8. September 2019, 9:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Macs und MacBooks sind für viele Menschen die Objekte technischer Begierde schlechthin. Doch die Apple-Rechner sind oft sündhaft teuer. Wer sie deshalb gebraucht kauft, sollte genau hinschauen.
Solide Technik, Langlebigkeit und schlichtes, zeitloses Design stehen bei Käufern von Computern hoch in der Gunst. Genau das macht die Rechner der Marke Apple beliebt. Der Kauf eines Desktop-Rechners (Mac) oder Laptops (MacBook) sollte jedoch bei einer Investitionssumme, die meist im vierstelligen Bereich liegt, sehr gut überlegt sein. Gebrauchte Modelle können eine Alternative sein. Doch Schnäppchen sollte man auch hier nicht erwarten.
Je größer der Bildschirm, desto stolzer der Preis
Anders als andere Computer können Macs mit einem Alter von einigen Jahren immer noch sehr teuer sein. „Sie kosten rund ein Drittel bis zur Hälfte des Neupreises“, beschreibt Johannes Schuster von der Fachzeitschrift „Mac & i“. Für einen iMac, an dem man in ein paar Jahren noch Spaß hat, müsse man auf Plattformen, die gebrauchte Macs anbieten, zwischen 1000 und 1300 Euro in der Desktop-Variante mit 21,5-Zoll-Display zahlen, sagt Sebastian Schack vom Fachmagazin „Mac Life“. Für den iMac mit 27-Zoll-Display kommt man nicht unter 1700 Euro weg, schätzt der Experte. Und: „Ein immer noch gut brauchbares MacBook Pro mit 13-Zoll-Display liegt zwischen 1300 und 1500 Euro.“
Systemcheck und Original-Netzteil sind unverzichtbar
Zwar locken die vergleichsweise günstigen Preise: Doch ein Gebrauchtkauf erfordert besondere Aufmerksamkeit vom Käufer, wie Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale Bremen erläutert: „Die Produktbeschreibung sollte man sich genau anschauen.“ Werden hier zum Beispiel nur schwammige Angaben hinsichtlich Funktionstüchtigkeit und Gebrauchsspuren gemacht, kauft man das Gerät lieber nicht, rät er. Es sei auch Vorsicht geboten, wenn der Verkäufer im Netz nur wenige Bilder oder gar nur ein Bild aus der Ferne präsentiert. „Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass mögliche Kratzer, Beulen oder weitere Schäden verdeckt werden sollen“, erklärt Baschiri.
Sofern möglich sollten Verbraucher vorab einen Systemcheck durchführen und einen Blick in die Systemeinstellungen werfen. Dort finden sich etwa Angaben zur Festplatte, zum Arbeitsspeicher und zum Betriebssystem. Ein Blick auf das Zubehör sei ebenfalls zu empfehlen. So sollte etwa das Ladekabel ein Original-Zubehör sein.
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Second Hand Shop von Apple und gefälschtes Zubehör
Produktfälschungen seien gerade bei Zubehörteilen ein Problem für Apple, erklärt Schack. Netzteile, Adapterkabel und Co. würden gerne als vermeintliches Original selbst über Plattformen wie Amazon angeboten. Ein relativ sicherer Indikator für ein gefälschtes Apple-Produkt sei der Preis. Wenn der zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann handele es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.
Auf Macs und MacBooks läuft Apples eigenes Betriebssystem macOS. „Da macOS abgesehen von einigen Hackintoshs nur auf Macs von Apple läuft, ist man vor Fälschungen recht sicher, da es praktisch keine gibt“, sagt Schuster. Als Hackintoshs werden nicht von Apple produzierte Rechner bezeichnet, die dennoch macOS verwenden.
Wo bekommt man gebrauchte Macs und MacBooks her? Zum Beispiel bei Apple selbst, wie Schack erklärt. Im „Refurbished Store“ kann man online verschiedene Modelle direkt über den US-Hersteller kaufen.
Händler müssen ein Jahr Garantie leisten
Darüber hinaus gebe es viele Online-Ankaufportale und -Marktplätze. Aber auch ein stationärer Kauf ist möglich. So böten Händler vor Ort manchmal gebrauchte Geräte zu einem günstigeren Preis an. Dazu zählen etwa Ausstellungsstücke, erklärt Verbraucherschützer Baschiri.
Wichtig zu wissen beim Gebrauchtkauf: „Händler müssen auf Gebrauchtgeräte ein Jahr Gewährleistung geben. Privatverkäufer natürlich nicht“, sagt Schack. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, was sich angesichts der immer noch hohen Preise empfehle, sei bei einem offiziellen Händler wohl besser aufgehoben. Es könne zudem eine Herstellergarantie vorhanden sein, die unter Umständen auf den Käufer übergeht, sagt Baschiri. Die Garantie sei jedoch nur eine freiwillige Leistung des Herstellers, das heißt sie bestehe nicht automatisch bei jedem Kauf.
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Apples Ökosystem nutzen
Wer schon ein iPhone oder iPad besitzt, profitiert beim Kauf eines Macs oder MacBooks auch davon, dass die Betriebssysteme aufeinander abgestimmt sind. „Anders als Windows-PCs sind Macs perfekt in Apples Ökosystem eingebunden“, erklärt Sebastian Schack vom Fachmagazin „Mac Life“. Somit funktionieren der Dateiaustausch und die Synchronisation von Fotos, Kontakten und weiteren Daten praktisch automatisch.