30. April 2019, 6:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bei Fitnesstrackern geht es um Motivation, aber auch um Hilfe beim Training. Wer sieht, was er geschafft hat, wird wieder dorthin kommen. Doch was passiert mit den vielen persönlichen Daten, die die Geräte erheben?
Fitnesstracker oder Sportuhren schicken alle erhobenen Daten von der Pulsfrequenz über zurückgelegte Strecken bis zum Schlafprotokoll erst einmal an eine verbundene Smartphone-App. Von dort aus wandern die Informationen aber weiter auf die Server der Hersteller, damit Kunden deren Fitnessportal-Webseiten individuell nutzen können. Wem Datenschutz wichtig ist, werde deshalb mit den gängigen Anbietern nicht glücklich. Zu dieser Einschätzung kommt das Fachmagazin „c’t“, das 14 Portale untersucht hat (Ausgabe 10/19).
Datenschutz ist bedenklich
Denn in ihren Geschäftsbedingungen schließen die Anbieter den Angaben zufolge in der Regel nicht aus, Daten auch auf Servern im nichteuropäischen Ausland zu speichern. Dort drohen dann wegen schwächerer Datenschutzgesetze etwa Zugriffe von Dritten oder Datenauswertungen, etwa für Werbung. In Sachen Datenschutz noch am konsequentesten seien Samsung und Apple, so die Experten. Apple Health mache die Gesundheits- und Fitness-Daten ausschließlich im iPhone zugänglich und lasse allenfalls eine verschlüsselte Sicherung in der iCloud zu. Samsung Health könne ebenfalls ohne Serveranbindung (Cloud) betrieben werden, bietet dafür aber auch kein Portal, über das Nutzer am Rechner auf ihre Daten zugreifen können.
Bei Google Fit und Garmin Connect muss die Cloud-Funktion den Angaben zufolge nicht unbedingt verwendet werden. Wer darauf verzichtet, schränkt aber den Funktionsumfang der Apps stark ein.
Am Ende überwiegt der Nutzen
So etwas wie die beste Plattform für alle Nutzer gibt es nicht, lautet ein weiteres Fazit der Tester. Wer erst einmal aus Neugier nur seine Schritte zählen möchte, könne auch zu Billigtrackern aus Fernost greifen. Jedoch sei bei diesen Anbietern die Lebensdauer der Portale und Dienste nur schlecht abschätzbar. Wer wirklich sportlich unterwegs ist, sei mit den Portalen von Garmin, Polar oder dem auf Läufer und Rennradfahrer spezialisierten Endomondo besser bedient. Ganzheitlich Interessierte könnten den Experten zufolge mit Withings oder Fitbit glücklich werden, während Apple Health als universeller Dienst gelten könne, der vorwiegend bei der Gesundheitsvorsorge punktet.
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Fazit
Wer alle Vorteile von Fitness-Apps und -Trackern nutzen möchte, muss in den sauren Apfel beißen und seine Daten preisgeben. Hier hilft ansonsten nur der totale Verzicht auf Speicherfunktionen in Clouds und damit verbunden vielleicht auch weniger Motivation.