3. September 2024, 12:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Immer wieder versuchen Kriminelle, auf verschiedenen Wegen an Daten oder Geld zu kommen. Aktuell wird deshalb vor einem Betrug gewarnt, der es auf die Nutzer einer Pornoseite abgesehen hat.
Es gibt einfach alles im Internet und das bedeutet, dass auch viele schmuddelige Ecken im World Wide Web existieren. Zahlreiche Portale locken dabei mit viel nackter Haut und verschiedensten Inhalten. Und obwohl der öffentliche Diskurs sich dahin gehend in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, sind Erotik und Pornografie nach wie vor ein schambehaftetes Themengebiet. Kaum jemand möchte als Nutzer solcher Seiten entlarvt werden. Umso überraschter dürften jetzt User sein, dass sie eine vermeintliche Abmahnung erhalten. Allerdings handelt es sich um Betrug mit einer Pornoseite.
Betrug mit bekannter Pornoseite Pornhub im Umlauf
Auf die aktuelle Masche macht jetzt „Watchlist Internet“ aufmerksam. Demnach unternehmen Kriminelle einen Betrug mit Bezug zu einer Pornoseite, die vielen ein Begriff sein dürfte: Pornhub. Hierbei handelt es sich um die größte Pornoseite weltweit mit circa 5,5 Milliarden monatlichen Visits laut Statista. Auch allgemein landete sie auf einer Rangliste der beliebtesten Webseiten vom November 2023 auf dem vierten Rang – hinter Google, YouTube und Facebook.
In einer falschen E-Mail der angeblichen Anwaltskanzlei Frommer Legal ist nun die Rede davon, dass die adressierte Person angeklagt werde, bei Pornhub illegal urheberrechtlich geschütztes Material gesehen zu haben. Als Absenderin steht eine Anwältin namens Dr. Antje Schmelzer, die vorgibt, im Auftrag der Magmafilm GmbH zu handeln. Weiterhin wird man um eine Zahlung in Höhe von 278,27 Euro gebeten, Mahngebühren sollen bereits inkludiert sein.
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Betrugsmail sieht sehr authentisch aus
Bei einem flüchtigen Blick könnte man die E-Mail für authentisch halten. Anders als bei anderen gängigen Maschen sprechen die Täter zum Beispiel ihre Opfer tatsächlich persönlich an. Auch sind konkretes Datum und sogar eine IP-Adresse hinterlegt, die zur Zielperson gehören soll. Außerdem existieren in der Tat sowohl eine Anwaltskanzlei Frommer Legal (München) als auch eine bekannte Pornofilmproduktionsgesellschaft namens Magmafilm (Essen).
Die konkrete Absende-Adresse entlarvt den Betrug mit der Pornoseite aber schnell. Denn statt von einer offiziellen Adresse erreicht die Mail ihre Adressaten vom Mail-Anbieter GMX aus. Ferner mangelt es an Details zum betreffenden Vorfall. Und überhaupt: Sollten Sie Pornhub gar nicht erst besucht haben, wird die Masche erst recht deutlich.
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Das können Sie gegen den Pornhub-Betrug tun
Wer eine solche Nachricht erhalten hat, muss sich jedenfalls nicht sorgen und kann sie getrost direkt in den Spam-Ordner ablegen. Sollten Sie aber das Geld überwiesen haben, kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank, damit diese den Zahlungsvorgang stoppen kann. Bei finanziellem Schaden erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Es ist nicht das erste Mal, dass mithilfe von Pornoseiten versucht wird, Personen um ihr Geld zu bringen. Und es ist davon auszugehen, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Bereits in der Vergangenheit drohten Täter sogar damit, den Pornokonsum ihrer Opfer öffentlich zu machen, sollten sie den Forderungen nicht nachkommen.