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Nachhaltiges Smartphone

Überzeugt das Fairphone 3+ im Praxistest?

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TECHBOOK Redaktion

30. September 2020, 5:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Auch bei Fairphone ist es inzwischen Tradition, im Spätsommer ein neues Smartphone vorzustellen. Wie jüngst das Fairphone 3+. Es ist nicht ganz neu, aber: Auch Besitzer des Vorgängers profitieren.

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Weltweit besitzen rund 3,5 Milliarden Menschen ein Smartphone. Im Schnitt nutzen sie ihr Gerät rund zweieinhalb Jahre lang, dann wird ein neues Modell fällig. Fairphone stellt sich diesem Trend entgegen und setzt auf Nachhaltigkeit.

Das niederländische Unternehmen möchte, dass seine Kunden ihr Smartphone möglichst lange behalten, bei Bedarf reparieren und wichtige Komponenten mit verbesserten Modulen austauschen.

Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch, dass Fairphone parallel zur Präsentation des neuesten Modells auch ein Konzept vorgestellt hat, wie Bestandskunden von den Neuerungen profitieren können. Das neue Fairphone 3+ entspricht nämlich in weiten Teilen dem Vorgängermodell. Es wurden aber Kamera-Module und das Audio-System verbessert, was sich im Praxistest auch bemerkbar macht.

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Die verbesserten Module stecken nicht nur im neuen Modell. Besitzer und Besitzerinnen des Fairphone 3 können sie nachkaufen und selbst einsetzen, da die dritte Fairphone-Generation modular aufgebaut ist. Der notwendige Schraubendreher gehört zum Lieferumfang – nicht nur als politisches Symbol, sondern als Werkzeug für die Praxis.

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Ressourcen schonen: Zum Lieferumfang des Fairphone 3+ gehört ein kleiner Schraubendreher und ein USB-C-Kabel, aber kein Netzteil, wie es fast jeder daheim herumliegen haben dürfte.

Gehäuse und technische Anpassungen beim Fairphone 3+

Andere Smartphone-Hersteller bauen ihre Smartphones mit Metall oder Glas. Damit kann Fairphone nicht protzen. Das Gehäuse des 3+ wirkt etwas klobig, hinterlässt dabei aber einen äußerst stabilen Eindruck. Der Kunststoff ist leichter zu verarbeiten als etwa Aluminium.

Er verschlingt auch weniger Energie und Rohstoffe, zumal er zur Hälfte aus recyceltem Plastik besteht. Die Rückseite des Fairphone-Gehäuses lässt sich ohne Werkzeug abnehmen, um an sieben Module heranzukommen, die man selbst austauschen kann. Diese sind übersichtlich beschriftet, so dass auch Laien nicht überfordert sind.

Das 3+ verfügt wie das 3er-Modell über ein 5,65 Zoll großes Full-HD-Display mit LCD-Technik, das eine ordentliche Qualität bietet, auch aus verschiedenen Blickwinkeln. Technisches Zentrum bildet ein Prozessor mit acht Kernen, der Snapdragon 632 von Qualcomm. Die Android-Oberfläche wird damit flüssig dargestellt, bei Apps mit anspruchsvoller Grafik oder intensivem Multitasking zeigt sich der Mittelklasse-Chip aber tendenziell überfordert.

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Kleiner Dreher, große Wirkung: Mit einem einzigen mitgelieferten Werkzeug lässt sich das Fairphone 3+auseinandernehmen und per Modultausch selbst reparieren.

Akku hält bis zu zwei Tage

Fairphone stattet das Gerät mit vier Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher aus. Der Datenspeicher von 64 GB kann mit einer Micro-SD-Karte erweitert werden. Nichts geändert haben die Niederländer auch beim Akku, der über 3060 mAh Kapazität verfügt und das Fairphone 3+ acht Stunden unter Volllast durchhalten lässt. Bei weniger intensiver Nutzung muss man erst nach zwei Tagen wieder laden.

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Hauptkamera-Modul für 60 Euro

Im Praxistest bemerkt man sofort, dass Fairphone die Auflösung der Hauptkamera von 12 auf 48 Megapixel (MP) erhöht hat. Damit werden nicht mehr so viele Bilddetails wegkomprimiert wie beim Vorgängermodell. Bei ausreichend Licht gefallen die Bildergebnisse sehr gut, auch wenn die Aufnahmen in manchen Belichtungssituationen einen leichten Blaustich haben.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger unterstützt das Fairphone 3+ die Objektverfolgung und Szenenoptimierung. Auch wenn es keinen optischen Zoom gibt, ist sein digitaler Zoom gut genug. Der Porträtmodus ist ebenfalls nicht schlecht, genügend Licht für die Szene vorausgesetzt. Bei weniger Licht hat das neue Fairphone dagegen etwas Mühe, auf das Motiv zu fokussieren, das auf dem Display ausgewählt wurde.

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Unkomplizierter geht fast nicht: Das Fairphone 3+ ist aus wenigen wechselbaren Modulen aufgebaut.

Fairphone-3-Besitzer erhalten für knapp 60 Euro die neue Hauptkamera. Die neue Selfiekamera, die in der Auflösung von 8 auf 16 MP verdoppelt wurde, kann für knapp 35 Euro nachgerüstet werden. Tauscht man beide Module zugleich, liegen die Kosten bei 70 Euro.

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Das niederländische Unternehmen versucht, möglichst viele Bauteile umweltfreundlich und fair entlang der gesamten Lieferkette zu beschaffen. Auch bei der Produktion in China verspricht die Firma faire Arbeitsbedingungen. Das Fairphone 3+ kostet 469 Euro und kommt mit zwei Jahren Garantie. Es ist wie seine Vorgänger leicht reparierbar, der Akku ist von den Anwendern selbst austauschbar.

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