21. Juli 2021, 12:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schon wieder versuchen Betrüger, mit gefälschten SMS-Benachrichtigungen an die Daten von Handy-Nutzern zu gelangen. Viele erinnern sich noch an die Paket-SMS, die vor wenigen Monaten für Ärger sorgten. Nun gibt es eine neue Masche – eine angebliche Benachrichtigung für eine Voicemail.
Für die aktuelle Masche nutzen die Betrüger einen gemeinen Trick. Sie gaukeln Nutzern per SMS vor, dass eine Voicemail zum Abhören bereit liegt. Derartige Benachrichtigungen verschicken die Mobilfunkprovider normalerweise dann, wenn ein Anrufer auf der Mailbox des Empfängers eine Sprachnachricht hinterlassen hat. Vielen ist das Vorgehen bekannt und so klicken sie ohne Bedenken auf den in der SMS enthaltenen Link. Die Falle schnappt zu.
Die SMS mit der falschen Voicemail-Benachrichtigung ist derzeit stark im Umlauf. Auch innerhalb der Redaktion haben sie einige Kollegen erhalten. Dabei ist es unabhängig, ob diese ein iPhone oder ein Android-Smartphone verwenden. Und so sieht die falsche Voicemail-SMS in etwa aus:
Mit dem Klick auf den Link in der Voicemail-SMS gelangen die Opfer auf eine Webseite, die zum Download einer App auffordert, die zum Anhören der Sprachnachricht notwendig sei. Doch statt der App laden sich die unbedarften Nutzer einen Trojaner auf ihr Handy. Über die Schadsoftware können Kriminelle im Anschluss auf die auf dem Handy gespeicherten Daten zugreifen, auch auf Konto- und Kreditkarteninformationen. Ihnen ist es sogar möglich, das Smartphone aus der Ferne zu steuern, was die Voicemail-SMS umso gefährlicher macht. Experten nennen diese Betrugsmasche „Smishing“, ein Wort, das sich aus Phishing und SMS zusammen setzt.
Wie Sie sich vor der Voicemail-SMS schützen können
Die Absender-Nummer sowie der in der Voicemail-SMS enthaltene Link verändert sich immer mal wieder, sodass es häufig nicht ausreicht, die entsprechende Handy-Nummer zu sperren. Dennoch gibt es einige Merkmale, an denen Nutzer die falsche Voicemail-SMS erkennen können.
Am wichtigsten ist es zu wissen, dass eine Benachrichtigung über eine Voicemail niemals einen Link erhält. Sie kommt auch nicht von irgendeiner unbekannten Handynummer, sondern immer vom Provider selbst. Eine echte Voicemail-SMS trägt daher zumeist den Absender „Mailbox“, da die Nummer in der Regel im Adressbuch der SIM-Karte hinterlegt ist. Statt eines Links enthält sie eine Rufnummer, über die Nutzer ihre Voicemail abhören können. Die Rufnummer bleibt zudem immer gleich.
Empfänger einer SMS, die einen Link enthält, sollten immer skeptisch sein, wenn sie den Absender nicht persönlich kennen. Auch sollte man niemals Apps aus unbekannten Quellen herunterladen oder persönliche Daten auf einer Webseite preisgeben, deren Hintergrund man nicht kennt.
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App bereits installiert – was nun?
Kommt die Warnung zu spät und ist die infizierte App bereits auf dem Handy installiert, hilft nur noch eines: Nehmen Sie ihr Smartphone sofort vom Internet. Am besten stellen Sie sogar den Flugmodus ein. So verhindern Sie, dass die Betrüger aus der Ferne auf Ihr Smartphone zugreifen. Ein einfaches Löschen der App reicht leider nicht aus, da der Trojaner mit der Installation bereits auf dem Gerät gelandet ist. Die einzige Möglichkeit, die Schadsoftware loszuwerden, ist daher, das Handy auf Werkeinstellungen zurückzusetzen.
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