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ChatGPT

Neuer Chatbot ist Menschen so ähnlich wie nie

ChatGPT ist ein neuer Chatbot, der derzeit für Furore sorgt
ChatGPT ist ein neuer Chatbot, der derzeit für Furore sorgt Foto: picture alliance / Zoonar | Patrick Daxenbichler
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

9. Dezember 2022, 15:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein Chatbot namens ChatGPT sorgt seit Tagen im Netz für Furore. Das einst von Elon Musk gegründete Unternehmen Open AI hat ChatGPT nun für Testzwecke öffentlich freigeschaltet. Die Meinungen im World Wide Web reichen von Begeisterung bis Bestürzung über die Fähigkeiten des Chatbots.

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Die Arbeit an ChatGPT hat im Jahr 2018 begonnen. Open AI nutzt die öffentliche Testphase, um Feedback von den Anwendern einzuholen. Die Rückmeldungen dienen anschließend dazu, den Chatbot noch weiter zu verfeinern. ChatGPT setzt auf künstliche Intelligenz (KI) und liefert schon jetzt erstaunlich komplexe und differenzierte Ergebnisse. Angeblich ist der KI-Chatbot in der Lage Prüfungsfragen so zu beantworten, um von Uni-Professoren die volle Punktzahl zu erhalten. Können am Ende KI-gestützte Chatbots sogar Journalisten ersetzen?

ChatGPT ausprobiert: Wie gut ist er wirklich?

Fragen wir dazu doch einfach ChatGPT selbst. Dieser Dialog ist daraus entstanden:

Frage: „Kann KI Journalisten ersetzen? Wie ist deine Meinung dazu?“

Antwort von ChatGPT: „Es ist schwierig, die Fähigkeit von KI zu beurteilen, Journalisten zu ersetzen, da es davon abhängt, wie gut die KI entwickelt ist und wie gut sie darin ist, journalistische Aufgaben auszuführen. Im Allgemeinen kann KI jedoch dazu beitragen, journalistische Aufgaben zu unterstützen, indem sie große Mengen an Daten schnell durchsuchen und analysieren kann, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Sie kann auch dabei helfen, Artikel zu verfassen, indem sie auf vorherige Artikel und Daten zurückgreift und diese zusammenfügt, um neue Geschichten zu erstellen.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass KI nicht in der Lage ist, die kreativen und intuitiven Fähigkeiten von Journalisten zu ersetzen, die erforderlich sind, um eine Geschichte zu recherchieren, zu schreiben und zu veröffentlichen. KI kann auch nicht die menschliche Perspektive und Empathie einbringen, die für journalistische Arbeit so wichtig ist. Aus diesen Gründen denke ich, dass KI Journalisten nicht vollständig ersetzen kann, sondern eher als Werkzeug dienen kann, um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen.“

ChatGPT beantwortet Fragen erstaunlich umsichtig.
ChatGPT beantwortet Fragen erstaunlich umsichtig. Foto: TECHBOOK

Die Antwort ist überraschend reflektiert. Der KI-Chatbot erkennt durchaus die Risiken, die entstehen, wenn Texte auf Basis von KI erstellt werden.

Open AI hat seinen Chatbot offensichtlich mit den richtigen Informationen gefüttert. Das auf die Erforschung von KI spezialisierte Unternehmen nutzt dafür das Sprachmodell GPT-3, eine Eigenentwicklung. Darüber erhält ChatGPT Unmengen an Texten und Informationen. Diese verarbeitet der KI-Chatbot mithilfe von Deep-Learning-Technologie. Daraus entwickelt das System seine Antworten.

Allerdings endet das „Wissen“ von ChatGPT im Jahr 2021, weil danach keine Informationen mehr eingespielt worden sind. Was im Jahr 2022 passiert ist, kann der Chatbot nicht beantworten.

Wobei hilft ChatGPT?

Wie der Chatbot bereits selbst beantwortet hat, dient er möglicherweise in der Zukunft als hilfreiches Werkzeug beim Verfassen von Texten. ChatGPT kann beispielsweise auch Gedichte schreiben.

Noch interessanter: Der KI-Chatbot hilft künftig möglicherweise bei der Erstellung von komplexen Programmcodes. Programmierer berichten bereits, sie hätten ChatGPT mit Codierungsaufgaben in verschiedenen Programmiersprachen konfrontiert. Der Chatbot habe in Sekundenschnelle akzeptable Lösungsansätze geliefert.

Die Frage aller Fragen lautet: Ist ChatGPT am Ende schlauer als Google? Da gehen die Expertenmeinungen aktuell weit auseinander. In einigen Bereichen funktioniert der KI-Chatbot bereits besser. Allerdings hat sich Google in der Vergangenheit immer wieder an Wettbewerber angepasst.

Wenn ChatGPT eines Tages aus der Prototyp-Phase herausgewachsen ist, wird Google seine Dienste vermutlich entsprechend anpassen. Möglicherweise setzt die Google-Suche künftig ebenfalls vermehrt auf KI.

Warum ist ChatGPT kritisch zu betrachten?

Derzeit fehlen dem KI-Chatbot sämtliche Fähigkeiten, die Menschen auszeichnen:

  • Empathie,
  • kritisches Denken,
  • ethische Grundsätze.

ChatGPT kann nur rein auf Wissen basierende Texte erstellen. Das KI-System dahinter kennt kein richtig oder falsch und kümmert sich auch nicht um moralische Fragen. Der Chatbot spuckt nur die Inhalte aus, mit denen er gefüttert worden ist. Die KI hinterfragt nichts.

Genau darin besteht auch die größte Gefahr von KI-gestützten Chatbots wie ChatGPT. Wenn Menschen die Antworten eines KI-Chatbots übernehmen, ohne darüber nachzudenken, verschwimmen in der Realität irgendwann die Grenzen zwischen Wahrheit und komplettem Unsinn.

Lesen Sie auch: 13 Technik-Begriffe, die man kennen sollte

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Chatbot selbst testen

Wenn Sie Lust haben, probieren Sie die Fähigkeiten von ChatGPT selbst aus. Da es sich um einen Prototyp in einer Testphase handelt, ist die Nutzung kostenlos. Die Anmeldung über die offizielle Seite erfordert nur ein paar wenige Angaben.

Testen Sie selbst und bilden Sie sich eine eigene Meinung, wozu ChatGPT in der Lage ist und wozu noch nicht. Selbstverständlich ist der KI-Chatbot ein Sprachentalent, versteht Anfragen in deutscher Sprache und antwortet auch auf Deutsch.

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