9. März 2021, 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Januar 2021 waren deutschlandweit rund 37 Millionen Nutzer*innen auf Ebay Kleinanzeigen unterwegs. Damit ist die Verkaufsplattform auch für Betrüger aller Art sehr interessant. Aktuell versuchen sie, Käufer*innen mit Fake-Bankkonten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Auf Ebay Kleinanzeigen finden sich die unterschiedlichsten Angebote. Manchmal ist auch das ein oder andere Schnäppchen dabei, das sich Interessenten sichern möchten. Doch möchte der Verkäufer das Geld dafür auf sein Bankkonto überwiesen haben und bietet keine alternative Bezahlmethode – beispielsweise per Lastschrift oder Paypal an –, sollten Käufer*innen skeptisch werden. Denn auf Ebay Kleinanzeigen treiben derzeit Betrüger ihr Unwesen, die mithilfe eines falschen Bankkontos Geld abzocken wollen.
Betrüger auf Ebay Kleinanzeigen nutzen falsche Bankkonten
Das Magazin „Super.Markt“ berichtet aktuell von einer Masche, bei der Betrüger Online-Bankkonten mithilfe nicht existierender oder sogar gestohlener Namen anlegen. Dass mit den Konten etwas nicht stimmt, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Denn hinter ihnen stehen zumeist bekannte Banken und auch die IBAN-Nummern sind echt. Überweisen Käufer*innen aber Geld auf ein solches Konto, tappen sie in die Falle. Das Geld ist weg und die gekaufte Ware gibt es auch nicht.
Laut Super.Markt sind bereits einige Nutzer*innen von Ebay Kleinanzeigen auf den Trick mit dem falschen Bankkonto hereingefallen. Oftmals sei sie in dem entsprechenden Inserat dabei ein Konto der Online-Bank N26 für die Bezahlung angegeben worden. Die Betrüger machen sich dabei die Anonymität der Online-Banken zunutze, die Nutzer*innen in gewissen Maße genießen. Denn statt ein Konto persönlich in einer Bankfiliale zu eröffnen, geht dies viel einfacher per Video- oder Foto-Identifikation von zu Hause aus.
Bereits 2019 hat das Portal „Anwalt.de“ davor gewarnt, dass sich das sogenannte Video- oder Foto-Ident-Verfahren relativ einfach von Betrügern ausnutzen lässt. Sie locken ihre Opfer beispielsweise mit falschen Stellenausschreibungen oder Wohnungsinseraten an und bringen sie dann dazu, ihre persönlichen Daten preiszugeben. Im Rahmen eines „Online-Bewerbungsverfahrens “ sollen sie zudem an einem Video-Ident-Verfahren teilnehmen. So können die Kriminellen in deren Namen Konten eröffnen, die sie dann für Betrugsfälle oder zur Geldwäsche nutzen.
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Die Banken selbst haften in solchen Fällen nicht, wie Super.Markt ausführt. Auf Anfrage bei der Bank N26 gab diese an, dass „Banken nicht überprüfen müssen, ob das Konto dem genannten Überweisungsempfänger zusteht.“ Geprüft werde demnach erst bei Beträgen ab 1000 Euro.
Auch für die Portale ist es schwierig, betrügerische Anzeigen von echten Inseraten zu unterscheiden. Häufig seien die Annoncen nur wenige Minuten bis Stunden online. Melden Nutzer*innen einen Betrugsverdacht, sei es oft schon zu spät.
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So können Nutzer*innen sich schützen
Auch, wenn sich ein unter falschem Namen angelegtes Bankkonto auf den ersten Blick nicht erkennen lässt, ganz schutzlos sind Nutzer*innen von Ebay Kleinanzeigen nicht. Denn achten sie auch einige Eckdaten, können sie es vermeiden, in die Falle zu tappen.
- Seien Sie besonders vorsichtig bei Inseraten aus dem Ausland bzw. zu günstigen Angeboten.
- Lassen Sie sich nie unter Druck setzen, Vorauszahlungen oder ähnliche Zahlungen zu leisten. Beachten Sie dabei auch die Masche mit fingierten Kaufverträgen.
- Nutzen Sie zum Bezahlen am besten Paypal oder das Lastschriftverfahren. Bei beiden haben Sie im Notfall die Möglichkeit, ihr Geld zurückzuholen.