23. Juni 2021, 11:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das iPhone 12 mini verkauft sich schlechter als erwartet – nun hat Apple sogar die Produktion eingestellt. TECHBOOK diskutiert die Gründe für die schlechten Verkaufszahlen.
Bereits Anfang des Jahres gab es erste Berichte darüber, dass Apple das iPhone 12 mini aufs Abstellgleis schicken könnte. Zu schlecht verkaufte sich das kleinste der vier aktuellen iPhones. Nun ist es laut einem Report des Research-Portals „TrendForce“ soweit. Früher als erwartet hat Apple die Produktion des iPhone 12 mini gestoppt. Neue Geräte dieses Modells werden demnach nicht länger gefertigt, es bleiben also nur noch die Restbestände in den Lagern. Auch beim kommenden iPhone 12s bzw. iPhone 13 möchte sich Apple laut TrendForce auf die drei Nicht-Mini-Modelle konzentrieren.
iPhone 12 mini bleibt hinter Erwartungen zurück
Mitte Dezember 2020 berichtete eine mit den Apple-Versorgungsketten vertraute Insider-Quelle, dass die Verkäufe des iPhone 12 mini nur träge anliefen. Diese Aussage bestätigte ein Report des Werbeunternehmens „Flurry Analytics“ . Das Unternehmen wertet aus, wie viele Smartphones täglich neu aktiviert werden. Es hat herausgefunden, dass in den USA am Weihnachtstag 9 von den 10 meistaktivierten Smartphones iPhones waren. Während das iPhone 12, 12 Pro und 12 Pro Max darunter vertreten waren, schaffte es das iPhone 12 mini nicht in die Liste.
Ein Bericht des Marktforschungsunternehmens „Consumer Intelligence Research Partners“ (CIRP) zeigte Anfang Januar dann, dass das iPhone 12 mini nur 6 Prozent der insgesamt starken iPhone-Absätze ausmachte. Mike Levin von CIRP geht davon aus, dass der geringe Absatz enttäuschend für Apple sei, wie die Apple-fokussierte Seite „9to5Mac“ schreibt. Obwohl das iPhone 12 mini den niedrigsten Preis aller iPhone-12-Modelle hat, verkaufte es sich nur marginal besser als das zwei Jahre alte iPhone Xr, das ein Jahr alte iPhone 11 und das iPhone SE 2020. Levin vermutet, dass der höhere Preis gegenüber diesen Modellen das iPhone 12 mini unattraktiv macht.
Ende Januar folgte ein weiterer Bericht, dieses Mal von der Investmentbank Morgan Stanley. Daraus geht hervor, dass Apple die Produktion des iPhone 12 mini um zwei Millionen Einheiten reduzieren wolle. Angeblich, um mehr Kapazitäten für das iPhone 12 Pro Max zu schaffen.
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Stellt Apple die Produktion komplett ein?
Aufgrund der unerwartet niedrigen Nachfrage kamen bald Berichte auf, nach denen Apple angeblich mit dem Gedanken spielt, die Fertigung des iPhone 12 minis vorzeitig zu stoppen. Dem JP-Morgan-Branchenanalyst William Yang zufolge könnte Apple die Produktion anderer iPhone-Modelle, darunter iPhone 12 Pro, 12 Pro Max und 11, aufstocken. Das iPhone 12 und das 12 mini würden demnach in geringerer Zahl produziert werden. Yang geht davon aus, dass Apple die Fertigung des mini aufgrund der geringen Absatzzahlen noch im zweiten Quartal 2021 komplett einstellen könnte. Eine Vermutung, die sich nun offenbar bestätigt.
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Im Vorfeld als das iPhone für die Massen gehypt
Die schwache Nachfrage für das iPhone 12 mini steht im starken Kontrast zu den hohen Erwartungen, die viele Testern und Marktexperten für das Gerät hatten. In einem Großteil der Reviews gingen Tester davon aus, dass das iPhone 12 das beliebteste Modell sein wird. Angeblich aufgrund des niedrigeren Preises und des kompakten Formfaktors, den sich viele zurück wünschen.
Während das iPhone 12 mini zwar die gleiche Leistung und Kamera wie das größere iPhone 12 bietet, gibt es vor allem beim Akku Abstriche. Trotz des kleinen 5,4-Zoll-Bildschirms hat das mini eine erheblich schlechtere Akkulaufzeit als seine größeren Brüder. Das liegt vor allem daran, dass in das kleine Gehäuse nur ein kleiner Akku passt. Mit nur 2227 mAh ist das Batteriepack ganze 20 Prozent kleiner als im iPhone 12. Trotzdem muss es die gleichen Komponenten antreiben. Außerdem gibt es mit dem iPhone SE 2020 ein noch günstigeres Kompakt-iPhone. Und wer nicht auf die Größe, sondern den Preis schaut, findet mit dem iPhone 11 eine günstigere Alternative zum iPhone 12 mini.
Es scheint jedoch so, als spiegele die Meinung von Tech-Reviewern nicht unbedingt die Meinung von Käufer*innen wider. Viele denken vielleicht an kompakte Smartphones zurück. Manche erinnern sich dabei sicher, wie unpraktisch das Tippen und Ablesen des Bildschirms war. Nun zeigt das absatzschwache Mini-iPhone, dass Käufer*innen eher an großen Smartphones interessiert sind.