14. Januar 2021, 8:44 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Der Umstieg auf Homeschooling stellt viele Eltern vor schwierige Herausforderungen. Eine davon ist, ein geeignetes Arbeitsgerät für die Kinder zu finden. TECHBOOK hat 6 Tipps, die beim Kauf helfen. Außerdem gibt es direkt ein paar Empfehlungen für passende Geräte.
Inhaltsverzeichnis
Laptops, die TECHBOOK für Homeschooling empfiehlt
Lenovo IdeaPad 3 15ADA05
Das IdeaPad 3 von Lenovo kommt mit anständiger Ausstattung und einem großen 15,6-Zoll-Bildschirm mit ausreichend Helligkeit (250 Nits). Der Laptop überzeugt vor allem durch den günstigen Preis, den bei der Leistung müssen mit dem AMD Ryzen 5 3500U und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher praktisch keine Abstriche gemacht werden. Auch mit 256 Gigabyte verbautem, schnellem SSD-Speicher ist man gut bedient. Lediglich die verbaute Kamera mit eioner Auflösung von nur 0,3 Megapixeln ist ein Wermutstropfen. Das eigene Bild kommt damit sehr verpixelt beim Gegenüber an. Dennoch ein rundum stimmiges Paket, ist das IdeaPad 3 eine klare Budget-Empfehlung von uns.
Modell | Lenovo IdeaPad 3 15,6 Zoll (15ADA05) |
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Prozessor | AMD Ryzen 5 3500U |
Speicher und RAM | 256 GB SSD-Speicher 8 GB Arbeitsspeicher |
Betriebssystem | Windows 10 (Home) |
Bildschirm | Diagonale: 15,6 Zoll Auflösung: Full-HD Helligkeit: 250 Nits |
Webcam | 0,3 Megapixel |
Preis | Ab 444 Euro |
Honor MagicBook 14 53010WHU
Das MagicBook vom chinesischen Hersteller Honor liest sich auf dem Papier erstmal wie das IdeaPad 3. Ryzen 5 3500U, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher, 256 Gigabyte SSD. In zwei entscheidenden Punkten unterscheidet es sich jedoch. Das MagicBook hat einen kleineren 14-Zoll-Bildschirm, der das ganze Gerät etwas portabler macht. Wenn der Laptop außerhalb von Homeschooling also auch mal transportiert werden soll, ist das eine praktische Lösung. Das Display hat eine Helligkeit von 250 Nits, was gerade noch in Ordnung geht. Die Auflösung ist mit Full-HD für diese Größe jedoch sehr passend. Auch überzeugend ist die verbaute 720p-Webcam. Diese sorgt dafür, dass man für andere im Videoanruf deutlich sichtbar erscheint.
Modell | Honor MagicBook 14 53010WHU |
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Prozessor | AMD Ryzen 3 3500U |
Speicher und RAM | 256 GB SSD-Speicher 8 GB Arbeitsspeicher |
Betriebssystem | Windows 10 (Home) |
Bildschirm | Diagonale: 14 Zoll Auflösung: Full-HD Helligkeit: 250 Nits |
Webcam | 720p |
Preis | Ab 599 Euro |
HP 15s-fq2433ng
Ein weiterer, für Homeschooling geeigneter 15,6-Zoll-Laptop kommt aus dem Traditionshaus HP. Stärken des Geräts sind nicht nur die Tastatur, sondern auch die gute Leistung des verbauten Prozessors Intel Core i3-1115G4. Zwar stehen wie gewohnt 8 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung, dafür gibt es mit 512 Gigabyte doppelt so viel SSD-Speicher wie bei den anderen beiden Modellen in unserer Liste. Ein Schwachpunkt des Laptops ist der mit 220-230 Nits etwas zu dunkle Bildschirm. Immerhin hat das Display trotzdem Full-HD-Auflösung. Außerdem kann der HP für Videoanrufe Punkte einsammeln. Die 720p-Webcam und zwei verbaute Mikrofone sorgen dafür, dass nicht nur Bild, sondern auch Stimme bei anderen gut ankommen.
Modell | HP 15s-fq2433ng |
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Prozessor | Intel Core i3-1115G4 |
Speicher und RAM | 512 GB SSD-Speicher 8 GB Arbeitsspeicher |
Betriebssystem | Windows 10 (Home) |
Bildschirm | Diagonale: 14 Zoll Auflösung: Full-HD Helligkeit: 220-230 Nits |
Webcam | 720p |
Preis | Ab 589,99 Euro |
1. Größe und Tragbarkeit
Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Eltern beim Kauf eines Laptops für Homeschooling treffen müssen, ist: Welche Größe soll das Gerät haben?
