11. März 2019, 16:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Immer wieder machen Windows-Updates Probleme. Nun berichten einige Nutzer über Leistungseinbrüche, die ihre Games unspielbar machen. TECHBOOK erklärt, wie Sie das Update wieder los werden.
Update-Fehler von Microsoft bestätigt
Ein kumulatives Update für Nutzer der Windows-Version 1809, das am ersten März veröffentlicht wurde, macht mal wieder Probleme. Das Update mit der Bezeichnung „KB4482887“ ist ein optionales und für die Sicherheit des PCs nicht essentielles Softwarepaket, das nur installiert wird, wenn aktiv danach gesucht wird. Nutzer der Diskussions-Plattform Reddit.com berichten, dass das Update die Gaming-Leistung ihrer Rechner in einigen älteren Spielen wie Call of Duty 4 und Modern Warfare 2 aber auch in neueren Titeln wie Destiny 2 erheblich verringert habe. Auch simple Mausbewegungen können dazu führen, dass die Frameraten massiv einbrechen und die Games unspielbar werden.
Microsoft hat auf die Vorwürfe reagiert und warnt jetzt offiziell auf der Windows-Support-Seite vor dem Update: „After installing KB4482887, users may notice graphics and mouse performance degradation with desktop gaming when playing certain games, such as Destiny 2.“ Das Unternehmen arbeite nun daran, das Problem zu beseitigen und empfiehlt als Notlösung, das KB4482887-Update wieder zu deinstallieren.
So entfernen Sie das Update wieder vom PC
Ein fehlerhaftes Update zu deinstallieren, ist relativ einfach:
- Öffnen Sie die Einstellungen über das Zahnrad-Symbol im Startmenü.
- Klicken Sie auf Update&Sicherheit.
- Im Reiter „Windows Update“ befindet sich die Option Updateverlauf anzeigen. Öffnen Sie diese.
- Gehen Sie auf Updates deinstallieren.
- Suchen Sie in der Liste nach dem Update KB4482887. Alternativ können Sie den Namen direkt in die Suchleiste eingeben.
- Wählen Sie das Update aus und klicken Sie auf Deinstallieren.
Microsoft warnt vor eigenem Windows-10-Update
Nicht nur Spiele könnten betroffen sein
Unklar ist, was für den Leistungsverlust verantwortlich ist. Anfängliche Vermutungen, die Integration des Repotline-Fixes für die Prozessor-Sicherheitsschwächen Meltdown und Spectre könnte schuldig sein, erwiesen sich als falsch. Laut Ghacks.net wird der Fix zwar installiert, ist aber standardmäßig nicht aktiviert und muss erst vom Nutzer selbst eingeschaltet werden.
Es ist anzunehmen, dass das Problem nicht nur auf Spiele beschränkt ist. Leistungsprobleme machen sich bei tempogeladenen Rennspielen und Shootern nur eben zuerst bemerkbar. Aber auch andere Programme und sogar das Betriebssystem selbst könnten von dem Fehler betroffen sein.
Software nicht ausreichend getestet
Microsoft hatte in letzter Zeit häufiger Probleme mit dem Ausrollen neuer Updates. Einige der Updates haben weitreichende Schäden verursacht, darunter die Löschung von Nutzerdaten und die altbekannten Bluescreens of Death (BSOD). Das Oktober-Update 2018 (Buildnummer 1809) war sogar so fehlerhaft, dass es von Microsoft komplett aus dem Verkehr gezogen wurde und nur noch an einen Teil der Nutzer verteilt wird. Eigentlich gelobte das Unternehmen Besserung und versprach, wieder vermehrt auf Software-Tests vor der Veröffentlichung zu setzen. Das jüngste Beispiel zeigt jedoch, dass Microsoft immer noch nicht gut mit der neuen Update-Politik klar kommt und Beta-Software an normale Windows-Nutzer ausgibt.
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Updates sind wichtig und Sie sollten auf keinen Fall die automatische Updatefunktion für Sicherheitspatches ausstellen. Sicherheitspatches werden immer in der ersten Monatshälfte automatisch ausgerollt, nur wer dann noch auf den „Nach Updates suchen“-Button in den Windows-Einstellungen klickt, läuft Gefahr, nicht ausreichend getestete Software zu installieren. Microsoft hat dieses Updatemodell erst vor Kurzem eingeführt, um Nutzern, die schnell und gerne neue Funktionen haben wollen, die Möglichkeit zu geben, optionale und experimentelle Updates zu installieren. Ich rate deshalb unbedingt davon ab, unter Windows Update explizit nach neuen Updates zu suchen.