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Nach Huawei

USA setzen auch Xiaomi auf die Blacklist – bald keine Google-Apps mehr?

Xiaomi-Mitarbeiterin mit Smartphone
Nach Huawei landet nun auch Xiaomi auf der schwarzen Liste Foto: Getty Images
Dennis Kistner

15. Januar 2021, 20:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In den letzten Tagen der Trump-Regierung werden erneut Vorwürfe gegen einen chinesischen Elektronik-Konzern laut. Dieses Mal landet der Smartphone- und Notebook-Hersteller Xiaomi auf der Blacklist. Droht dem Hersteller damit bald ein Schicksal wie Huawei? Können auf den Smartphones künftig also keine Google-Dienste mehr genutzt werden? TECHBOOK klärt auf.

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Im Mai 2019 verhing die amtierende US-Regierung ein Handelsembargo auf den chinesischen Elektronikkonzern Huawei. Spionagevorwürfe lösten den Konflikt aus – Google musste anschließend die Zusammenarbeit beenden. Nun hat die US-Regierung auch Xiaomi wegen möglicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf die Blacklist gesetzt.

Die Vorwürfe gegen Xiaomi 

Die US-Regierung wirft dem Elektronikkonzern enge Verbindungen zum chinesischen Militär vor. Laut Trump-Administration ziehen sich die Verbindungen dementsprechend auch durch Regierungskreise. Ob es sich hierbei um konkrete Militärtechnik oder um Spionagevorwürfe handelt, ist nicht bestätigt. In einem offiziellen Statement weist Xiaomi die Vorwürfe vehement zurück. Das Unternehmen arbeite gesetzeskonform und in Übereinstimmung mit den relevanten Gesetzen und Vorschriften der Länder, in denen es Geschäfte tätige. Ebenfalls dementiert wird, dass sich das Unternehmen im Besitz des chinesischen Militärs befinde oder mit diesem verbunden sei.

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Aufgrund der Vorwürfe hat die Regierung unter Präsident Trump Xiaomi auf die schwarze Liste, die sogenannte Blacklist, gesetzt. In Folge müssen US-Investoren ihre Anteile an Xiaomi bis zum 11. November 2021 abtreten. Zudem herrscht nun ein Investitionsverbot.

Ähnlich fing es 2019 für Huawei an, allerdings spitzte sich die Lage hier schnell zu und US-amerikanischen Unternehmen war es bald verboten, Geschäfte jeglicher Art mit Huawei zu machen. In der Folge konnte das chinesische Unternehmen auf seinen Smartphones keine Google-Dienste mehr installieren, da die nötigen Lizenzen fehlten. Das im Jahr 2010 gegründete Unternehmen Xiaomi hatte zunächst von diesen Handelseinschränkungen mit Huawei profitiert. Mit dem offiziellen Verkaufsstart seiner Geräte in weiteren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis, schaffte der Handy-Hersteller es Ende 2020 sogar auf den dritten Platz im Wettbewerb internationaler Smartphone-Hersteller.

Lesen Sie auch: Huawei nun ganz ohne Google – was bedeutet das für ältere Smartphones?

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Ähnliche Folgen wie für Huawei?

Doch kann Xiaomi seinen Erfolgskurs hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen halten, oder droht dem Unternehmen ein ähnliches Schicksal wie Huawei? Da es sich zunächst um ein Investitionsverbot dreht, spüren Nutzer eines Xiaomi-Smartphones erst einmal keine Auswirkungen. Ein endgültiges Verbot für Kooperationen mit US-Unternehmen, wie etwa dem Prozessor-Hersteller Qualcomm oder dem Android-Entwickler Google, droht erst mit der sogenannten „Entity List“.

Der amtierenden US-Regierung bleibt nicht mehr lange Zeit, um die Auflagen auszuweiten. Am 20. Januar wird mit Joe Biden ein neuer Präsident vereidigt, und ob er Donald Trumps China-Kurs weiter aufrecht erhalten wird, bleibt abzuwarten.

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