28. Februar 2018, 12:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auf dem MWC in Barcelona präsentiert das chinesische Unternehmen Xiaomi seine Neuheiten, die vermehrt auch nach Europa kommen. TECHBOOK hat sich die Produkte näher angeschaut und verrät, in welchen Ländern sie bereits erhältlich sind und ob sich ein Import lohnt.
Elektronik-Gigant Xiaomi ist in China nach Huawei die Nummer zwei im Smartphone-Sektor. Neben Handys bietet das Unternehmen noch eine Vielzahl weiterer Produkte wie Fernseher, Kameras, Handys, Kopfhörer, Elektroroller oder Notebooks an, und alles zu äußerst günstigen Preisen. Oft ähneln sie dreist den Geräten von Apple, Samsung oder Amazon, sind aber billiger verarbeitet oder haben schlechtere Komponenten verbaut.
In Deutschland ist Xiaomi weitestgehend unbekannt, das Unternehmen fängt jetzt erst an, seine Produkte in Europa zu veröffentlichen. Derzeit gibt es sie etwa in Spanien, Polen und in der Ukraine, meistens in kleinen Geschäften, die Xiaomi selbst eröffnet hat. Am Messestand auf dem MWC konnte uns niemand einen konkreten Termin für Veröffentlichungen in Deutschland nennen – es klang aber so, als würde es noch eine Weile dauern. Ein Import aus den EU-Ländern kann sich aber lohnen. Doch welche Produkte gibt es hier überhaupt? TECHBOOK hat sie ausprobiert und stellt sie einmal vor.
Smartphones Mi 6, Mix 2 und A1
In Europa gibt es das Smartphone-Flaggschiff Mi 6 für 449 Euro, das sich vor den Top-Geräten der Konkurrenz nicht verstecken muss. Im Praxis-Test fühlte sich das Glas-Gehäuse gut verarbeitet an, das Smartphone reagierte schnell und hat ein gutes Display sowie eine Doppel-Kamera für nette Unschärfe-Effekte.
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Das Mi Mix 2 für 499 Euro ist technisch ebenfalls auf dem neusten Stand und hat sogar ein XXL-Display, das die ganze Vorderseite füllt, ähnlich wie die neuen Geräte von Samsung oder LG. Xiaomi ist quasi ein Pionier in diesem Bereich, bereits das erste Mi Mix hatte das Mega-Display verbaut – lange, bevor die anderen Hersteller nachzogen. Allerdings ist der Bildschirm hier nicht so farbenfroh, scharf und kontrastreich wie etwa beim Samsung Galaxy S8 oder S9.
Günstiger wird es mit dem Mi A1 (209 Euro) oder den Redmi-Geräten (ab 109 Euro), die sich an Einsteiger richten und entsprechend wenig Leistung bieten. Sie eignen sich in erster Linie zum Telefonieren, für Mails oder Musik.
Beim Import aus Spanien, Polen oder der Ukraine sollte es keine Probleme geben, wohl aber aus China – hier kann es sein, dass etwa das Internet nicht richtig funktioniert. Wir raten von einem Import aus Asien ab.
Weitere Xiaomi-Produkte auf dem MWC
Der Elektroroller Mi Scooter kostet im spanischen Mi-Store 349 Euro, er fährt mit einer Geschwindigkeit von maximal 18 Kilometer pro Stunde und soll im Energiesparmodus mit einer Akkuladung 30 Kilometer hinter sich lassen. Die Ladedauer soll 5 Stunden betragen. Die Verarbeitung wirkt ordentlich.
Der Smart TV Mi TV 4 ist derzeit noch nicht in Europa erhältlich. Er ist nahezu rahmenlos und gerade einmal 4,9 Millimeter dünn, löst aber nicht in 4K, sondern nur in Full-HD auf. Das Betriebssystem ist wie bei Sony-Fernsehern Android TV.
Die VR-Brille Mi VR erinnert stark an Samsungs Gear VR: Vorne kommen die Mi-Smartphones rein und dienen als Bildschirm für kleinere 360-Grad-Videos, VR-Apps und Spiele. Auch eine kleine Fernbedienung ist dabei. Die Mi VR ist noch nicht in Europa erhältlich.
Die Streaming-Box Mi Box basiert ebenfalls auf Android TV und funktioniert ähnlich wie Apple TV oder Amazons Fire TV. Sie kommt im März nach Europa und kostet rund 70 Euro.
Ein dreister MacBook-Klon? Ja, ohne Frage. Das Mi Notebook Air erinnert optisch stark an das Apple-Laptop, es ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. In Europa allerdings noch nicht.
Die Sphere-Kamera nimmt 360-Grad-Videos auf und verbindet sich drahtlos mit dem Smartphone. Der Verbindungsaufbau klappte in der Praxis nicht immer gut. Sind beide Geräte aber erst einmal gekoppelt, macht die kleine Kamera durchaus beachtliche Bilder. Sie ist auch in Europa erhältlich und kostet um die 300 Euro.
Auch einen GoPro-Klon gibt es: Die Action Camera kostet 134 Euro und nimmt in 4K-Auflösung auf, das Stativ (Gimbal) hat einige nette Spielereien an Bord und kostet um die 150 Euro.
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Die vielen vorinstallierten Xiaomi-Apps sollten in puncto Datenschutz kritisch hinterfragt werden. Spätestens bei einem möglichen Release in Deutschland muss genau geprüft werden, auf welche Nutzerdaten sie zugreifen und was damit geschehen könnte.