13. Oktober 2024, 14:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es hatte sich bereits angekündigt, nun ist mit dem aktuellen Windows-Update eine beliebte Software verschwunden. Einige kannten sie bereits seit knapp 30 Jahren.
Für diejenigen, die kein Geld für eine Word-Lizenz ausgeben möchten, gibt es einige kostenlose Alternativen. Von Microsoft selbst stammt beispielsweise das WordPad-Programm, das seit Windows 95 Teil des Betriebssystems ist. Oder vielmehr war, wie man nun sagen muss. Der simple Text-Editor ermöglichte eine einfache Bearbeitung von Dokumenten, neue Versionen unterstützten sogar Microsofts Office-Format „.docx“ und konnten damit auch Word-Dateien öffnen. Doch hat Microsoft das Tool nach 29 Jahren eingestellt – ohne einen gleichwertigen Ersatz.
Microsoft verkündete das WordPad-Ende in einer Fußnote
Das Ende von WordPad kommt nicht überraschend. Bereits im September 2023 gab Microsoft bekannt, die Entwicklung des Textbearbeitungsprogramms einzustellen. Im Juni dieses Jahres dann kündigte das Unternehmen auf seinen Windows-Blogs die Release-Vorschau von Windows 11 Version 24H2 an – und somit einen konkreten Termin für den WordPad-Abschied.
Das große jährliche Funktionsupdate (24 = 2024; H2 = 2. Hälfte) ist erschienen und bringt eine Reihe neuer Funktionen. Darunter sind etwa Unterstützung für HDR-Hintergründe und Wi-Fi 7 sowie ein Energy Saver. Der Explorer kann jetzt zudem nativ 7-zip- und TAR-Archive erstellen. Außerdem kommt der KI-Assistent Copilot als App, die in der Taskbar hinterlegt ist. Microsoft hatte die Beta-Version von 24H2 bereits seit Februar getestet.
In den Fußnoten der Ankündigung war jedoch damals schon folgender Hinweis zu finden: „Cortana, Tips und WordPad werden nach dem Upgrade auf Windows 11 Version 24H2 gelöscht.“ Microsoft hatte die technische Dokumentation für Entwickler auf seiner Learn-Website entsprechend angepasst.
Und tatsächlich: In der aktuellen Version von Windows 11 ist WordPad nicht mehr zu finden. Auch aus Windows Server 2025 ist das Programm verschwunden.
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WordPad ersatzlos gestrichen
Das bedeutet, dass Windows ab sofort „keinen integrierten Standard-RTF-Reader“ mehr hat. Die Abkürzung steht für „Rich Text Format“ und beschreibt Dateiformate wie „.doc“, „.docx“ und „.rtf“. Microsoft empfiehlt Entwicklern deshalb, für diese Formate auf das Office-Programm Word zu verweisen. Simple „.txt“-Daten sind weiterhin mit dem Programm Notepad bearbeitbar, das seit den 80er-Jahren ebenfalls Teil von Windows ist. Microsoft hat Notepad über die Jahre weiter entwickelt und unter anderem eine Rechtschreibprüfung integriert.
Allerdings ist Word kostenpflichtig und Notepad nicht für Rich-Text-Formate geeignet. Windows-Nutzer müssen also entweder auf eine kostenfreie Office-Alternative – etwa Libreoffice – umsteigen oder Word im Browser benutzen.
Die Änderung in Windows 11 24H2 ist drastisch und permanent, da Microsoft die zu WordPad gehörigen Binärdateien komplett aus Windows 11 gelöscht hat. Das bedeutet auch, dass Programme, die auf diese Dateien verweisen, womöglich nicht mehr korrekt funktionieren.
Mit dem jährlichen Funktionsupdate für Windows 11 entfernt Microsoft auch Cortana endgültig aus dem Betriebssystem. Dieser Vorgang hatte sich lange angebahnt, doch spätestens mit der Einführung des KI-Assistenten Copilot war Cortanas Schicksal besiegelt. Da die KI mit einer eigenen App in Windows 11 Version 24H2 noch mehr Raum bekommt, ist die Abschaltung von Cortana nur ein logischer Schritt.