
11. April 2025, 14:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach mehreren Anläufen und langer Bedenkzeit startet Microsoft einen neuen Versuch, die kontroverse Recall-Funktion doch noch zu Windows 11 zu bringen. Nutzer sollen die volle Kontrolle bekommen.
Recall speichert das, was Nutzer am PC tun, als Screenshots ab, damit sie später wieder darauf zugreifen können. Für Datenschützer klingt das nach einem Albtraum – vor allem, da die Screenshots zur Vorstellung im Mai 2024 nicht einmal verschlüsselt waren. Microsoft hat jetzt nachgebessert und plant einen erneuten Anlauf.
Microsoft zog Recall vor Launch zurück
Im Rahmen des Surface-Events im Mai 2024 kündigte Microsoft das Feature erstmals für neue Copilot+-PCs an. Eigentlich wirkte es vielversprechend, denn es ermöglicht, Apps, Websites, Bilder und Dokumente einfach zu finden, indem man den Inhalt beschreibt. Der Launch war ursprünglich für Juni 2024 vorgesehen. Bedenken von Sicherheitsexperten und Aufschreie der Nutzer veranlassten Microsoft jedoch, das Feature zu deaktivieren und auf Oktober zu verschieben. Aufgrund anhaltender Sicherheitsprobleme konnte man die Deadline jedoch nicht einhalten und verschob den Start auf unbestimmte Zeit. Lediglich eine kleine Nutzergruppe von Windows Insidern kann über den Entwickler-Kanal seit Ende 2024 auf das Feature zugreifen. Im November kam die Vorschau-Version für Besitzer eines Copilot+-PCs mit Qualcomm-Chip und im Dezember folgte die Version für Copilot+-Geräte mit Intel- und AMD-Chips.
Nun stellt Microsoft eine überarbeitete Version von Recall für alle Windows Insider in der Release-Vorschau bereit – ein Hinweis darauf, dass die Funktion bald flächendeckend ausgerollt wird. Jeder Nutzer mit einer gültigen Windows-11-Lizenz und einem Microsoft-Account kann sich als Windows Insider registrieren und Updates über den Release-Vorschau-Kanal erhalten.

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Recall kommt jetzt doch zu Windows 11
In einem Post auf dem Windows-Blog kündigt Microsoft an, dass Recall schrittweise für Windows Insider freigeschaltet wird. Darin erklärt das Unternehmen, welche Sicherheitsvorkehrungen es getroffen hat, um Nutzerdaten zu schützen. Vorab ist die aktive Einwilligung notwendig, um das Feature zu aktiveren. Außerdem ist die Anmeldung über Windows Hello eine Voraussetzung, um sicherzustellen, dass nur der jeweilige User Zugriff auf die Schnappschüsse des eigenen Nutzungsverhaltens hat. Microsoft räumt außerdem die Möglichkeit ein, die Speicherung von Schnappschüssen jederzeit zu stoppen. Auch können Nutzer festlegen, welche Schnappschüsse Recall überhaupt speichern darf.
Voraussetzungen für die Nutzung von Recall sind die erweiterte Windows Hello-Anmeldesicherheit und ein Copilot+-PC, der die zusätzlichen KI-Funktionen in Windows 11 unterstützt. Die Vorschau für Recall soll bald in den meisten Märkten zur Verfügung stehen und später im Jahr auch zum Europäischen Wirtschaftsraum kommen. Es ist für ausgewählte Sprachen, darunter Englisch, Deutsch, Französisch und Japanisch, optimiert.