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Ärger um „Sky“

Scarlett Johansson geht erfolgreich gegen ChatGPT vor

Scarlett Johansson äußert sich kritisch über den Einsatz von Deepfakes.
Scarlett Johansson äußert sich kritisch über den Einsatz von Deepfakes. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Frantz Bouton
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TECHBOOK Redaktion

21. Mai 2024, 6:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mit ChatGPT-4o („omni“) sollen neue Sphären der Mensch-KI-Kommunikation erreicht werden. Dafür erhielt das Sprachmodell eine Stimme, die ausgerechnet wie Hollywood-Schauspielerin Scarlett Johansson klingt – und das gegen ihren Willen.

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Mithilfe von KI Stimmen zu klonen, ist längst keine Herausforderung mehr. Der Einsatz dieser Art von Deepfakes kann jedoch nicht nur dabei helfen, beispielsweise Podcasts und Videos möglichst authentisch in andere Sprachen zu übersetzen. Er kann auch für betrügerische Zwecke genutzt werden. Doch was ist, wenn man plötzlich ChatGPT mit seiner eigenen Stimme sprechen hört, ohne dass man dem zugestimmt hat? Diese unheimliche und sicherlich frustrierende Erfahrung musste jüngst die Hollywood-Schauspielerin Scarlett Johansson machen. Bekannt geworden ist sie unter anderem als Natasha Romanoff in diversen Marvel-Filmen sowie durch die Hauptrollen in „Lost in Translation“ und „Marriage Story“. Nun verlangt Johansson Aufklärung von OpenAI und Sam Altman darüber, weshalb die ChatGPT-Stimme „Sky“ ihr so ähnlich klingt.

Laut OpenAI kein „Stimmen-Klau“

Bei einer Vorführung nutzte OpenAI unter anderem eine Stimme, die ihrer „unheimlich ähnlich“ gewesen sei. Selbst Journalisten und Freunde hätten keinen Unterschied festgestellt, so Johansson. OpenAI sagte dagegen, dass die KI-Stimme auf den eingesprochenen Sätzen einer anderen Schauspielerin basiere. Johansson hatte der Verwendung ihrer Stimme nicht zugestimmt, im Gegenteil.

Die Schauspielerin schilderte, dass Sam Altman bereits im September 2023 mit dem Angebot auf sie zugekommen sei, ihre charakteristische Stimme als Basis für die KI-Stimme von ChatGPT zu nutzen. Nach reiflicher Überlegung habe sie aber aus persönlichen Gründen abgelehnt. Ihre Anwälte hätten daher zwei Briefe an OpenAI und Firmenchef Sam Altman geschrieben, teilte Johansson in einer vom Sender NPR veröffentlichten Stellungnahme mit. Der öffentlich gewordene Streit erklärt, warum OpenAI angekündigt hatte, die Stimme mit dem Namen „Sky“ vorläufig auszumustern. Auch wenn Johansson nach jetzigen Informationen keine rechtlichen Schritte eingeleitet hat, war ihr Vorgehen anscheinend erfolgreich.

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Johansson fordert strengere Gesetze

Dass Scarlett Johansson als Vorlage für eine von ChatGPTs neue Stimmen infrage kam, hat eine Vorgeschichte jenseits ihrer charakteristischen Stimme. 2013 übernahm sie in dem Film „Her“ die Sprechrolle einer KI-Software, in die sich der von Joaquin Phoenix gespielte Protagonist verliebt. Sam Altman selbst spielte nach der Präsentation von ChatGPTs Unterhaltungsfähigkeiten auf diesen Film an. Auf X (Twitter) schrieb er, die Software sei wie die KI aus Kinofilmen – und versah seine Botschaft mit dem Wort „her“.

Johansson schrieb, sie sei „schockiert und wütend“ gewesen, als sie die KI-Stimme aus der OpenAI-Vorführung gehört habe. Eine Klärung der Umstände sei wichtig. Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft mit täuschend echten Deepfakes konfrontiert sei, brauche es Transparenz und wirksame Gesetze, um das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen zu schützen. Es gehe „um den Schutz unseres Ebenbilds, unserer eigenen Arbeit, unserer eigenen Identitäten“.

„Sky“ war zusammen mit vier anderen Stimmen – „Breeze“, „Cove“, „Ember“ und „Juniper“ – bereits im September 2023 bei ChatGPT eingeführt worden. Erst mit dem neuen KI-Modell GPT-4o soll der Chatbot aber eine wirklich fließende Unterhaltung führen können. Die fünf Stimmen basieren auf Sätzen, die Menschen für OpenAI eingesprochen haben. Sie seien aus mehr als 400 Bewerbungen von Film- und Bühnenschauspielern ausgesucht worden, hieß es in einem Blogeintrag der Firma. Ihre Namen nennt OpenAI nicht – „um ihre Privatsphäre zu schützen“, wie es zur Begründung heißt.

Mit Material der dpa

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