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Pew Research Center

Das Internet ist laut Studie vergesslicher als gedacht

Inhalte und Postings im Internet sind nicht ewig verfügbar. Das hat eine Studie deutlich gezeigt.
Inhalte und Postings im Internet sind nicht ewig verfügbar. Das hat eine Studie deutlich gezeigt. Foto: Getty Images
Przemyslaw Szymanski Freier Autor

24. Mai 2024, 8:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Große Teile des Internets verschwinden langsam. Das belegt nun jedenfalls eine Studie, für die Forschende über mehrere Jahre hinweg insgesamt 1 Million Internetseiten analysierten.

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„Wenn einmal etwas im Netz landet, bleibt es für immer dort.“ Diesen Satz hat wohl schon jeder mindestens einmal gehört, wenn es bei einer Diskussion um das freizügige Posten von Daten und Bildern im Internet ging. Doch so zutreffend die Aussage in vielen Fällen auch sein mag, ist sie wissenschaftlich gesehen nicht haltbar. Das belegt jedenfalls eine neue Studie des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center. Demnach sind 38 Prozent der untersuchten Webseiten, die 2013 noch existierten, nicht mehr abrufbar. Die entsprechenden Inhalte im Internet sind somit verschwunden.

Forscher untersuchten 1 Million Internetseiten

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, sammelte das Meinungsforschungsinstitut jahrelang diverse Internetinhalte. Dazu zählen knapp 1 Million zufällig ausgewählter Websites – darunter 500.000 Internetpräsenzen von US-Regierungsstellen, 500.000 Nachrichtenseiten sowie 50.000 englischsprachige Wikipedia-Artikel. Die Forschenden analysierten die verlinkten Internetseiten und stellten dabei beispielsweise fest, dass etwa 23 Prozent aller Nachrichtenportale auf mindestens einen nicht mehr erreichbaren Inhalt weiterleiten.

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Wikipedia-Artikel besonders betroffen

Besonders erschreckend sind die Zahlen bei Wikipedia. Hier stellten die Forschenden fest, dass fast jeder zweite englischsprachige Artikel der freien Enzyklopädie mindestens einen „toten“ Link in den Quellen vorzuweisen hat und der Inhalt im Internet somit nicht mehr aufrufbar war. Am besten sieht es hingegen bei Internetseiten von Regierungsstellen und öffentlichen Einrichtungen aus. Von ihnen verweisen lediglich 21 Prozent auf inzwischen nicht mehr erreichbare Inhalte. Damit sind sie am zuverlässigsten, wenn es um die Pflege ihrer Webseiten geht.

In den meisten Fällen liegt der Schwund den vorliegenden Informationen nach daran, dass einzelne Seiten auf einer ansonsten funktionsfähigen Webpräsenz entfernt wurden.

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Fast jeder fünfte Post auf X verschwunden

Das gilt auch für die sozialen Netzwerke. Hier stellten die Forschenden fest, dass jeder Fünfte der im Frühjahr 2023 untersuchten 5 Millionen Posts auf X (vormals Twitter) nach wenigen Monaten nicht mehr erreichbar waren. Für die Analyse sammelten die Forschenden im Zeitraum vom 8. März bis 27. April 2023 alle 30 Minuten 3000 öffentliche Beiträge in Echtzeit. Dabei nutzten sie die Streaming-API von X. Die gesammelten Tweets überwachten sie bis zum 15. Juni 2023 und prüften dabei täglich, ob sie noch verfügbar waren oder nicht. Am Ende dieses Zeitraums stellten sie fest, dass 18 Prozent der gesammelten Beiträge nicht mehr öffentlich auf der Website sichtbar waren.

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Der Wegfall der Internet-Inhalte bei dem Kurznachrichtendienst hat laut der Studie allerdings mehrere Gründe. Teilweise wurde das gesamte Konto gelöscht, teilweise nur die einzelnen Postings.

Besonders interessant: Die meisten Posts, die inzwischen nicht mehr erreichbar sind, waren auf Türkisch oder Arabisch verfasst. Eine Erklärung dafür liefert die Studie jedoch nicht.

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