23. Februar 2017, 10:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Tauschen statt kaufen ist das Motto der neuen App „Swapper“. Wie bei der bekannten Dating-App „Tinder“ werden Menschen mit ähnlichen Interessen gematcht. Die Menschen verlieben sich aber nicht ineinander, sondern lediglich in die jeweiligen Tauschartikel des anderen und sparen ganz nebenbei auch noch eine Menge Geld.
Jeder von uns besitzt sie: Staubfänger – egal ob ein bereits durchgespieltes Computerspiel, eine DVD, bei der man Synchronsprecher sein könnte, oder elektronische Geräte, die man nicht mehr benutzt. Mit der App „Swapper“ (für iOS und Android) kann jeder seine abgelegten Teile tauschen und dabei vielleicht ein neues Lieblingsteil ergattern. Denn was für den einen langweilig ist, kann für den anderen ein Highlight sein.
Die Idee für die Tauschbörse im Look einer Dating-App hatten zwei Frankfurter. Joel Monaco (19) und Julius Kaden (23) wollen mit ihrer App gebrauchte Artikel bestmöglich recyceln und so für mehr Nachhaltigkeit in der Gesellschaft sorgen. „Es ist schwieriger, etwas zu tauschen als zu verkaufen, da bei einem Verkauf nur das Geld zählt. Bei einem Tausch hingegen treten beide Seiten in die Rolle des Verkäufers“, erklärt Joel Monaco im Gespräch mit TECHBOOK. Die Lösung für einen einfachen und schnellen Tausch sahen die Gründer im Matching-Verfahren, wie es die Dating-App Tinder verwendet. „Das ist der beste Weg herauszufinden, wem etwas gefällt“, sagt Monaco.
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So funktioniert es
- Zuerst lädt der Nutzer seinen gebrauchten Artikel hoch.
- Anschließend folgt eine kurze Beschreibung des Produkts. Dazu gehören unter anderem ein Foto, der Artikelzustand und die ungefähre Preisspanne, die das Stück noch wert ist. Damit der Tausch auch gefällt, wählt der User mögliche Artikel aus, die ihn ansprechen.
- Anhand der Angaben sucht der Algorithmus von „Swapper“ passende Tauschartikel aus. Das funktioniert genauso wie in der Dating-App Tinder: Wischen Sie nach rechts, bedeutet es, dass der vorgeschlagene Artikel Ihnen gefällt. Ein Wisch nach links heißt: nächstes bitte!
- Gefällt dem Nutzer und dem möglichen Tauschpartner die jeweils angebotenen Objekte, werden sie gematcht.
Anschließend können sie in einem Chat weitere Details besprechen.
Seit Dezember 2016 ist die App verfügbar, hat derzeit rund 7000 Nutzer. Damit die Userzahlen weiter steigen, berichten die Gründer an Universitäten von ihrer Idee. Studierende aber auch Auszubildende und Schüler gehören zur Hauptzielgruppe, weil die Gründer bei ihnen das größte Tauschpotential sehen.
Trotz der 19 verschiedenen Kategorien innerhalb der Tauschbörse stechen vor allem zwei Bereiche besonders hervor. „Elektronik und Videospiele laufen unglaublich gut. Vermutlich da Videospiele meist nur für einen Bruchteil wieder verkauft werden können, selbst wenn das Spiel erst zwei Wochen alt ist“, sagt Monaco. Im besten Fall gewinnen beim Tauschen beide: Jeder freut sich am Ende über das neue Teil. Und mal ganz ehrlich, wer kann das schon nach einem Tinder-Date sagen?