11. September 2020, 12:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Apple hat vor einer Woche das Update auf iOS 13.7 herausgebracht. Neben einigen Neuerungen taucht jetzt aber auch ein Problem auf und das hat mit der Corona-Warn-App zu tun.
Kurz vor dem Start von iOS 14 bringt Apple noch einmal ein Update mit einer ganzen Reihe an neuen Features und Fehlerbehebungen für das iPhone heraus. Mit der neuen Version seines mobilen Betriebssystems rüstet der Hersteller eine Funktion nach, die eine Corona-Kontaktverfolgung ohne den Download einer separaten App wie der Corona-Warn-App erlaubt. „Mit iOS 13.7 kannst Du Dich beim System für COVID-19-Begegnungsmitteilungen registrieren lassen, ohne eine App herunterladen zu müssen“, so Apple. Doch jetzt soll das Update die Funktion der Corona-Warn-App stören.
Update vom 11. September 2020: Risikobewertung bei Corona-Warn-App verfälscht
Wie es aussieht, bietet Apple mit iOS 13.7 nicht nur eine integrierte Alternative zur Corona-Warn-App, sondern sorgt auch für „irreführende Risiko-Berechnungen“. Das berichten die Entwickler der Corona-Warn-App nun. Sie sind demnach auf einen Fehler in der Bluetooth-Schnittstelle gestoßen. Dieser führt dazu, dass ein höheres Risiko angezeigt werden könnte. Apple wurde bereits in Kenntnis gesetzt und die Unternehmen arbeiten an einer Lösung.
Corona-Kontaktverfolgung soll schneller und einfacher werden
Die Integration der Kontaktverfolgung in das Betriebssystem soll die Nachverfolgung von Infektionsketten im Ernstfall deutlich einfach und schnellerer machen. Damit sie funktioniert, müssen iPhone-Besitzer der Funktion in den Einstellungen ihres Gerätes unter dem Menüpunkt „Begegnungsmitteilungen“ zustimmen. Standardmäßig ist das Tracking deaktiviert.
Sind Nutzer in Kontakt mit einer an Corona erkrankten Person gekommen, informiert sie ihr Smartphone über ein mögliches Infektionsrisiko. Der Datenaustausch zwischen Geräten erfolgt dabei wie in der bereits verfügbaren Corona-Warn-App über Bluetooth und vollständig anonymisiert. Für Deutschland ist die mit iOS 13.7 ausgelieferte Funktion aufgrund der hier vorhandenen Corona-Warn-App daher weniger interessant. Für Reisende oder Bewohner anderer Länder wie den USA ist sie aber durchaus sinnvoll und wichtig.
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Bislang gibt es nämlich keine weltweit einheitliche App, was das staaten- bzw. länderübergreifende Tracking deutlich erschwert. Statt eine eigene App zu entwickeln, müssen Behörden nun lediglich eine Konfigurationsdatei an Apple (oder – im Falle von Android – an Google) schicken, die unter anderem Informationen darüber enthält, wie bei einer Infektion vorzugehen ist. Die Behörden können in der Datei auch festlegen, wie lange der Kontaktzeitraum mit und wie groß die Entfernung zu einer erkrankten Person sein darf, bevor das iPhone Alarm schlägt.
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iOS 13.7 bringt auch Memojis und neue iCloud-Funktionen
Hierzulande dürften iPhone-Nutzer aufgrund der genannten Punkte eher auf die anderen neuen Funktionen blicken, die iOS 13.7 bringt. Zum einen schließt das Update kleinere Schwachstellen und aktualisiert das Sicherheitspatch auf den aktuellen Stand. Allein aus diesem Grund ist die Installation von iOS 13.7 für iPhone-Besitzer daher zu empfehlen.
Zum anderen landen mit der Installation auch neue Memoji-Sticker auf den Apple-Handys, die Nutzer ähnlich wie Smileys in Nachrichten oder Anrufen über FaceTime einbinden können. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Ordner in der iCloud Drive über die Dateien-App mit anderen zu teilen.