Laptops reichen von portablen 2-in-1-Geräten mit 10-Zoll-Displaydiagonale bis hin zu 17, 19, sogar 21 Zoll. Mehr Bildschirmfläche gibt natürlich mehr Platz zum Arbeiten. Ein Dokument auf der einen und der Web-Browser für die Recherche auf der anderen Seite zu haben, geht praktisch erst ab 15 Zoll Diagonale. Je größer das Gerät jedoch ist, desto schwerer und unhandlicher sein Gehäuse. Während ein 10-Zoll 2-in-1 problemlos in jeden Rucksack passt, ist vor allem für Kinder ein 15-Zoll-Laptop schon sehr schwer zu tragen.
Liegt der Fokus also eher darauf, den Laptop hauptsächlich stationär am Schreibtisch zu benutzen, ist ein größerer Bildschirm kein Nachteil. Im Gegenteil, wird er sowieso wenig bewegt, sollte er so groß wie möglich sein, um auch bei längerem Arbeiten nicht durch kleinen Text die Augen anzustrengen. TECHBOOK empfiehlt für den Homeschooling-Einsatz deshalb eine Displaydiagonale von 15 oder 17 Zoll.
2. Betriebssystem
Vor allem im Preissegment zwischen 400 und 600 Euro stehen eigentlich nur zwei Betriebssysteme zur Auswahl: Windows 10 und ChromeOS. Vorweg kann ich Eltern, die mit einem Chromebook aufgrund der niedrigeren Preise liebäugeln, gleich davon abraten.
Während ChromeOS zwar von Google stetig verbessert wird und mittlerweile mit sehr viel mehr traditionellen Programmen kompatibel ist, kommt es nicht an die Flexibilität von Windows 10 heran. Warum ist das von Bedeutung? Ganz einfach: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind ein oder mehrere Programme, die die Schule Ihres Kindes für Homeschooling nutzt, nur mit Windows kompatibel. Auch der für Homeschooling obligatorische Drucker funktioniert am ehesten mit einem Windows-Laptop.
Selbst wenn es keinen Windows-Zwang seitens der Schule gibt – etwa weil die Anwendungen alle über den Browser laufen – sollten Sie im Zweifel eher auf einen Windows-Laptop setzen. ChromeOS hat zwar gewisse Vorteile wie die schnelle Arbeitsgeschwindigkeit auf langsamer Hardware und den Zugriff auf Apps aus dem Play Store. Vor allem für Kinder empfiehlt sich dennoch eher Windows. Nicht zuletzt, weil das Betriebssystem auch offline voll funktionsfähig ist. Chromebooks benötigen eine ständige Internetverbindung und sind ohne nur begrenzt brauchbar.
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3. Tastatur
Beim Kauf eines Laptops achten viele zunächst auf die Größe, auf Leistung und Ausstattung und eventuell Akkulaufzeit. Doch gerade für ein Gerät, das in erster Linie für Homeschooling angeschafft wird, ist die Tastatur nicht zu vernachlässigen. Klar, eine zusätzliche Tastatur nachzukaufen, ist immer möglich. Aber beim Homeschooling direkt eine zuverlässige Tastatur im Laptop zu haben, nimmt nicht nur weniger Platz ein. Auch lässt sich der PC einfacher von einem Punkt zum anderen transportieren – und sei es nur vom Schreibtisch zum Küchentisch für den gelegentlichen Tapetenwechsel.
Leider lässt sich vor dem Kauf nur schwer erkennen, ob eine Tastatur etwas taugt. Vor allem bei günstigen Laptops ist die Gefahr jedoch groß, dass die Tasten einen ungenauen Druckpunkt haben, schwammig und lose sind. Am besten ist es daher, vor dem Kauf auf professionelle Tests und auch Nutzerbewertungen zu schauen. Stehen diese nicht zur Verfügung, hilft es nur, mehrere Geräte zu bestellen und zu vergleichen.
4. Kamera und Mikrofon
Ebenfalls ein Punkt, der beim Kauf eines günstigen Laptop in der Vergangenheit oft wenig Beachtung fand, ist die Qualität der eingebauten Kamera und des Mikrofons. Da Klassenräume nun „remote“ stattfinden, ist der Zugriff auf Videotelefonie jedoch sehr wichtig. Wie bei der Tastatur lässt sich vor dem Kauf aber kaum feststellen, wie gut Kamera und Mikrofon sind.
