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Mini-Computer

Was ist eigentlich ein Raspberry Pi?

Raspberry Pi unverpackt und verpackt
Die Mini-Computer mit Himbeer-Logo machen auch optisch einiges her Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

22. Januar 2024, 17:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Hinter dem klangvoll bildlichen Begriff Raspberry Pi verbirgt sich ein simples Konzept: ein kleiner Computer. Dieser bündelt die wichtigsten Funktionen eines großen stationären PCs auf nur einer Platine. TECHBOOK erklärt die Hintergründe und auch, wie Sie selbst einen Raspberry Pi bauen können.

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Sie möchten einen fertig konfigurierten Computer nicht einfach nur bedienen, sondern das Innenleben verstehen? Dann ist der Einplatinen-Computer Raspberry Pi genau richtig für Sie. Den Mini-Computer im Kreditkartenformat gibt es bereits für knapp 40 Euro und er eignet sich hervorragend zum Basteln und Experimentieren. Keine Sorge: Auch Computer-Laien bekommen den Raspberry Pi innerhalb weniger Minuten zum Laufen. Wir erklären Ihnen, was Sie zum Starten benötigen und für welche Aufgaben Sie den Mini-PC verwenden können.

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Mini-PC soll für Informatik begeistern

Die Idee für den Raspberry Pi entsteht Mitte der 2000er-Jahre an der Universität Cambridge in Großbritannien. Immer weniger Studierende interessieren sich damals für das Fach Informatik. Daher möchte die Fakultät Schulabgänger mit einer praxisnahen Abwechslung für das Informatik-Studium begeistern. Zunächst wird im Jahr 2008 die „Raspberry Pi Foundation“ gegründet. Vier Jahre später kommt mit dem Raspberry Pi das erste Modell eines günstigen Computers zum Selberbauen auf den Markt.

Die ursprüngliche Idee, mit einem Mini-Computer zum Basteln Studenten an die Uni zu locken, begeistert allerdings auch unzählige nicht an einem Informatik-Studium interessierte Computerfans. Der 40-Euro-Computer findet auf Anhieb reißenden Absatz. Vor allem der günstige Preis überzeugt junge Menschen, sich zum ersten Mal in ihrem Leben mit Computertechnik und deren Funktionsweise auseinanderzusetzen. Denn zum Basteln sind vorkonfigurierte PCs zu teuer. Eine echte Marktlücke, die der Raspberry Pi füllt.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Mini-Computers: Durch die rasch anwachsende Raspberry-Pi-Community bildet sich ein riesiges Ideen-Netzwerk. In der Folge stellen Raspberry-Fans ganze Anleitungen mit Einsatzmöglichkeiten für den Einplatinen-Computer online.

Auch interessant: Was muss ein guter Gaming-PC können?

So starten Sie Ihr Raspberry-Pi-Projekt

Wer nun neugierig geworden ist und sich selbst einmal an einem Raspberry Pi versuchen möchte, braucht dafür nur einige wenige Bausteine. Die folgende Auflistung bezieht sich auf einen gängigen Computer, der über die Basis-Funktionen verfügt und sich zum anspruchslosen Surfen im Internet eignet.

Alles beginnt selbstverständlich mit dem Kauf des Taschencomputers selbst. Inzwischen gibt es den Raspberry Pi in der 5. Version. Diese kostet zwar etwas mehr als 40 Euro, liegt mit unter 100 Euro allerdings immer noch im erschwinglichen Bereich. Der Handel vertreibt allerdings immer noch ältere Modelle zu geringeren Preisen. So reicht etwa auch das 4er-Modell für Ihr erstes Projekt vollkommen aus.

Außerdem brauchen Sie eine SD-Karte. Diese dient als externe Festplatte. Die Speicherkapazität ist zweitrangig, mindestens 8 Gigabyte sollten es aber sein, da es sonst mit dem Betriebssystem eng wird. Später kann auch noch Speicher ergänzt werden, falls nötig. Viel wichtiger aber als die Größe ist die Schreibgeschwindigkeit. Der Datenaustausch sollte möglichst zügig funktionieren. Deshalb sind hier mindestens 10 MB/s empfehlenswert. Die Speicherkarte fungiert gleichzeitig als externe Festplatte und Bootmedium für das Betriebssystem. Jawohl – inzwischen gibt es ein fertiges Raspberry Pi OS. Dieses basiert auf einer Linux-Distribution. In Bedienung und Aussehen erinnert es allerdings stark an eine Windows-Oberfläche.

Ansonsten sollten Sie über eine Tastatur samt Maus und einen einfachen Monitor – gegebenenfalls mit HDMI-Kabel – natürlich eine Internetverbindung verfügen. Der Raspberry Pi besitzt zudem eine kabelgebundene LAN-Schnittstelle. Mit einem WLAN-Stick geht es per USB auch drahtlos ins Netz.

Abschließend muss man die kleine Platine mit dem Stromnetz verbinden; dafür braucht es ein Netzteil mit passendem Kabel. Schon bootet der Raspberry Pi automatisch. Die Erstinstallation sollte nach wenigen Minuten abgeschlossen sein. Danach können Sie direkt loslegen. Um die anfällige Technik zu schützen, kann man außerdem noch ein passendes kleines Gehäuse besorgen.

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Raspberry Pi nahezu grenzenlos einsetzbar

Was sie jetzt noch benötigen? Ideen, was sie mit Ihrem Mini-PC anstellen möchten. Die Welt der Möglichkeiten ist nahezu grenzenlos. Der Raspberry Pi läuft natürlich insgesamt etwas langsamer als Sie das von Ihrem „großen“ PC gewohnt sind. Für spezielle Aufgaben reicht die eine Platine und der verbaute Prozessor allerdings aus.

Einen Raspberry Pi können Sie beispielsweise für folgende Einsatzzwecke benutzen:

• als Medienportal zum Streamen von Filmen, Musik oder Radiosendern
• als NAS, also als energiesparenden, lokalen Dateiserver
• als Wetterstation
• als Hausdetektiv, um Ihr Haus oder Ihre Wohnung auch aus der Ferne per Kamera zu überwachen
• als Steuereinheit für das Garagentor oder andere Smart-Home-Geräte

Weitere Ideen finden Sie auf dem offiziellen Raspberry-Pi-Portal. Dort können Sie auch das Betriebssystem herunterladen und auf die Speicherkarte laden, um Ihren Mini-PC zum Leben zu erwecken. Detaillierte Anleitungen runden das Angebot ab. Neben seiner Handlichkeit und Experimentierfreundlichkeit bietet ein Raspberry Pi zudem einige weitere Vorteile. So lernen etwa Kinder den Computer nicht nur als Spielekonsole kennen. Aber keine Sorge: Zocken geht mit dem Mini-PC selbstverständlich ebenfalls.

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