7. November 2023, 15:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit einigen Monaten ist die Anzahl an diversen Programmen und Tools mit Künstlicher Intelligenz (KI) nahezu explodiert. Immer mehr Unternehmen präsentieren ihre Modelle. Auch das deutsche Start-up Aleph Alpha will jetzt ordentlich mitmischen und sicherte sich eine Finanzspritze von rund 500 Millionen Euro.
KI-Tools werden immer präsenter und beliebter und der Boom scheint unbeeindruckt von anderen Entwicklungen weiterzugehen. Mit Aleph Alpha bringt sich ein deutsches Start-up in Lauerstellung und könnte eine ernst zu nehmende Alternative zu den bestehenden KI-Modellen wie ChatGPT und Co. darstellen. Gründer und CEO des Start-ups ist Jonas Andrulis. Bereits 2021 bekam das Unternehmen eine Finanzspritze von rund 23 Millionen Euro – nun fließen noch deutlich mehr Investorengelder. Mehrere renommierte Firmen gehören dabei zu den Geldgebern. TECHBOOK erklärt, was das Unternehmen ausmacht und wie seine KI-Pläne aussehen.
Übersicht
Diese Firmen investieren in Aleph Alpha
Der KI-Boom geht immer weiter. Auch hierzulande gibt es einige Firmen, die mit auf den Zug springen. Das wohl berühmteste Beispiel aktuell ist das Heidelberger Start-up Aleph Alpha, das große Sprachmodelle mit KI-Funktionen erstellt. Anders als bei ChatGPT liegt das Augenmerk dabei eher auf der öffentlichen Verwaltung und Industrie, sprich Business-Kunden. Um die KI-Modelle weiter ausbauen zu können, gab es nun einen großzügigen Geldsegen von rund einer halben Milliarde Euro. In einer Pressemitteilung von Aleph Alpha heißt es: „Ein breites Konsortium aus neuen und bestehenden Investoren beteiligt sich an der Serie-B-Finanzierungsrunde von Deutschlands führendem Entwickler von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) […].“ Zu den Investoren gehören:
- Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI)
- Bosch
- Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland etc.)
- SAP
- Christ & Company
- Hewlett Packard
- Burda Principal Investments
Bereits zuvor waren andere renommierte bzw. namhafte Unternehmen eingestiegen. So unter anderem Nvidia und Intel.
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Ist Aleph Alpha die Antwort auf OpenAI/ChatGPT?
Wie bereits erwähnt, hat sich Aleph Alpha auf KI-Lösungen für Unternehmen und Behörden spezialisiert. Das nun zur Verfügung gestellte Geld soll primär für Forschungs- und Weiterentwicklungszwecke genutzt werden. Auch soll es laut Aleph Alpha dafür genutzt werden, um die „KI-Forschung weiter voranzutreiben und die Entwicklung und Kommerzialisierung von generativer KI für die anspruchsvollsten und kritischsten Anwendungen in datenschutzsensiblen Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzen, Recht, Verwaltung und Sicherheit zu intensivieren“.
Doch nun stellt sich die Frage, ob die KI-Modelle von Aleph Alpha auch eine ernsthafte Konkurrenz zu ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI darstellen können. Ehrlicherweise ist das schwer einzuschätzen. Der Fokus von Aleph Alpha liegt er auf Industrie- und Behördenanwendungen, ChatGPT hingegen arbeitet primär als sprach- und textbasierter KI-Chatbot für die breite Masse.
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Wo wird das Sprachmodell von Aleph Alpha angewandt?
Als Beispiel für die Anwendung der Aleph-Alpha-KI kann man die Stadt Heidelberg heranziehen. Das Bürgerinformationssystem auf der Website nennt sich „Lumi“, welches auf dem Sprachmodell „Luminous“ von Aleph Alpha basiert. Die Fragen der Bewohner der Stadt Heidelberg beantwortet der KI-Chatbot.
Luminous und ChatGPT haben im Grunde dieselbe Funktionsweise, allerdings unterscheiden sie sich in einigen Punkten voneinander. Während OpenAIs-KI für die Masse gemacht ist, ist das deutsche Sprachmodell eher für Behörden, Verwaltungen, Unternehmen etc. gedacht. Auch deshalb ist ein Vergleich nicht sonderlich zielführend.
Ob sich aber die europäische, besser gesagt deutsche, Alternative sich künftig als Chatbot-KI für die Masse etablieren wird, ist noch unklar. Allerdings ist es denkbar, dass „Luminous“ eine ernsthafte Konkurrenz zu anderen KI darstellen könnte, da das deutsche Sprachmodell etwa halb so viele Parameter wie die Konkurrenz besitzt und somit deutlich effizienter ist.