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Neues Kamera-Handy vorgestellt

Huawei Mate 40 Pro – Top-Smartphone, das es schwer haben wird

Huawei Mate 40 Pro
Das neue Huawei Mate 40 Pro Foto: Huawei
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

23. Oktober 2020, 8:22 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Aufgrund des US-Embargos ist Huawei hierzulande in einer schwierigen Situation. Seit über einem Jahr müssen die Smartphones des chinesischen Herstellers ohne Google-Apps auskommen. Das hindert ihn aber nicht daran, mit dem Huawei Mate 40 Pro eines der besten Kamera-Smartphones vorzustellen. TECHBOOK verrät, warum es das Gerät trotzdem schwer haben wird.

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Oktober ist der Monat des Jahres, in dem Huawei seine neueste Mate-Generation vorstellt. Die Smartphones dieser Reihe sind traditionell nicht nur etwas größer als die der P-Familie im Frühjahr, in ihnen feiert zumeist auch der neueste Kirin-Prozessor des Hersteller Premiere. Und noch etwas macht die Top-Smartphones von Huawei besonders: die Kamera. Sie zählen zu den besten am Markt. Und so verwundert es auch nicht, dass die Kamera auch im neuen Huawei Mate 40 Pro im Fokus steht.

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Huawei stellt Mate 40 Pro vor

Design und Display

Die Mate-Reihe hat schon immer eine etwas andere Optik als Huaweis P-Familie. Während hier die Kameras zumeist links auf der Rückseite positioniert sind, ordnet sie Huawei beim Mate stets mittig an. Den Look des Kamera-Moduls verändert der Hersteller allerdings regelmäßig. Das Huawei Mate 40 Pro bringt diesmal eine runde Kameraanordnung mit, die etwas an Apples AirPod erinnert. Das Gehäuse ist vergleichsweise kantig, die Ränder aber abgerundet. Insgesamt macht das Mate 40 Pro auch durch sein gebogenes Fullview-Display einen modernen und hochwertigen Eindruck. Pluspunkt: Es ist nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt.

Huawei Mate 40 Pro von hinten
Huawei Mate 40 Pro von hinten Foto: Huawei

Huawei selbst nennt den Screen Horizon-Display. Er hat eine Diagonale von großen 6,76 Zoll und eine Biegung von 88 Grad. Somit läuft er deutlich sichtbar um die Seiten herum. Mit 2772 x 1344 Pixeln ist der OLED-Screen zudem recht hochauflösend. Ober- und unterhalb des Bildschirms befindet sich ein schmaler Balken, der Screen selbst wird nur durch eine längliche Punch-Hole-Notch unterbrochen. In dieser hat Huawei die 13-Megapixel-Selfie-Cam mit Ultra-Weitwinkel und Gestensensor sowie eine ToF-3D-Kamera untergebracht, die sich auch für die 3D-Gesichtserkennung nutzen lässt.

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Das Smartphone lässt sich wie schon das Huawei Mate 30 Pro per Gesten steuern. Hat der Hersteller bei diesem Modell aber die physischen Lautstärketasten gestrichen, so wurden sie beim neuen Mate 40 Pro wieder eingeführt. Sie befinden sich zusammen mit der Power-Taste am rechten Gehäuserand.

Technische Ausstattung

Kirin 9000: Erster und bislang einziger 5-nm-Chip mit 5G

Kommen wir zur Ausstattung des Gerätes, fällt das Augenmerk auf eine Besonderheit: der Prozessor. Huawei verwendet im Mate 40 Pro erstmals den Kirin 9000. Das System on Chip (SoC – Verbund aus Prozessor, Grafikeinheit, Mobilfunkmodul etc.) ist im sehr kompakten 5-Nanometer-Verfahren gefertigt und gilt mit einer maximalen Taktung von 3,13 GHz als einer der leistungsstärksten Octa-Core-Chips im Android-Bereich. Huawei nutzt das sogenannte Big.Middle.Little-Prinzip. Dahinter steckt nichts anderes als die Aufteilung der Chip-Kerne. Der leistungsstärkste Kern Cortex A77 bietet die maximale Taktung von 3,13 GHz (Big). Ebenfalls drei dieser Kerne arbeiten im Middle-Verbund, sind allerdings auf 2,54 GHz für Standard-Anwendungen heruntergetaktet. Stromsparend ist der Betrieb der vier Cortex-A55-Kerne im Little-Verbund. Diese haben eine Taktung von 2,05 GHz.

Gleichzeitig hat Huawei die integrierte NPU (Neural Processing Unit) im SoC verbessert, durch die die künstliche Intelligenz des Smartphones noch flotter arbeiten soll. Der Kirin 9000 ist zudem 5G-fähig und bringt die starke Mali-G78 GPU mit. Durch die Grafikeinheit erhalten Nutzer eine noch bessere Grafikperformance als mit den Grafikeinheiten der Vorgängergenerationen. Vor allem für Gamer dürfte diese Entwicklung von Vorteil sein.

Bedienung per Gesten ausgeweitet

Das Huawei Mate 40 Pro ist Dual-SIM-fähig und unterstützt eSIMs. Es verfügt über ein modernes WLAN-ax-Modul sowie über Bluetooth 5.2, NFC, Infrarot und einen Fingerabdrucksensor. Letzterer befindet sich unter dem Display. Die bereits erwähnte Gestensteuerung hat Huawei weiter ausgebaut. So können Nutzer nun beispielsweise, ohne das Display zu berühren, nicht nur nach oben und nach unten, sondern auch nach links und rechts scrollen. Halten sie ihre Hand über das Display, geht dieses automatisch an und entsperrt, sofern die Gesichtserkennung eingerichtet ist. So lässt sich das Huawei Mate 40 Pro auch dann aktivieren, wenn Nutzer ihre Hände gerade nicht benutzen können.

