28. Dezember 2017, 11:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Passwörter sollen unsere Daten vor Hackern schützen. In vielen Fällen sind sie aber so schlecht gewählt, dass Betrüger sie leicht knacken können, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Damit Sie nicht zu einem Opfer von Identitätsdiebstahl oder Betrug werden, sollten Sie deshalb folgende Passwörter vermeiden.
Jedes Jahr veröffentlicht das Hasso-Plattner-Institut (HPI) die meistgenutzten Passwörter der Deutschen. Ergebnis: Viele deutsche Nutzerkonten sind mit schlecht geschützt. Auch in diesem Jahr zählen Zahlenreihen zu den beliebtesten Passwörtern.
Zum unsichersten und gleichzeitig meistgenutzten deutschen Passwort kürt das Institut die Zahlenreihe „123456“. Auch Platz zwei und drei belegen zwei Zahlenkombinationen: „123456789“ und „1234“. Datengrundlage für die Untersuchung sind 12,9 Millionen E-Mail-Adressen, die auf eine .de-Domain registriert sind. Dabei unberücksichtigt bleiben deutsche Nutzer, die Mail-Adressen mit Domains ohne .de-Endung verwenden.
Windows Defender als Antivirus-Programm reicht nicht
Die 10 beliebtesten Passwörter der Deutschen
- 123456
- 123456789
- 1234
- 12345
- 12345678
- hallo
- passwort
- 1234567
- 111111
- hallo123
Solch schwache Passwörter können dem HPI zufolge von leistungsstarken Rechnern in kürzester Zeit geknackt werden. „Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl“, sagt HPI-Direktor Christoph Meinel. „Aber wer sein Passwort auf dieser Liste entdeckt, sollte es schnellstmöglich ändern.“
Noch im vergangenen Jahr nutzten die meisten Deutschen „hallo“ als Passwort, gefolgt von „passwort“ und „hallo123“. Auf Platz zehn landete 2016 „ficken“ der meistgenutzten Passwörter.
Tipps für ein sicheres Passwort
Kriminelle Hacker können durch schwache Passwörter leicht Zugriff auf persönliche Informationen und Accounts bekommen. Außerdem wachse der Handel mit gestohlenen Identitäten stetig, so Meinel weiter. „Passwörter, die maximal aus sechs Zahlen bestehen, können in wenigen Minuten errechnet werden“, erklärt Meinel. Die Experten raten stattdessen zu Passwörtern mit mehr als 15 Zeichen, die Groß- und Kleinbuchstaben ebenso wie Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Tabu sein sollten Begriffe aus dem Wörterbuch und das Verwenden desselben Passworts für mehrere Online-Dienste.
Wer sich nicht selbst ständig neue Passwörter ausdenken will, dem empfiehlt das HPI einen Passwortmanager wie „1Password“ oder „Dashlane“. Diese Programme helfen beim Erstellen und Verwalten verschiedener Online-Identitäten.
Zusätzliche Sicherheit gibt es durch die Nutzung von einer sogenannten Zweifaktor-Authentifizierung, sofern Dienstanbieter sie ermöglichen. Hier wird beim Einloggen ins Nutzerkonto per SMS oder über eine App ein Zahlencode versandt, der zusätzlich zum Passwort einzugeben ist.
Von simpel bis kurios Das sind die beliebtesten Passwörter der Deutschen
Experten warnen Diese Passwörter können Betrüger in einer Sekunde knacken
Weitreichende Folgen Ein Betroffener berichtet: Was passiert, wenn das E-Mail-Passwort gehackt wird
Internationales Ranking von SplashData
Das Sicherheitsunternehmen SplashData hat ebenfalls die schlimmsten Passwörter des Jahres 2017 analysiert. Hierfür zogen sie weltweit Millionen Passwörter heran, die von Hackern entwendet wurden und anschließend im Internet zum Beispiel über Tauschbörsen angeboten wurden.
Das ist die internationale Top 20:
- 123456
- password
- 12345678
- qwerty
- 12345
- 123456789
- letmein
- 1234567
- football
- iloveyou
- admin
- welcome
- monkey
- login
- abc123
- starwars
- 123123
- dragon
- passw0rd
- master