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Neue Technik

Helfen fliegende LTE-Antennen der Telekom gegen Funklöcher?

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Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

20. Oktober 2020, 13:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Seit Jahren ist eine flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet in Deutschland ein Thema bei den Netzbetreibern und der Politik. Doch noch immer gibt es landesweit Lücken in der Mobilfunkversorgung, die den Handy-Empfang negativ beeinflussen. Die Telekom testet dafür nun eine außergewöhnliche Lösung: fliegende LTE-Antennen in der Stratosphäre.

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Vor allem in ländlichen, dünn besiedelten oder schwer zugänglichen Regionen wie den Bergen gibt es sie noch: Funklöcher. Hier haben Nutzer oftmals nur sehr schlechten oder sogar gar keinen Handy-Empfang. Das Problem ist allerdings, dass die Netzbetreiber nicht immer einen Mobilfunkmast aufstellen können, um das Problem zu beheben. In Höhenzügen verhindern beispielsweise die Funkschatten, dass das vorhandene Signal überall ausstrahlt. Hierfür hat sich die Deutsche Telekom eine Lösung überlegt, die ergänzend zum bisherigen Netzausbau angewendet werden könnte. In Kooperation mit dem britischen Start-up Stratospheric Platforms Limited (SPL) möchte der Provider LTE-Antennen in die Stratosphäre bringen. Dadurch ließe sich die Mobilfunkversorgung in bestimmten Regionen Deutschlands verbessern.

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Fliegende LTE-Antennen sollen terrestrische Basisstationen ergänzen

Was etwas nach Science-Fiction klingt, haben die Deutsche Telekom und SPL bereits erfolgreich getestet. Anfang Oktober ist es ihnen gelungen, LTE-Antennen mithilfe eines Kleinflugzeuges 14 Kilometer hoch bis in die beginnende untere Stratosphäre zu bringen. Erstmals konnten dadurch Sprach- und Datenverbindungen über LTE über eine am Rand der Stratosphäre fliegende Plattform durchgeführt werden.

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Während des Tests haben sich die Smartphones ganz normal in das Netz der Telekom eingewählt. Genauer gesagt nutzten sie 10 Megahertz (MHz) im 2,1-GHz-Band. Hierbei handelt es sich um ehemalige UMTS-Frequenzen, die die Telekom nun auch für LTE und den 5G-Ausbau verwendet. Über die fliegenden LTE-Antennen konnte die Telekom so Voice-over-LTE-Anrufe (VoLTE) und Videoanrufe führen sowie mobil im Internet surfen. Die maximalen Download-Geschwindigkeiten lagen dabei bei 70 Mbit/s, im Upload konnten Spitzenwerte von um die 20 MBit/s erreicht werden.

Zum Testzeitpunkt hatte das Flugzeug eine nahezu freie Sicht auf den Boden. Dieser Umstand zusammen mit der großen Flughöhe führte dazu, dass die Telekom über ihre speziellen Antennen Funkzellen von bis zu 100 Kilometern Durchmesser versorgen konnte. Die fliegenden LTE-Antennen ergänzen dabei die bereits vorhandenen terrestrischen Basisstationen, also diejenigen, die sich am Boden befinden. Im Vergleich zu ihnen können die fliegenden LTE-Antennen durch ihre erhöhte Position aber im Funkschatten liegende Gebiete (z.B bei geografischen Höhenzügen) deutlich besser versorgen.

„Wir haben gezeigt, dass wir zukünftig schnelles Internet und Konnektivität überall hinbringen können“, so Bruno Jacobfeuerborn, für die Deutsche Telekom Aufsichtsratsmitglied bei SPL und Geschäftsführer der Telekom Tochter Deutsche Funkturm. „Gerade in Bereichen, die durch klassische Mobilfunkmasten nur schwer zu erschließen sind, werden fliegende Basisstationen eine sinnvolle und kosteneffiziente Ergänzung unseres Mobilfunknetzes sein.“

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Erster Flug für Mitte 2022 geplant

Künftig sollen die Antennen von autonom fliegenden Fluggeräten in die Luft befördert werden. SPL arbeitet dafür zusammen mit anderen Partnern nicht nur an der Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen, ferngesteuerten Flugzeugs. Das Start-up entwickelt zudem die damit verbundene Kommunikationskapazität und die zugehörige terrestrische Infrastruktur. Der erste Flug ist für Mitte 2022 geplant.

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