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Ab Donnerstag erhältlich

Was taugt die billige Tablet-Notebook-Kombi bei Aldi?

Adrian Mühlroth
Redakteur

26. September 2018, 12:43 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Ab Donnerstag bietet Aldi das Convertible Medion Akoya E2294 für 299 Euro an. Kann die Kombination aus Notebook und 11-Zoll-Tablet überzeugen? TECHBOOK hat sie getestet.

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Die wichtigsten Testkriterien waren für uns die Verarbeitung (2 Sterne), die Leistung des Convertibles im Alltag (2 Sterne) und die Ausstattung und Anschlüsse (1 Stern). Wer das Akoya einmal in Bewegung sehen möchte, kann sich hier das Testvideo anschauen:

Verarbeitung

Wir mussten leider direkt beim Auspacken einen erheblichen Mangel an unserem Testgerät feststellen. Das linke Scharnier arretiert nicht richtig und kann deshalb den Bildschirm nicht immer in Position halten. Durch das defekte Scharnier konnten wir leider auch nicht ausführlich testen, wie stabil der Bildschirm im Laptop-Modus ist, wenn mit dem Finger darauf getippt wird. Beim Berühren des Bildschirms kam es zu starkem Wippen, wodurch zum Beispiel Doppelklicks zur Ärgernis werden. Es lässt sich nicht eindeutig bestimmen, ob das Wippen auf den Defekt zurückzuführen ist, oder auch bei einem einwandfreien Gerät auftritt. Auch im Tablet-Modus hatte das Gerät Probleme, den Bildschirm zu fixieren, weshalb immer eine Lücke zwischen dem Basisteil und dem Bildschirm bestehen blieb. Wir haben das defekte Scharnier allerdings nicht mit in die Wertung fließen lassen, sondern bei Medion ein neues Testgerät angefordert. Diesen Mangel werden wir noch einmal nachträglich testen.

 Hier ist das defekte Scharnier links gut erkennbar
Hier ist das defekte Scharnier links gut erkennbar Foto: Techbook

Bei dem berührungsempfindlichen Bildschirm handelt es sich um ein LCD-Panel mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full HD). Die Auflösung ist gut für ein Gerät dieser Größe, allerdings wird das Display nicht sehr hell, weshalb bei Sonneneinstrahlung kaum noch etwas zu erkennen ist. Die Blickwinkelstabilität geht für ein Display ohne IPS-Technologie in Ordnung.

Die Tastatur muss leider ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen und hat etwas kleinere Tasten als eine Standard-Desktop-Tastatur. Das lässt sich bei dem kleinen Formfaktor natürlich nicht vermeiden, Vieltipper sollten sich dieser Einschränkung jedoch bewusst sein. Trotzdem kann man mit etwas Umstellung zügig darauf schreiben, denn die Tasten haben einen klar genug definierten Druckpunkt. Negativ aufgefallen ist jedoch, dass die Tastaturmitte nicht sehr stabil ist und schon bei leichtem Druck sichtbar nachgibt. Dadurch ist es bei schnellem Tippen schwer, die Tastenabstände mit den Fingern zu erspüren, was zu Fehleingaben führen kann.

Durch die Aluabdeckung auf der Geräteunterseite ist der Basisteil angenehm stabil und lässt sich auch mit Kraftaufwand nur wenig verbiegen. Vorsichtiger muss man beim Bildschirm sein, da die Rückseite zwar ebenfalls aus Aluminium ist, dem Biegen per Hand aber dennoch nur wenig entgegenzusetzen hat. Auf der Innenseite herrscht Plastik, das sich jedoch wertig anfühlt und bis auf das Durchdrücken der Tastatur keinen negativen Eindruck macht.

Insgesamt geht die Verarbeitung des Notebooks angesichts seines niedrigen Preises gerade noch in Ordnung, aufgrund des spiegelnden Bildschirms und der an einigen Stellen etwas klapperigen Verarbeitung vergeben einen halben von zwei Sternen.

Leistung

Vorneweg: Der Intel Pentium Silver N5000 im Akoya ist kein Arbeitstier. Der Prozessor ist zwar schnell genug, um eine flüssige Bedienung zu gewährleisten. Doch gerade wenn einige Programme und Browser-Tabs offen sind, gönnt sich der Chip öfter mal eine kleine Denkpause. Erfreulich ist die Tatsache, dass Medion auf einen 4 Gigabyte (GB) großen Arbeitsspeicher (RAM) setzt. Häufig werden in sehr günstigen Windows-Tablets nur 2 GB verbaut, die schnell zum Flaschenhals werden und den Prozessor ausbremsen können. Im Zusammenspiel sind Prozessor und RAM schnell genug, um alltägliche Aufgaben wie Office-Bearbeitung, Film-Wiedergabe und Surfen im Internet zu gewährleisten.

Da in dem Akoya nur eine langsame integrierte Grafikeinheit von Intel zu finden ist, laufen nur ältere Spiele auf dem Notebook, wie etwa „Civilization 5“, „GTA San Andreas“ oder „Fallout 3“. Und auch dann müssen die Detaileinstellungen auf ein Minimum reduziert werden. Besser schlägt sich das Gerät mit Apps aus dem Microsoft Store, die in den meisten Fällen einfach heruntergeladen und gespielt werden können.

