Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Streamripper

Darf man Musik aus dem Internet speichern?

Mann mit Kopfhörer
Durch Streamingdienste verdienen Musiklabels heutzutage gut. Doch durch sogenannte Streamrippers können Kunden die Songs abspeichern. Ob das legal ist, ist nicht ganz geklärt. Foto: Getty Images
TECHBOOK Logo
TECHBOOK Redaktion

25. Januar 2019, 17:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

CDs sind aus vielen Regalen verschwunden. Unzählige Hörer speichern die Songs mithilfe eines Streamrippers. Doch verstößt man dabei gegen das Urheberrecht?

Artikel teilen

Musiklabels verdienen einen großen Teil ihrer Umsätze über Streamingdienste wie Spotify, Napster, Deezer oder Apple Music. Inzwischen speichern 32 Prozent aller 16- bis 64-Jährigen mit einem Streamripper ihre Musik auf dem Computer und Smartphone. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von IFPI, dem internationalen Verband der Musiklabels.

„Der Download von offensichtlich legalen Streams für private Zwecke dürfte rechtmäßig möglich sein.“ Das Anbieten entsprechender Software, die Kopierschutz umgeht, ist hingegen unrechtmäßig.

Ray Migge ist Anwalt für Arbeits-, Urheber- und Internetrecht in Düsseldorf. Foto: www.ra-migge.de

Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Stream ein offensichtlich illegales Angebot darstellt. „Ist für den Nutzer offensichtlich erkennbar, dass das Streaming-Angebot der Webseite tatsächlich illegal ist, dann stellt die Nutzung des Streams einen rechtswidrigen Verstoß gegen das Urheberrecht dar“, erklärt Migge. Heißt: Bei Portalen wie Youtube ist das Erstellen einer Privatkopie unproblematisch, da der Stream offensichtlich legal angeboten wird. Bundesliga-Aufzeichnungen von dubiosen Webseiten, die offensichtlich illegal sind, dürfen weder gestreamt noch gespeichert werden.

Darf ich gespeicherte Inhalte teilen?

Man bewege sich allerdings nur in der Legalität, wenn man die gespeicherten Aufnahmen, etwa von Youtube, privat nutzt. „Die Verbreitung und öffentliche Weitergabe der Privatkopie ist grundsätzlich verboten“, sagt der Experte. Dazu zählt jedes Anbieten, Vermarkten, Verkaufen, Verleihen und Vermieten.

Darf ich die Musik auf einer Party spielen?

Bei einer privaten Feier dürfte eine Wiedergabe noch möglich sein, erklärt Migge. Bei einer Betriebsveranstaltung wäre das deutlich schwieriger. Denn man müsse für den privaten Gebrauch in einem besonderen persönlichen Näheverhältnis stehen. Eine „öffentliche Wiedergabe der Privatkopie ist grundsätzlich verboten“, sagt Migge.

In diesen Fällen lohnt sich Kaufen mehr als Streamen
Mehr zum Thema

Welche Strafen drohen im schlimmsten Fall?

Migge: „Die konkrete Höhe einer Strafe hängt dabei ganz maßgeblich davon ab, um welches Werk es sich handelt (Film, TV-Serie, Musik, usw.) und wie viele Personen unberechtigt Zugriff erlangt haben.“ Die Rechteinhaber können eine fiktive Lizenzgebühr sowie die Anwaltskosten geltend machen. Je nach Verstoß kommen da schnell ein paar Hundert Euro zusammen, erklärt der Rechtsanwalt.

Auch interessant: Internet lahm? So überprüfen Sie Ihren Anschluss

Themen Musik Spotify
Technik-Angebote entdecken bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.