
27. März 2025, 16:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Googles „Übersicht mit KI“ startet jetzt in Deutschland. Damit hält hierzulande eine umstrittene Funktion Einzug.
Denkt man heutzutage an Suchmaschinen, dürften die meisten vermutlich direkt Google vor Augen haben. Wie könnte es auch anders sein, schließlich dominiert das Produkt des gleichnamigen Unternehmens den Markt. Über die Jahre sind zahlreiche neue Funktionen dazugekommen. Und mit dem Aufkommen künstlicher Intelligenz bringt man auch derartige Entwicklungen voran. Nun ist Googles „Übersicht mit KI“ auch nach Deutschland gekommen. Die Funktion ist nicht unumstritten – TECHBOOK gibt einen Überblick.
Googles „Übersicht mit KI“ in Deutschland gestartet
Wer auf der Suche nach etwas im Netz ist, googelt. Als Resultat gibt es primär Links zu passenden Webseiten. Doch im Laufe der Zeit sind immer mehr Elemente hinzugekommen, die den Seiten vorangestellt werden und von ihnen ablenken. Dazu gehören etwa Werbeanzeigen, Schlagzeilen oder der sogenannte Knowledge Graph. Mit Googles „Übersicht mit KI“ gibt es jetzt auch das in den USA als „AI Overviews“ bekannte Feature in Deutschland, wie unter anderem die „Tagesschau“ berichtet.
Die Funktion klingt in der Theorie ganz nützlich: Wer zum Beispiel eine konkrete Frage stellt oder nach einer Anleitung sucht, soll die Antwort in Zukunft ganz oben als Erstes ausgespielt bekommen. Ein mittels KI generierter Text soll eine kurze Zusammenfassung liefern. Das Klicken auf und Durchforsten von Webseiten kann man sich damit sparen.
Googles „Übersicht mit KI“ soll immer dann in Erscheinung treten, wenn die internen Systeme feststellen, dass sie die hilfreichste Option darstellt. In den USA war das mit Stand vom November 2024 bei rund 19 Prozent aller Suchanfragen der Fall, wie SE Ranking ausgewertet hat.
So nutzen und umgehen Sie Googles „Übersicht mit KI“
Wer von Googles „Übersicht mit KI“ profitieren möchte, muss lediglich im Google-Konto eingeloggt und volljährig sein. Aktuell könnte es aber noch sein, dass nicht alle die KI-Texte sehen. Der Rollout erfolgt nur schrittweise. Zudem gibt es die Möglichkeit, darauf zu verzichten. Am offensichtlichsten ist es, sich eben nicht ins Google-Konto einzuloggen.
Auch hat Google selbst vergangenes Jahr die gesonderte Web-Suche eingeführt. Damit erhalten Nutzer eine Art Retro-Version der Google-Suche wie sie früher ausgesehen hat – weniger überladen und mit Fokus auf Webseiten-Links. Die „Übersicht mit KI“ soll hier auch nicht zu sehen sein. Erste Browser-Erweiterungen für den Chrome-Browser, um die KI-Ergebnisse zu deaktivieren, gibt es ebenfalls bereits.

Fehlerhafte Kurzzusammenfassungen „Mit Klebstoff Pizza backen!“ AI Overviews von Google machen die Suche unzuverlässig

Redaktion begeistert Google-Suche erhält praktische „Retro”-Version
Dienste werden schlauer Die KI-Neuheiten von Googles Entwicklerkonferenz
KI-Resultate in der Kritik
Nicht jede neue Entwicklung ist gleich zu Beginn perfekt. Als die Funktion neu in den USA veröffentlicht wurde, kam es wiederholt zu kuriosen und potenziell auch gefährlichen Fehlern durch die künstliche Intelligenz. Die KI-Übersicht machte die Google-Suche damit unzuverlässig, da sie etwa empfahl, eine Pizza mit Klebstoff zu backen. Man darf aber davon ausgehen, dass man hier nachjustiert hat und es weiterhin tun wird.
Sorge besteht außerdem, dass dadurch immer weniger Nutzer noch die Notwendigkeit sehen, überhaupt auf einen Webseiten-Link zu klicken. Da Klickzahlen jedoch zum Kern des eigenen Geschäftsmodells gehören, könnte dies zu neuen Herausforderungen führen. Besonders Medienunternehmen könnte dies treffen.
Für das US-Unternehmen gilt es wiederum, sich unter anderem mit Googles „Übersicht mit KI“ auf dem Feld der künstlichen Intelligenz möglichst gut gegen Wettbewerber wie OpenAI mit ChatGPT oder DeepSeek aus China zu positionieren. Deren Entwicklungen können schon jetzt der Google-Suche in Teilen den Rang ablaufen.