Leistung ist zwar nicht unbedingt die Stärke des Medion Akoya, aber solange man damit nur Office-Dokumente bearbeitet, Filme wiedergibt und im Internet surft sowie ab und ab ein kleines Spiel zum Laufen bringen will, reicht das Notebook aus. Ein Vorteil der geringeren Leistung ist zudem, dass der Prozessor ohne aktive Kühlung auskommt und damit keinen nervigen Lüfter benötigt. Wir vergeben einen von zwei möglichen Sternen in der Kategorie Leistung.

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Ausstattung

Das Medion Akoya hat für seine Preisklasse recht umfangreiche Ausstattung. Hier sind die wichtigsten Merkmale kurz zusammengefasst:

Eckdaten

  • Intel Pentium Silver N5000 Quad-Core-Prozessor mit Intel UHD 605 Grafik
  • 11,6 Zoll Touch-Bildschirm mit FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel)
  • 64 GB Flash-Speicher
  • 4 GB Arbeitsspeicher
  • Steckplatz für eine M.2-SSD
  • Dolby Audio zertifizierte Stereolautsprecher
  • Bluetooth 5.0
  • 38 Wattstunden (Wh) Akku
  • eingebaute Webcam mit HD-Auflösung (1280×720 Pixel) und Mikrofon
  • Fingerabdrucksensor

Der Touchscreen des Notebooks ist überraschend reaktionsfreudig und registriert alle Eingaben präzise. Auch hier funktionieren die Windows-Wischgesten wieder einwandfrei. Durch das 360-Grad-Scharnier kann der Bildschirm einfach komplett umgeklappt werden, sodass aus dem Notebook ein Tablet wird. Allerdings ist ein 11,6 Zoll-Bildschirm für ein Tablet recht unhandlich und die 1,13 Kilogramm, die das Gerät auf die Waage bringt, machen das Handling nicht einfacher. Praktischer ist hingegen die Zelt-Funktion, mit der das Gerät einfach aufgestellt werden kann. Ähnlich ist der Präsentier-Modus, in dem die Tastatur zurückgeklappt und nach unten zeigend auf eine Oberfläche gestellt wird.

Einen Pluspunkt gibt es für den integrierten Fingerabdrucksensor, der für diesen Preis keine Selbstverständlichkeit ist. Der Sensor funktioniert zuverlässig und schnell, nimmt aber leider etwas Platz von der Touchpadoberfläche weg.

Ebenfalls erfreulich ist die Verwendung eines Bluetooth 5.0 Moduls. Bluetooth 5.0 hat fast die doppelte Übertragungsgeschwindigkeit seines Vorgängers und verbraucht deutlich weniger Strom. Eine praktische Funktion ist die neue Dual-Audio-Funktion, mit der Audio über zwei Abspielgeräte gleichzeitig wiedergegeben werden kann.

Ein weitere kleine Überraschung ist die abnehmbare Abdeckung auf der Geräteunterseite, unter der ein Steckplatz für eine SSD im neueren m.2-Formfaktor steckt.

Anschlüsse

Bei den Anschlüssen hat Medion auf Masse gesetzt. Hier die Übersicht über alle verfügbaren Anschlüsse:

  • USB 3.1 Typ-C, der zusätzliche Funktionen wie Laden und Bildausgabe über DisplayPort-Adapter unterstützt
  • USB 3.1 Typ-A
  • USB 2.0 Typ-A
  • MiniHDMI-Ausgang
  • Ladebuchse
  • 3,5 mm Audio-Komboanschluss für Audioausgabe oder Mikrofoneingang

In Zeiten, in welchen Hersteller wie Apple in ihren Laptops komplett auf den kleinen USB-C-Standard setzen, ist es erfrischend, auch klassische USB-Ports in einem Gerät zu sehen. Das Akoya hat zwei davon, wobei der eine sogar den USB-3.1-Standard unterstützt. Aber auch ein moderner USB-Anschluss im Typ-C-Format ist vorhanden, über den das Notebook sogar geladen werden kann.

Die Anschlüsse auf der linken Geräteseite: Ladebuchse, USB 3.1 Typ-A, MiniHDMI, USB 3.1 Typ-C

Was das Akoya den mehrere tausend Euro teuren MacBooks voraus hat, ist zudem ein Steckplatz für eine MicroSD-Karte. Damit können zum Beispiel entweder der Speicher erweitert oder die Bilder von einer Kamera übertragen werden.

Bei den Funktionen lässt das Akoya seine Muskeln spielen. Die Ports-Auswahl ist hervorragend und die Integration von USB 3.1 bemerkenswert. Medion hätte zudem problemlos auf eine ältere Bluetooth-Version setzen und auf einen SSD-Slot verzichten können, hat es aber nicht. Daher gibt es einen von einem Stern in dieser Kategorie.

Adrian Mühlroth
Redakteur

Das neue Akoya-Convertible von Medion bietet eine Menge Funktionen: USB-C, ein Fingerabdrucksensor und ein SSD-Steckplatz sind tolle Dreingaben. Dem gegenüber stehen jedoch Mängel wie der etwas zu dunkle Bildschirm, die mäßige Tastatur und die teils klapperige Verarbeitung. Ein vollwertiger Laptop-Ersatz ist es nicht, für den Preis aber ein durchaus brauchbares Tablet mit netten Zusatzfunktionen.

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