21. Februar 2023, 8:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
iPod, iTunes, iPhone, iPad – Apple hat die Computerwelt und die Art und Weise, wie wir heute im Internet unterwegs sind, revolutioniert. Mit seinen innovativen Produkten bestimmt das Technologieunternehmen die 2000er Jahre maßgeblich. Apple-Chef Steve Jobs gilt als Guru, eine Art Kultfigur für alle Mac-Fans. Alles, was Jobs anpackt, scheint sich in Gold zu verwandeln. Das gilt auch für den im Jahr 2003 veröffentlichten Apple-Browser Safari – zumindest ist der Apple-Chef davon überzeugt.
Bei der Vorstellung vor 20 Jahren scheint kein Superlativ ausreichend genug, um die Geburt des Safari-Browsers zu zelebrieren. Es sei der beste, heißeste und schnellste Browser, den es gibt, und einfach toll, verkündet Steve Jobs am 7. Januar 2003 in seiner unnachahmlichen Art die frohe Botschaft.
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Damit übertreibt der Apple-Chef noch nicht einmal wesentlich. Denn Safari bringt Webseiten tatsächlich deutlich schneller auf den Monitor als beispielsweise der damals größte Konkurrent, der Internet Explorer von Microsoft. Dieser ist bis zur Veröffentlichung von Safari auch auf den Apple-Computern der vorinstallierte Browser. Das garantiert ein Abkommen zwischen Microsoft und Apple aus dem Jahr 1997.
Safari verdrängt Internet Explorer
Ein Microsoft-Browser auf einem Apple-Rechner, das schmeckt Steve Jobs überhaupt nicht. Daher fordert der Apple-Chef seine Programmiererinnen und Programmierer auf, einen eigenen Browser zu entwickeln. Dabei geht es Apple nicht nur darum, den eigenen Ruhm als innovatives Unternehmen zu unterstreichen. Vielmehr ist der Internet Explorer seit der Erstveröffentlichung im Jahr 1995 mit jeder neuen Version immer langsamer geworden.
Steve Jobs ist dafür bekannt gewesen, bei der Entwicklung neuer Produkte eigene Wege zu beschreiten. Das tut er daher auch beim Safari-Browser. Als technische Plattform für Safari nutzt Apple nicht die aufstrebende Gecko-Engine, um Webseiten darzustellen, sondern die freie Rendering-Software KHTML. In der Branche sorgt diese Entscheidung von Apple damals für große Verwunderung. Doch auch hier beweist Steve Jobs sein Gespür für aufstrebende Trends.
Apple entwickelt später KHTML weiter und nennt die Rendering-Software WebKit. Heute benutzen die meisten Browser auf dem Markt WebKit, um Webseiten anzuzeigen.
Versionen für mobile Geräte und Windows folgen
Safari entwickelt sich Mitte der 2000er Jahre zu einem der beliebtesten Browser weltweit, was selbstverständlich auch mit dem aufkommenden Apple-Kult zu tun hat. Im Jahr 2007 erscheint das iPhone und damit auch eine mobile Variante des Browsers. Zeitgleich veröffentlicht Apple auch eine Windows-Version.
Um den Browser auf dem Konkurrenz-Betriebssystem zu etablieren, benutzt Apple einen perfiden Trick. Der von Apple entwickelte QuickTime Player erfreut sich auf Windows-Rechnern großer Beliebtheit. Als 2007 ein Update für den Player ausgerollt wird, bekommen alle Nutzerinnen und Nutzer auch den Safari-Browser kostenlos auf die Festplatte installiert.
Die Freude darüber reicht allerdings nicht lange. Denn im Jahr 2008 steigt Google ebenfalls in das Browsergeschäft ein und präsentiert Chrome. Dadurch sinkt Safari in der Gunst der Internet-Gemeinde rasant. Apple schafft es auch nicht, den Trend umzukehren. Im Jahr 2012 stellt das Unternehmen die Entwicklung des Safari-Browsers für Windows ein.
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Safari mutiert zum reinen Apple-Browser
Safari bleibt allerdings der bevorzugte Browser auf sämtlichen Apple-Geräten, vor allem auf dem iPhone und dem im Jahr 2010 hinzugekommenen iPad. Kein Wunder: Schließlich ist der Browser dort vorinstalliert und lässt sich auch nicht entfernen. Zudem hat Apple auf seinen mobilen Geräten technische Vorkehrungen getroffen, um das Surfen im Netz mit anderen Browsern möglichst unattraktiv zu machen.
In den vergangenen Jahren steigt die Kritik an der technischen Weiterentwicklung von Safari. Was die User am meisten ärgert? Größere Safari-Updates werden immer nur mit größeren Updates des Betriebssystem ausgespielt. Apple zeigt sich davon bis heute unbeeindruckt.
Im Kampf der beliebtesten Browser weltweit spielt Safari immer noch eine gewichtige Rolle, auch wenn es deutlich stiller um den Apple-Browser geworden ist. Mit weitem Abstand führt Chrome die Liste der beliebtesten Browser weltweit an. Microsoft Edge hat Safari inzwischen knapp überholt und auf Platz drei verdrängt. Für jeden Apple-Fan bleibt Safari allerdings der beste, heißeste und schnellste Browser überhaupt, ganz im Sinne von Steve Jobs.