21. Januar 2025, 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Laut einer neuen statistischen Erhebung stieg die Internetnutzung 2024 deutlich. Für besonders starke Ausschläge sorgte aber nicht wie früher König Fußball.
Milliarden von Menschen nutzen täglich das World Wide Web und sorgen so für einen immensen Datenaustausch. Dabei gehen sie verschiedensten Tätigkeiten nach – vom Online-Shopping, Reisebuchungen bis hin zum Streaming von Filmen, Serien oder Live-Events. Nun gibt es neue Zahlen zur Internetnutzung 2024, die Einblicke zum Verhalten der User aus dem vergangenen Jahr liefern. Dabei wird auch ein neuer Trend sichtbar, der durchaus überraschen dürfte.
Datennutzung 2024 stark gestiegen
Für die Auswertung ist der DE-CIX (Deutscher Commercial Internet Exchange) verantwortlich. Dieser ist eigenen Angaben zufolge der „weltweit führende Betreiber von rechenzentrums- und netzbetreiberneutralen Internetknoten“. Er ist in fast 60 Standorten weltweit vertreten, von Rechenzentren in mehr als 600 Städten erreichbar und „verbindet Tausende Netzbetreiber (Carrier), Internet Service Provider (ISP), Content Provider und Firmennetze aus mehr als 100 Ländern miteinander“.
Der DE-CIX in Frankfurt am Main ist außerdem mit mehr als 3400 angeschlossenen Netzwerken einer der größten Internetknoten der Welt. Die Daten, in die man dadurch Einblick erhält, liefern einen repräsentativen Eindruck von der Internetnutzung 2024. Aus einer neuen Pressemitteilung geht nun hervor, dass die beim DE-CIX angeschlossenen Netzwerke im vergangenen Jahr insgesamt 68 Exabyte an Daten austauschten. Zur Erklärung: Ein Exabyte entspricht einer Milliarde Gigabyte (GB). Das sei ein neuer Rekord mit einem Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2023.
Um diesen Wert in Relation zu setzen: 68 Exabyte kämen zusammen, wenn man ein Fußballspiel in HD-Qualität für zwei Millionen Jahre streamen würde. Dies stellt mehr als eine Verdoppelung seit 2020 dar.
Gaming übertrifft Fußball
Doch nicht nur über das gesamte Jahr verteilt kamen nie dagewesene Datenmengen zusammen. Auch das ausgetauschte Datenvolumen zu Spitzenzeiten ist gestiegen. So registrierte man am 20. November 2024 um 20 Uhr 24,92 Terabit pro Sekunde (Tbit/s). Ausgedruckt entspräche diese Menge einem Stapel Papier, der 20-mal höher als der Mount Everest wäre.
Als Grund hierfür nennt man beim DE-CIX „mehrere Gaming-Veröffentlichungen und -Updates verschiedener Anbieter“, die parallel neu zur Verfügung standen. Konkrete Titel nennt man keine. Allerdings ist unter anderem an dem Tag der heiß erwartete Shooter „Stalker 2 – Heart of Chornobyl“ erschienen. Damit haben Videospiele sogar Fußballstreams übertroffen. Und das in einem Jahr, in dem die Europameisterschaft ausgetragen wurde.
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Unterhaltung ganzjährig stark
Viele Internetaktivitäten variieren saisonal in ihrer Intensität. Zum Beispiel verzeichnete der DE-CIX im Sommer eine Flaute an Videokonferenzen. Im dritten Quartal stieg ihre Anzahl wieder um 30 Prozent, um dann zum Jahreswechsel und um die Feiertage herum wieder abzuebben.
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Streaming-Dienste wiederum blieben durchgängig stark gefragt. Und Gaming würde im Vergleich zu anderen Kategorien die größten Datenmengen produzieren.
Das dürfte auch nicht überraschen: Video- und Computerspiele sind mittlerweile der umsatzstärkste Zweig der Unterhaltungsindustrie. Und gerade in diesem Segment findet mehr denn je online statt. Dazu gehören digitale Käufe ebenso wie Downloads oder Multiplayer-Sitzungen mit Spielern aus aller Welt.