6. Oktober 2024, 16:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Monitor aufstellen, Kabel einstecken, einschalten und los geht’s! Ganz so einfach kann es zwar sein, doch das Ergebnis ist oft blendend hell, zu kontrastreich oder unangenehm bläulich. Das Geheimnis für angenehmes Arbeiten liegt in den Monitor-Einstellungen. TECHBOOK verrät, wie man in wenigen Schritten zum besten Ergebnis gelangt.
Wer stundenlang auf den Bildschirm schaut, sollte auf eine möglichst augenschonende Displayeinstellung achten. Zu den wichtigsten Faktoren gehören Helligkeit und Kontrast, Farbtemperatur und Gamma-Wert, aber auch die Position des Monitors am Arbeitsplatz. Um die verschiedenen Einstellungen zu ändern, hat jeder Monitor sein eigenes Menü, aufgerufen über Funktionstasten oder -rädchen am Gehäuse.
Die richtige Höhe des Monitors
Für die „Trockeneinstellungen“ gilt: Der Monitor sollte möglichst haltungsschonend platziert werden. Der Abstand hängt dabei von der Größe des Bildschirms ab. Als Faustregel gilt ein Abstand von mindestens 60 Zentimetern, was etwa einer Armlänge entspricht. Besitzt der Monitor eine Bildschirmdiagonale größer als 17 Zoll, empfiehlt sich ein noch größerer Abstand.
Die Arbeit an einem nicht erhöhten Laptop sorgt oft für eine verkrümmte Haltung nebst Rückenschmerzen oder Verspannungen. Die Höhe des Monitors sollte daher so eingestellt werden, dass der Kopf des Betrachters nur leicht nach unten geneigt ist. Die obere Bildschirmzeile sollte dabei nicht über der Augenhöhe liegen. Idealerweise beträgt der Betrachtungswinkel 10 bis 20 Grad unter der Augenhöhe. Was die Neigung des Monitors angeht, trifft der Blick idealerweise mit 90 Grad auf den Bildschirm.
Vorgegebene Modi nutzen
Zunächst einmal kann es sich lohnen, die Einstellungen am Monitor zurückzusetzen, um einen sauberen Ausgangspunkt zu haben. Das ist für gewöhnlich über die Navigation direkt am Gerät möglich. Die Knöpfe oder Rädchen für die Bildschirmeinstellung befinden sich meist an der unteren rechten Ecke des Monitors, manchmal auch an der Rückseite. Über den Menüpunkt „Zurücksetzen“, „Reset“, „System“ oder ähnlichem kann man die individuellen Einstellungen zurücksetzen.
Nun kann es losgehen. Fast immer stehen an einem Monitor mehrere Modi für verschiedene Anwendungen zur Wahl – für die Arbeit (Standard) und zum Film schauen, für Spiele oder die Bildbearbeitung. Gerade Laien können sich einfach an einen dieser Modi halten und nur – sofern nötig – einzelne Einstellungen wie etwa die Helligkeit manuell verändern. Windows-Nutzer können hierfür auf die eingebaute Kalibrierungshilfe zurückgreifen, die unerfahrene Anwender Schritt für Schritt durch die richtigen Einstellungen führt. Dazu öffnet man das Startmenü von Windows und sucht nach den Begriffen „Bildschirmfarbe kalibrieren“.
In Sachen Helligkeit gilt, dass der Bildschirm der Umgebungshelligkeit entsprechen sollte, um die Augen nicht übermäßig zu beanspruchen. Das bedeutet, dass die Helligkeitseinstellung für gewöhnlich zwischen 50 und 75 Prozent liegen sollte. Wer aber Bild- oder Videomaterial bearbeitet, ist womöglich auf größere Helligkeiten angewiesen. Gleiches gilt für die Stärke des Kontrasts.
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Farbtemperatur und Gamma-Wert
Außerdem empfiehlt es sich, die Einstellungen für die Farbtemperatur und den Gamma-Wert zu überprüfen. Die Farbtemperatur gibt an, ob das Bild eher rötlich warm oder bläulich kalt ist. Aktiviert man beispielsweise am PC oder Smartphone die Funktion „Night Shift“, wechselt das Display zu einer bestimmten Uhrzeit zu einem wärmeren Farbspektrum.
Für die Standardarbeit am Monitor empfiehlt sich eine Farbtemperatur von 6500 Kelvin. Tageslicht weist zur Mittagsstunde etwa 5500 Kelvin auf, rangiert also in einem ähnlichen Weiß-Bereich. Dabei gilt: je höher der Wert, desto bläulicher ist das Licht. Wer viel am Monitor liest, könnte eine wärmere Einstellung von 5000 Kelvin als angenehmer empfinden.
Der Gamma-Wert heißt auf manchen Monitoren auch Gamma-Korrektur: Damit können Nutzer gegensteuern, wenn das Display Schatten oder Farben zu dunkel oder zu hell zeigt. Dabei korrigiert der Gamma-Wert Kontrast zwischen den Graustufen. Für gewöhnlich liegt der Gamma-Wert bei 2,2. Schaut man dagegen eine Serie in einem dunklen Raum, kann man ihn erhöhen.
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Monitor-Einstellungen beeinflussen Gesundheit
Welche Farben der Monitor zeigt, kann Auswirkungen vor allem auf den Schlaf haben, wie Studien, etwa von Christian Cajochen, Leiter des Zentrums für Chronobiologie an der Universität Basel, belegen. Als Faustregel gilt: Je mehr blaues Licht ein Display abstrahlt, desto wacher bleibt der Nutzer und desto schlechter ist der Schlaf, wenn man kurz vorher noch am PC hockt. Dagegen hilft – wenn man schon bis kurz vor Schluss am Bildschirm ist – die Night-Shift-Funktion. Sie lässt sich bei Mac und Windows in den Systemeinstellungen in dem Bereich „Displays“ beziehungsweise „Anzeige“ aktivieren.
Doch auch sonst beeinflusst ein ordentlich eingestellter Monitor die Gesundheit nicht negativ, vor allem die der Augen. Wichtig ist zum Beispiel ein hoher Kontrastwert. Um augenunfreundliches Flimmern müssen sich Computernutzer heutzutage zum Glück keine Sorgen machen. „Das ist bei modernen Monitoren mit ihren hohen Wiederholraten kein Problem mehr“, sagt Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte (BVA).
Trotzdem kann es aber passieren, dass die Augen nach langer Arbeit am PC schlapp machen. Schuld daran ist aber nicht unbedingt ein falsch eingestellter Monitor. „Der Grund ist häufig, dass wir am Computer zu konzentriert arbeiten und darüber das Blinzeln vergessen“, erklärt Eckert. Bewusstes Blinzeln, feuchtigkeitsspendende Augentropfen und regelmäßige Bildschirmpausen verhindern, dass es so weit kommt.