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Auf Festplatte und in der Cloud

Sind meine Daten nach dem Löschen wirklich weg?

Symbolbild: Macbook mit angeschlossener externer Festplatte
Wenn man Daten von einer Festplatte löschen will, reicht es leider nicht, den Papierkorb zu leeren. Foto: picture alliance / Zoonar | Andres Victorero
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TECHBOOK Redaktion

13. Februar 2024, 16:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer seine Daten löschen will, muss sie einfach in den Papierkorb verschieben und diesen anschließend leeren? Leider falsch! Damit Daten wirklich sicher verschwinden, sind ein paar Klicks mehr nötig. TECHBOOK erklärt, wieso ein leerer Papierkorb nicht ausreicht.

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Egal, ob es um eine Wohnung geht oder einen Laptop: Manchmal muss oder möchte man gründlich ausmisten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die aussortierten Urlaubsfotos mit verwackelten Gestalten können genauso weg wie veraltete Kontaktdaten oder heruntergeladene Filme, die eine fast vergessene Existenz in den Untiefen der jeweiligen Festplatte fristen. Doch auch wenn man Laptops und ähnliche Geräte verleiht, verkauft oder spendet, sollte man sichergehen, dass der Nachfolger nicht auf private Daten stößt. Wie im offline-Leben kann man seinen Müll zwar in den Papierkorb werfen, doch ab und zu muss man diesen auch ausleeren. Allerdings bedeutet ein geleerter Papierkorb leider noch nicht, dass die Daten wirklich gelöscht sind.

Daten verschwinden lassen vs. schreddern

In der Praxis fungiert der Papierkorb als Sicherheitsnetz, da sich gelöschte Daten, die im Papierkorb gelandet sind, leicht wiederherstellen lassen. Wer also beispielsweise aus Versehen den Ordner mit den Urlaubsfotos in den Papierkorb verschiebt, kann seinen Fehler schnell wiedergutmachen. Wenn man den Papierkorb aber leert, verschwinden sämtliche Dateien. Wichtig hierbei ist: Verschwinden ist etwas anderes als Löschen. Eine Vielzahl von (auch kostenlosen) Programmen bietet an, derart „gelöschte“ Daten wiederherzustellen. Doch gerade, wer sein Gerät in fremde Hände gibt, sollte seine Daten sicher löschen, sodass sie nicht wiederherstellbar sind. Das gilt übrigens auch für das Bereinigen von Smartphones.

Leert man den Papierkorb, entfernt das Betriebssystem die Adressen der Daten. Sie sind somit zwar nicht mehr ohne Weiteres auffindbar, doch sie existieren noch. Um nochmal das Bild der Wohnung zu bemühen: Man kann zwar die Namen auf den Klingelschildern eines Mehrfamilienhauses entfernen, doch die Menschen in ihren Wohnungen sind immer noch da. Man kann sie lediglich von außen nicht mehr finden. Ein Mieter wird erst „gelöscht“, wenn ein neuer Mieter in seine Wohnung einzieht. Bei Daten bedeutet das, dass sie erst wirklich gelöscht und nicht wiederherstellbar sind, wenn sie mit neuen Daten überschrieben werden.

Dieses Überschreiben wird auch als Schreddern bezeichnet – ein Bild aus der analogen Welt. Zum Überschreiben von Daten gibt es viele kostenlose Programme, wie „CCleaner“ oder „File Shredder (Windows)“. Diese Programme schreddern die alten Daten, indem sie sie mit Zufallsdaten überschreiben, die dann ihrerseits überschrieben werden können, sodass kein Speicherplatz verloren geht. CCleaner bietet zum Beispiel an, sowohl den freien Speicherplatz als auch die gesamte Festplatte zu überschreiben.

SSDs erfordern besondere Tools

Das oben beschriebene Schreddern von Daten eignet sich besonders für HDD-Festplatten. Einen Sonderfall bilden dagegen SSD-Laufwerke, da sie anders aufgebaut sind. Relevant für das sichere Löschen von Daten ist, dass SSDs nicht beliebig oft überschrieben werden können. Als Folge davon haben SSDs einen unsichtbaren Speicher – eine sogenannte Spare Area. Nutzer können auf diesen Bereich nicht zugreifen, stattdessen verwaltet die SSD diesen Teil und verteilt neue Daten automatisch. Man weiß daher nicht genau, wo welche Daten liegen, was das gezielte Überschreiben erschwert.

Viele SSD-Hersteller bieten daher selbst eine Secure-Erase-Funktion an, mit der Daten sicher gelöscht werden können. Zu den großen Anbietern gehören Tools wie Samsung MagicianSandisk SSD DashboardCorsair SSD Toolbox und OCZ SSD Utility. Allerdings darf die SSD hier nicht gleichzeitig das Bootmedium sein. Auch mit dem Linux-Live-System Darik’s Boot and Nuke können Daten mehrfach überschrieben und somit sicher gelöscht werden.

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Und was ist mit der Cloud?

Hier gilt grundsätzlich das Gleiche wie bei Festplatten und den Klingelschildern: Im Papierkorb „gelöschte“ Cloud-Daten sind für die Nutzer nicht mehr auffindbar, doch sie existieren immer noch auf den Servern der Provider. Theoretisch kann man diese Daten sicher löschen, indem man sie überschreibt.

Doch in der Praxis hat man bei Public-Cloud-Anbietern wie Dropbox und Google Workplace nicht die nötige Kontrolle, um seine Daten zuverlässig zu löschen aka zu überschreiben. Wichtig ist daher, dass vertrauliche Daten verschlüsselt in die Cloud geladen werden. Denn oft genug greifen Hacker die Daten von Cloud-Anbietern ab.

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