29. Januar 2021, 8:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ende vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Huawei seine Smartphone-Marke Honor verkauft. Honor kann somit vom ehemaligen Mutterkonzern unabhängig agieren. Der Verkauf ist gleichzeitig eine Chance für Honor, wieder mit Google Geschäfte zu machen. Entsprechende Verhandlungen laufen demnach schon.
Im Mai 2019 setzte die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Huawei und somit auch deren Marke Honor auf die schwarze Liste. US-Unternehmen dürfen seither keine Geschäfte mehr mit den Chinesen machen, Google beispielsweise keine Lizenzen an Huawei und Honor vergeben. Das wiederum führte dazu, dass die Smartphones ohne Google-Apps auskommen müssen. Der Verkauf der Modelle in Europa ging daraufhin stark zurück. Mit der Abkoppelung von Huawei hat Honor nun aber eine Chance, die Geschäfte mit Google wieder aufleben zu lassen. Und diese Chance nutzt das Unternehmen.
Honor braucht die Google-Apps dringend
In einem Interview mit der „South China Morning Post“ bestätigte Honor-Chef George Zhao, dass sich der Hersteller bereits in Gesprächen mit Google befinde. Beide Unternehmen wollen demnach klären, wie deren Geschäftsbeziehungen künftig aussehen könnten. Ein wichtiger Punkt sind dabei auch die Lizenzen und somit die Möglichkeit für Honor, Google-Apps auf seinen Smartphones zu installieren. Bislang nutzte der Hersteller die von Huawei entwickelten Huawei Mobile Services (HMS).
In Europa fanden die Smartphones mit HMS allerdings kaum Absatz. Kaum einer wollte die technisch eigentlich hervorragenden Geräte kaufen, solange man dort nicht auf Google-Anwendungen zugreifen konnte. Auf Apps wie den Play Store, Google Maps und Mail sowie YouTube möchte nämlich kaum ein Android-Nutzer verzichten. Eine Einigung mit Google ist für Honor damit entscheidend, um auf dem europäischen Smartphone-Markt weiterhin präsent sein zu können. Ob das kürzlich in China veröffentlichte Honor V40 5G zu seinem in Kürze erwarteten Marktstart in Deutschland schon mit Google-Apps ausgeliefert wird, steht derzeit allerdings noch in den Sternen. Denn die Verhandlungen könnten sich noch eine Weile hinziehen.
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Es gibt auch gute Nachrichten
Dass die Abkopplung von Huawei schon einen Vorteil für Honor gebracht hat, zeigt sich in der Beziehung mit anderen großen US-Unternehmen. Denn bereits vor Google habe Honor Zhao zufolge Gespräche mit Partnern wie Qualcomm, Intel, AMD und Microsoft geführt und die Partnerschaften mit ihnen erneuert. Sie braucht der Hersteller, um weiterhin wichtige Bauteile wie Chips, Speichermodule und ähnliches zu fertigen sowie von ihnen lizenzierte Technologien verwenden zu dürfen.