20. Januar 2024, 16:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Internet bietet viele Möglichkeiten – leider auch für Kriminelle. Ob Phishing oder Betrug beim Onlinehandel: Viele Nutzer haben inzwischen eigene Erfahrungen diesbezüglich gesammelt.
Aktuelle Zahlen belegen, dass bereits ein großer Teil der Personen, die regelmäßig im Internet unterwegs sind, Kontakt mit Cyberkriminalität hatten. Dabei ist die Spannbreite genauso groß wie die Anzahl der Maschen.
Aktuelle Umfrage zu Cyberkriminalität
Die meisten Internetnutzer hatten schon einmal mit Cyberkriminalität zu tun, so das Ergebnis einer Umfrage von Bitkom Research. Bei Bitkom handelt es sich um einen deutschen Branchenverband, der regelmäßig entsprechende Untersuchungen durchführt. Die aktuelle Umfrage nimmt Bezug auf das Jahr 2023. Demzufolge gaben 67 Prozent der befragten Personen, die im Netz unterwegs sind, an, dort einer kriminellen Masche auf den Leim gegangen zu sein.
Zwar sind das im Vergleich zum Vorjahr prozentual weniger; damals gaben sogar 75 Prozent an, 2022 Opfer von Cyberkriminalität geworden zu sein. Die Zahlen sind dennoch hoch.
Die verbreitetste Methode war das Phishing, also der Versuch, per Mail, Kurznachricht oder telefonisch an persönliche Informationen wie Passwörter heranzukommen. Etwa jedes dritte Opfer von Cyberkriminalität war davon betroffen (35 Prozent). An zweiter Stelle steht der Betrug beim Online-Einkauf (30 Prozent), gefolgt von schweren Beleidigungen im Internet (26 Prozent).Jeder Dritte der Betroffenen hatte zum Glück keinen finanziellen Schaden durch die Betrüger. Bei denen, die einen Verlust bezifferten, lag er im Schnitt bei 262 Euro.
Bitkom Jeder zweite Internet-Nutzer wurde bereits Opfer von Cyberkriminalität
Erpressung oder Cybermobbing Jeder Vierte Deutsche war schon mal Opfer von Internet-Kriminalität
Verbraucherzentrale warnt vor Betrug Wie Sie sich vor gefährlichen Phishing-Mails schützen können
Wie man sich effektiv schützen kann
Die meiten der Betroffenen gaben zudem an, sich nicht an die Polizei gewandt zu haben. Laut der Umfrage haben nur 14 Prozent den Vorgang bei den Bheörden angezeigt. Das liegt allzu oft noch an einer hohen Hemmschwelle, vor allem, wenn sich der finanzielle Schaden in Grenzen hält. zum anderen haben die Anzeigen meist keine guten Erfolgschancen.
Immerhin: Knapp die Hälfte (48 Prozent) gab an, sich an das Unternehmen gewandt zu haben, über dessen Plattform die kriminellen Aktivitäten stattgefunden hatten. Das kann bereits ein wichtiger und auch effektiver Schritt sein. Es gibt aber auch vorbeugende Maßnahmen, um Verbrechen im Bereich Cyberkriminalität aus dem weg zu gehen.
Tipps, um Phishing-Mails zu erkennen, gibt es auch im Video:
Naheliegend und einfach umzusetzen sind möglichst sichere Passwörter. Vernwenden Sie nicht immer dasselbe Passwort und nehmen Sie entsprechende Sicherheitshinweise ernst. Etwa iPhones informieren Sie, sollte Ihr Passwort nicht mehr sicher sein. Zudem sollte stets ein aktiver Virenschutz installiert sein und auch sonst sollten Nutzer Software-Updates immer zeitnah installieren.
Gerade im Bereich Phishing meldeten viele Befragte ein Delikt. Bei ungewöhnlichen Nachrichten von vermeintlichen Familienmitgliedern, Arbeitskollegen oder auch von offiziellen Stellen sollte man deshalb grundsätzlich skeptisch sein. Versichern Sie sich im Zweifel persönlich beim Absender. Und gerade auch im Bereich Banking gilt: keine seriöse Einrichtung wird Sie per E-Mail dazu auffordern, persönliche Daten preiszugeben. Indem Siue solche Nachrichten etwa der Verbraucherzentrale melden, helfen Sie außerdem, auf entsprechende Betrugsmaschen aufmerksam zu machen.
Für die Umfrage wurden 1018 Internetnutzende ab 16 Jahren telefonisch befragt.
Mit Material der dpa.