Während man für die Kamera immerhin für die Auflösung einen Richtwert heranziehen kann, ist das vor allem beim Mikrofon schwieriger. Die Kamera sollte mindestens eine Auflösung von 720p (entspricht 1280 x 720 Pixeln) oder besser 1080p (1920 x 1080 Pixel) haben. Zu verbauten Mikrofonen gibt es abgesehen von eventuell verfügbaren Testberichten kaum Informationen. Es hilft also auch hier nur, mehrere Modelle zu vergleichen. Alternativ und für Videotelefonie ohnehin besser geeignet, bietet sich der Einsatz eines Headsets an.
Mittlerweile hat fast jeder Bluetooth-Kopfhörer auch ein eingebautes Mikrofon und ist damit als Headset einsetzbar. Mit dem TECHBOOK-Ratgeber können Sie die passenden Kopfhörer für Ihr Kind finden.
5. Bildschirm (Auflösung + Helligkeit)
Im obigen Punkt haben wir bereits darüber gesprochen, wie wichtig die Größe des Bildschirms beim Laptopkauf ist. Das Display hat jedoch eine größere Bedeutung als seine Ausmaße. Zwei Punkte sind ebenfalls für einen brauchbaren Homeschooling-Laptop wichtig: Auflösung und Helligkeit.
Auflösung
Glücklicherweise ist selbst bei preisgünstigen Laptops heutzutage eine angemessene Auflösung fast Standard. Selbst bei kleineren 2-in-1-Geräten gehört Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) mit zum Programm. Vor allem auf größeren Laptops ist die Auflösung wichtig, damit Text nicht zu verpixelt und damit besser lesbar ist. Wir empfehlen daher, auf keinen Fall ein Gerät mit geringerer Auflösung zu kaufen. Vorsicht ist geboten, wenn ein Hersteller etwa nur „HD-Auflösung“ angibt. Dabei kann es sich nämlich auch um ein Panel mit 1280 x 720 Pixeln Auflösung handeln.
Helligkeit
Die Bildschirmhelligkeit ist leider ein kompliziertes Thema beim Laptop-Kauf. Besonders bei Laptops under der 1000-Euro-Marke ist es jedoch besonders schwierig. Generell sind in günstigeren Laptops eher leuchtschwache Displays verbaut, mit denen Hersteller Kosten sparen. Dennoch ist auch für Homeschooling ein gewisses Mindestmaß an Helligkeit nötig. Dunkle Displays machen Texter schwerer lesbar und wenn Sonnenstrahlen darauf fallen, ist es praktisch unmöglich, etwas zu erkennen. Selbst entspiegelte (auch als „matt“ bezeichnet) Displays machen dabei kaum einen Unterschied.
Leider gibt es keine einheitliche Angabe, die Bildschirmhelligkeit über verschiedene Laptop-Hersteller und -Modelle vergleichbar macht. Mittlerweile geben zwar immer mehr Hersteller die Leuchtstärke in Nits (oder Candela pro Quadratmeter / cd/m2) an. Es gibt jedoch keine standardisierte Grundlage, anhand derer sich Werte miteinander vergleichen lassen. Dennoch geben diese Angaben einen gewissen Richtwert an. So sollten Sie darauf achten, dass ein Wert von 250 Nits (cd/m2) nicht unterschritten wird. Finden Sie diese Angabe nicht, empfiehlt sich der Blick in Reviews. Die österreichischen Kollegen und Laptop-Experten von Notebookcheck.com testen eine Vielzahl von Laptops und messen dabei auch die Bildschirmhelligkeit selbst.
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6. Ausstattung
Für Homeschooling muss es kein schneller Computer sein, der aufwendige Spielegrafik oder 3D-Modellberechnungen kann. Die meisten, preisgünstigen Laptops heutzutage liefern genug Leistung für Office- und Internetanwendungen – und damit auch für Homeschooling. Doch auch hier sind einige Dinge zu beachten, denn selbst im Low-Budget-Segment gibt es massive Unterschiede. Außerdem ist ein gewisses Grundmaß an Leistung notwendig, damit die Arbeit nicht durch Rechenpausen gehindert wird.
TECHBOOK empfiehlt für einen Windows-Laptop für Homeschooling daher mindestens:
Prozessor | Intel der 10. Generation (z.B. Intel Core i3-1005G1), AMD Ryzen 3000- oder 4000-Serie (z.B. AMD Ryzen 5 3500U) |
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RAM | Mindestens 8 Gigabyte Arbeitsspeicher |
Speicher | Mindestens 128 Gigabyte Speicher; unbedingt darauf achten, dass es sich um SSD-und nicht langsamen HDD-Speicher handelt! |