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2. März 2025, 8:57 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Bei den verschiedenen Dating-Portalen kommt es immer mal wieder vor, dass Erwartungen enttäuscht werden, wenn etwa Nutzer auf der Suche nach der großen Liebe doch nur Angebote für unverbindliche Bekanntschaften erhalten. Bei C-Date dagegen ist der Fall ganz klar: Hier stehen „intime Momente“ und „das große Knistern“ im Vordergrund. Das Portal verspricht Frauen und Männern die Möglichkeit, sich unkompliziert matchen und zum Sex verabreden zu können. Doch auch hier scheint in der Praxis die Enttäuschung oft groß zu sein. TECHBOOK stellt C-Date vor und geht näher auf die auffällig schlechten Bewertungen ein.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen – dies gilt im Grunde auch bei den gängigen Dating-Apps. Doch beispielsweise bei Tinder kommt es nicht selten vor, dass Beziehungswillige auf Nutzer stoßen, die wiederum nur auf eine schnelle Nummer aus sind. Beides hat seine Daseinsberechtigung. Eine deutliche Trennung wäre jedoch sinnvoll, um auf der Suche nach dem passenden Match unnötige Umwege zu vermeiden. C-Date setzt hier an.
Übersicht
Was genau ist C-Date?
C-Date ist ein Online-Dating-Portal mit Fokus auf die Vermittlung unverbindlicher, meist sexueller Kontakte. „Bei uns gibt es Dates“, heißt es dazu auf der Website. „Kennenlernen. Intime Momente. Das große Knistern.“ Die Möglichkeit, dass sich aus solchen Zusammentreffen echte Liebe entwickelt, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber nicht die primäre Absicht.
In auf der Startseite angeführten und als authentisch präsentierten Nutzerbewertungen tauchen Beschreibungen wie aufgeschlossen und ungezwungen auf. Es wird von netten Verabredungen berichtet – eine Frau schreibt etwa, über C-Date „ein paar tolle Männer kennengelernt“ zu haben. An dieser Stelle sei schon mal kurz gesagt: Es besteht ein berechtigter Zweifel an der Echtheit dieser Wortmeldungen. Die angeblichen Nutzer erscheinen namentlich, mit Alter und ihrem Herkunftsort; einzig, dass es sich um „Beispielfotos“ handeln soll, ist angemerkt. Da C-Date eigentlich von Anonymität und Diskretion spricht, passt dies nicht wirklich zusammen.
Wie funktioniert die Dating-Plattform?
Wer C-Date nutzen möchte, muss sich als Mitglied registrieren und dabei verschiedene Angaben machen. Neben dem Geschlecht werden persönliche Interessen und die Absicht hinter der Anmeldung abgefragt – etwa ob man einmalige Treffen sucht oder doch eine langfristige Verbindung. Um diese Absichten auch den anderen Nutzern zu vermitteln, erstellt man im nächsten Schritt ein Profil und kann hier mit Fotos und Text die eigenen Wünsche und Vorlieben darstellen. Ähnlich wie bei anderen Plattformen werden Mitgliedern basierend auf ihren beschriebenen Präferenzen potenzielle Date-Partner angezeigt. Sie können auch das Netzwerk durchscrollen und selbst auf die Suche nach einer interessanten Person gehen. Es gibt eine mobile C-Date-App, man kann den Dienst aber auch am Laptop nutzen.
Ein Unterschied zu Tinder und Co.: Bei C-Date müssen Nutzer nicht gematcht sein, um miteinander in Kontakt zu treten. Mit dem „Flirt-Match“-System, das man mit einer Like-Funktion vergleichen kann, lässt sich vorab Interesse signalisieren. Das kann den ersten Schritt der Kontaktaufnahme erleichtern, eine solches Vorfühlen ist aber nicht zwingend erforderlich. Man kann C-Date mit Pseudonym nutzen, was sicherlich dazu beiträgt, dass es bereits bei der verbalen Annäherung schnell zur Sache gehen kann.
Preise für verschiedene Mitgliedschaftsmodelle
Die Erstellung eines Profils ist kostenlos. Darüber hinaus sind für Nutzer mit einem kostenfreien Abo laut der Website verschiedene Basisfunktionen wie die „Profilerstellung mit Foto, Erhalt von Nachrichten und Kontaktvorschlägen“ verfügbar. Und: „Frauen auf der Suche nach Männern nutzen auch unsere Premiumfunktionen kostenlos.“ Diese gibt es sonst nur im kostenpflichtigen Mitgliedschaftsmodell. Suchen Frauen wiederum Frauen oder Paare, müssen sie bezahlen – und Männer sowieso.
Es gibt bezüglich der Preise und Laufzeiten verschiedene Premium-Abo-Modelle. Verpflichtet man sich für eine einjährige Mitgliedschaft, sind monatlich rund 39,90 Euro fällig. Ein sechsmonatiges Abo kostet Nutzer bereits 59,90 Euro im Monat und der kürzeste Zeitraum von drei Monaten schlägt bereits mit je 71,90 Euro zu Buche. Zudem können für verschiedene zusätzliche Optionen weitere Kosten anfallen. Zumindest würden zahlende Nutzer für ihr Geld zufriedenstellende Leistungen erwarten. Doch Nutzerbeschwerden sprechen eine andere Sprache.
