17. April 2018, 16:21 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Israelischen Forschern ist ein Durchbruch im Bereich der Schadsoftware gelungen: Mithilfe ihres sogenannten„Powerhammers“ spähen sie Computer über das Stromnetz aus – selbst wenn diese nicht mit dem Internet verbunden sind!
Es klingt wie eine Szene aus einem „Mission Impossible“-Film: Hacker verschaffen sich durch eine neue Methode Zugriff auf sensible Daten von Rechnern und Servern – und zwar über das Stromnetz. Genau das haben zwei Forscher der Ben-Gurion-Universität in Israel jetzt erreicht und in einem Forschungsbericht niedergeschrieben, der durchaus beunruhigend ist.
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Das macht den Powerhammer so einzigartig
Ganz ohne Weiteres ist eine Attacke allerdings nicht möglich. Der angegriffene Rechner muss im Vorfeld mit einer speziellen Schadsoftware – „Powerhammer“ genannt – infiziert werden, etwa über einen USB-Stick. Diese erzeugt dann Stromspitzen auf den Prozessorkernen, die über die Stromleitung an den Angreifer gelangen und dort in einen binären Code umgerechnet werden. Große Datenmengen lassen sich über die Stromleitung nicht aus einem System ziehen. Je nachdem, ob der Angreifer im gleichen Stromkreis sitzt oder von außerhalb zugreift, sind es nur 0,001 bzw. 0,000001 Megabit pro Sekunde. Für ein Lied im Mp3-Format bräuchte man damit rund ein Jahr. Für wichtige Passwörter reicht das aber allemal aus.
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Das Opfer bemerkt nur schwer, dass es gerade gehackt wird. Die Forscher nutzen eine Technik, die bei der Übertragung ungenutzte Prozessorkerne verwendet. Die Leistung des Systems wird dadurch nicht beeinträchtigt.
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Hack auch bei Offline-Rechner möglich
Ein Hack über das Stromnetz ist an sich schon eine Neuheit. Wirklich einzigartig sind aber die Einsatzmöglichkeiten. Hochsicherheitscomputer, wie sie bei staatlichen Einrichtungen zum Einsatz kommen, galten bislang als relativ sicher gegen Cyberangriffe. Die Daten auf diesen Rechnern sind hochsensibel und oft auch sicherheitsrelevant. Aus diesem Grund sind sie abgeschirmt und nicht mit dem Internet verbunden. Da sie am Stromnetz hängen, sind wären sie mit der „Powerhammer“-Software potenziell gefährdet.