Gestensteuerung beim Huawei Mate 40 Pro
Gestensteuerung beim Huawei Mate 40 Pro Foto: Huawei

Huawei Mate 40 Pro lässt sich rasant laden

8 GB Arbeitsspeicher bringt das Mate 40 Pro mit. Dazu gibt es 256 GB internen Speicher, der sich mittels Huaweis proprietärer NM-Card erweitern lässt. Der Akku hat eine Kapazität von 4400 mAh und verfügt laut Huawei über ein optimiertes Ladeverfahren. Kabellos lädt der Akku des Mate 40 Pro dank 50-Watt-Wireless-Charging demnach schneller als der des Mate 30 Pro kabelgebunden. Gleichzeitig ist das Smartphone in der Lage, dank Reverse Wireless Charging auch andere Geräte kabellos zu laden. Mit dem Kabel verbunden unterstützt das Huawei Mate 40 Pro Super Charge 66 Watt und lädt von 0 auf 85 Prozent in nur etwa 30 Minuten auf, so der Hersteller.

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Ultra-Vision-Cine-Kamera

Neben dem Prozessor ist auch die Kamera des Huawei Mate 40 Pro eine Erwähnung wert. Vom Prinzip her ist sie recht eng an die des Huawei P40 Pro aus dem Frühjahr angelehnt. Beide Smartphones verfügen über eine 50-Megapixel-Ultra-Vision-Kamera (Weitwinkel, f/1.9) und über eine 12-Megapixel-Periskop-Tele-Kamera mit 5-fach optischem, 10-fach hybridem und bis zu 50-fach digitalem Zoom. Die zweite Linse im Triple-Kamera-Verbund hat Huawei aber verbessert. Im Mate 40 Pro kommt nun eine Cine-Lens-Kamera der zweiten Generation zum Einsatz. Mit ihr sollen bessere Videos im 2:3-Format sowie optimierte Ultra-Weitwinkelfotos möglich sein. Dabei nimmt der Sensor maximal 20 Megapixel auf. Im Videobereich gibt es die neue Funktion „XD Fusion HDR Video“. Die verschiedenen Kameras machen dabei mehrere Bilder und das Huawei Mate 40 Pro fügt alle Metadaten im nächsten Schritt für ein perfektes Bild zusammen.

Huawei Mate 40 Pro
Das Huawei mate 40 Pro mit Kamera im Space-Ring-Design Foto: Huawei

Lesen Sie auch: Huawei P40 Pro im ersten Test – Kamerawunder mit App-Problem

Smartphone ohne Google

So gut sich die Daten des Huawei Mate 40 Pro auch lesen, es bleibt ein entscheidender Knackpunkt. Und dieser ist es auch, warum es das Smartphone auf dem deutschen Markt so schwer haben wird: die fehlenden Google Apps. Zwar beruht das System auf dem noch relativ aktuellen Android 10, Huawei ist es aber nicht erlaubt, die gängigen Google-Anwendungen wie Google-Play-Dienste, Google Play Store, Google Maps, Google Mail oder YouTube zu installieren. Auch lassen sich die Apps nicht ohne weiteres selbst nachladen. Huawei musste sich also eine Lösung einfallen lassen. Diese heißt „Huawei Mobile Services“, oder kurz HMS.

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Der Hersteller entwickelt seit einiger Zeit seinen eignen App Store und versucht, Alternativen zu den Google Apps anzubieten. So arbeitet er momentan beispielsweise an einer Navigations-App als Alternative zu Google Maps. Anwendungen von Drittanbietern wie WhatsApp und Co. hat er hingegen in seine App Gallery aufgenommen. Auch die Benutzeroberfläche der Smartphones hat Huawei aktualisiert. Auf dem Huawei Mate 40 Pro läuft ab Werk Emui 11, das ein neues Design erhalten hat. Die Multi-Screen-Collaboration erlaubt es, den Smartphone-Inhalt auf einen Monitor zu übertragen und so mit dem Gerät fast wie mit einem PC zu arbeiten. Neu ist dabei, dass Nutzer nun bis zu drei Android-Apps parallel öffnen können.

Trotz all dieser Bemühungen sind die HMS und die App Gallery kein Ersatz für die fehlende Google-Anbindung. Käufer sind skeptisch, auch wenn Huawei selbst ungern Zahlen zu aktuellen Smartphone-Verkäufen veröffentlicht. Bereits das Mate 30 Pro und das P40 Pro hatten das Problem, dass sie von den Medien und Produkttestern eher als Kamera mit Telefoniefunktion als als echtes Top-Smartphone bezeichnet wurden. Ein Schicksal, das vermutlich auch dem Huawei Mate 40 Pro blühen wird. Vor allem, wenn man sich den Preis des Smartphones ansieht.

Lesen Sie auch: Huawei nun ganz ohne Google – was bedeutet das für ältere Smartphones?

Preis und Verfügbarkeit des Huawei Mate 40 Pro

1199 Euro kostet das Huawei Mate 40 Pro. Damit ist es deutlich teurer als so manches Flaggschiff anderer Hersteller. Der hohe Preis und die fehlende Google-Anbindung macht Nutzern die Entscheidung für das Huawei Mate 40 Pro vermutlich noch schwerer.

Wer das Smartphone dennoch kaufen möchte, kann es ab sofort in den Farben Black und Mystic Silver vorbestellen und erhält bis 9. November die True-Wireless-Kopfhörer Freebuds Pro sowie einen sechsmonatigen kostenlosen Zugang zu Huawei Music (9,99 Euro im Monat) gratis zum Gerät.

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