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Auffällig schlechte Bewertungen für C-Date
Bei der Bewertungsplattform „Trustpilot“ erhält C-Date auffällig viele negative Beurteilungen. Mehr als aktuell rund 1730 Nutzerrezensionen kommen auf eine durchschnittliche Bewertung von insgesamt 1,2 von 5 möglichen Punkten. Es werden zusammenfassend speziell intransparente Preise und mangelnde Erfolgschancen kritisiert.
Angebliche Kostenfalle
Vor wenigen Tagen erst prangerte eine Person bei „Trustpilot“ den „Trick mit den Wochenpreisen“ an. Damit meint sie, dass C-Date auf Wochen heruntergebrochene Preise anzeigt. Die konkrete Absicht, so die Kritik: Interessierte zu verwirren – sie sollen beim tatsächlichen Wochen- von einem vermeintlich erschwinglichen Monatspreis ausgehen. Am Ende zahlen sie das Vielfache des Erwarteten.
Es kommen auch häufig Hürden beim Kündigungsversuch des Abos zur Sprache. Viele Nutzer berichten, keine Bestätigung für ihre teilweise wiederholt eingereichten schriftlichen Kündigungen erhalten zu haben. Auch reagiere der Kunden-Support auf entsprechende Beschwerden nicht. Das tut er allerdings direkt auf mehrere der „Trustpilot“-Beschwerden. „Die Kündigung kannst du ganz einfach über den Link ‚Verträge hier kündigen‘ auf der Startwebsite unten schicken“, heißt es an einer Stelle etwa.
Zweifel an Echtheit der Profile
In vielen der schlechten Bewertungen äußern die Nutzer aufgrund des oftmals nicht nachvollziehbaren Nutzungsverhaltens der Angeschriebenen Zweifel an der Echtheit der Profile. Es blieben demnach Rückmeldungen vom weiblichen Geschlecht aus, und wenn eine Nachricht käme, dann läse sie sich wie vorgefertigt. Ein Mann spricht von „schwerstem“ Betrug – er unterstellt, dass es sich bei den angeblichen Frauen um KI-Models handele.
Auch zu derartigen Unterstellungen bezieht C-Date Stellung und versichert, „dass wir auf unserer Seite noch nicht mit KI-Technologie arbeiten und unsere Mitglieder reale Personen sind“.
Ausbleibende Interaktionen
Es sind auch Frauen, die sich über ausbleibende Kontaktaufnahmen beschweren. „Trotz eines vollständig ausgefüllten Profils und der Freigabe aller Fotos erhalte ich als Frau keine Besucher und keine Nachrichten“, schreibt etwa eine Nutzerin auf „Trustpilot“.
Ihre Verwunderung kommt nicht von ungefähr. Im Normalfall erhalten Frauen deutlich mehr Zuschriften als Männer. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen unterscheidet sich das Nutzungsverhalten der Geschlechter, wie auch eine Untersuchung der Dating-App OK Cupid zeigt. Frauen haben demnach eine 2,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit angeschrieben zu werden als Männer. Auch werden die Dienste in der Regel mehr von Männern genutzt. Laut einer jüngeren Statista-Erhebung, über die unter anderem „Stuttgarter Nachrichten“ berichtete, liegt das Verhältnis bei 56 zu 44 Prozent, woraus sich automatisch ein Ungleichgewicht ergibt. In den USA sind es Statista-Daten zufolge sogar 76 Prozent Männer zu 24 Prozent Frauen. Anders angeblich bei C-Date. Wie es in verschiedenen Testberichten heißt, darunter einer von „Kontaktbörsen.de“, beträgt der Frauenanteil bei C-Date ungewöhnlich hohe 62 Prozent.
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Sollte man vor der Nutzung von C-Date warnen?
Auch der erwähnte „Kontaktbörsen.de“-Test kommt auf ein insgesamt durchwachsenes Ergebnis. Es wird auf das Vorkommen von Fake-Profilen und Karteileichen hingewiesen, und auch heißt es in dem Bericht, dass selbst mit einer recht kostenintensiven Premium-Mitgliedschaft nur in rund 10 bis 20 Prozent der Fälle Frauen auf Nachrichten antworten.
Glaubt man den noch schlechteren „Trustpilot“-Bewertungen – und diese stamme immerhin von einzelnen, verifizierten Nutzern –, sollte man vor der Verwendung von C-Date eindringlich warnen. Die beispielhafte Kommentar-Überschrift „Vorsicht!!! Abzocke!!!“ fängt den allgemeinen Tenor ein. TECHBOOK hat C-Date mit den Nutzervorwürfen konfrontiert. Eine Stellungnahme steht noch aus.