11. März 2020, 15:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein neues Windows-Update führt bei Nutzern zu Abstürzen und Startproblemen. Microsoft rät dazu, das Update wieder vom Rechner zu deinstallieren.
Man könnte meinen, Microsoft hätte nach den zahlreichen Fehltritten mit defekten Updates endlich seine Lektion gelernt. Aber anscheinend hat das Unternehmen seine Software-Politik immer noch nicht im Griff. Der neueste Übeltäter kommt in Form eines kumulativen Updates und führt zu zahlreichen Fehlern bei Nutzern.
Nutzer beschweren sich
Das Update-Paket mit der Bezeichnung KB4535996 wird seit Ende Februar ausgeliefert und verspricht Bug-Fixes in mehreren Punkten, darunter Drucken und Akkulaufzeit. Statt zu Verbesserungen führt das Update jedoch bei einigen Windows-Nutzern zu erheblichen Problemen. Betroffene berichten laut Techradar über Probleme beim booten, plötzliche Abstürze, Leistungseinschränkungen, Aufwachen aus dem Ruhezustand, etc.
Ein Nutzer schreibt in Microsofts Support-Forum: „Das Update wurde gerade auf meinem PC installiert und jetzt bootet er nicht. Der BIOS-POST-Test schlägt fehl, mit einer Reihe von Pieptönen und einem schwarzen Bildschirm. Ich habe den erst vor 5 Tagen gekauft“. Ein anderer schreibt, er habe das Update auf über 200 Unternehmensrechnern installiert, die nun mit einem Bluescreen of Death (BSOD) abstürzen.
Microsoft reagiert
Ein Microsoft-Mitarbeiter hat in dem Forum-Thread, der mittlerweile 13 Seiten lang ist, tatsächlich auf den Post eines Nutzers reagiert, der über Probleme mit Microsoft Visual Studio berichtet. Ein eher nebensächlich anmutender Fehler in der „signtool.exe“ verhindert, dass Code signiert wird. Microsoft schreibt dazu als Antwort: „Wir sind uns der Probleme mit signtool.exe nach Installation des neuesten optionalen Updates für Windows 10, Version 1903 oder Windows 10, Version 1909 (KB4535996) bewusst.“
Weiter erklärt das Unternehmen: „Wenn bei Ihnen weitere Probleme oder Fehler in Verbindung mit signtool.exe auftreten, können Sie das optionale Update KB4535996 deinstallieren.“ Damit bestätigt Microsoft indirekt, dass das Update Schuld an den Problemen hat, die bei Nutzern auftreten.
Tipp zu Updates
TECHBOOK empfiehlt bei Updates generell, diese nicht sofort nach Erscheinen zu installieren. Stattdessen sollten Nutzer erstmal abwarten, ob die Aktualisierung bei anderen ohne Probleme funktioniert. Ist das der Fall, sollte die Software aber dennoch zeitnah installiert werden, da sie oft Patches enthalten, die kritische Sicherheitslücken schließen. Unser Tipp: Microsoft veröffentlicht kritische Updates immer am Monatsanfang, danach folgen nur noch optionale und sogar experimentelle Software-Pakete. Auch installiert Windows nur kritische Updates automatisch. Nutzer sollten daher nie in den Windows-Einstellungen manuell nach Updates suchen, denn damit gelangen auch optionale Updates auf den Rechner.
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So deinstallieren Sie das Update wieder
Zum Glück ist die Deinstallation von fehlerhaften Updates auf einem Windows-Rechner recht schnell erledigt. Ist wirklich das Paket KB4535996 die Ursache der Probleme, sollten diese zusammen mit dem Update auch wieder verschwinden. Windows-Updates können über den Einstellungspfad Windows-Update>Updateverlauf anzeigen>Updates deinstallieren per Rechtsklick entfernt werden.