26. Mai 2017, 12:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der große, blockige USB-Anschluss könnte bald Geschichte sein: Intel erleichtert den Einbau seines USB-C-Standards Thunderbolt für Dritthersteller. Eine überfällige Entscheidung.
Ja, der gute alte USB-Port – was hat er uns schon Nerven gekostet, wenn er mal wieder nicht passt.
Doch damit könnte tatsächlich bald Schluss sein: Sein Nachfolger, der weitaus kleinere USB-C-Anschluss (der übrigens immer passt, egal in welche Richtung man ihn reinschiebt), könnte bald den großen Durchbruch erleben. Bisher haben nur wenige, oft recht hochpreisige Notebooks und Rechner den kleinen USB-Anschluss verbaut – etwa Apples aktuelle Macbooks. Nun will Hersteller Intel den USB-C-Anschluss aus der Nische holen.
Intel öffnet USB-C-Standard
In Kooperation mit Apple entwickelte Intel damals den Anschluss Thunderbolt 3, der auf der USB-C-Schnittstelle basiert. Bislang konnte sich dieser allerdings nicht zum Standard etablieren – auch, weil Hersteller von Notebooks spezielle Chipsätze verbauen und teure Lizenzgebühren an Intel abdrücken müssen.
Das soll sich nun ändern: Intel kündigte an, Drittherstellern die Einbindung von Thunderbolt-Anschlüssen künftig zu vereinfachen. Der Zusatzchip soll entfallen und bereits vorab in künftige Prozessoren von Intel integriert sein. Auch die Lizenzgebühren sollen wegfallen: Intel will die Spezifikationen des Thunderbolt-Protokolls der gesamten Branche „mit einer nicht exklusiven, gebührenfreien Lizenz“ zur Verfügung stellen, wie Intel-Manager Chris Walker in einem Blog-Post verkündete.
Die Folgen: Künftig könnte USB-C auch in günstigen Windows-Notebooks oder Chromebooks verbaut sein und den alten USB-Standard langsam, aber sicher, ablösen.
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Warum USB-C besser ist
Doch warum ist der Wechsel auf USB-C überhaupt wünschenswert? Zunächst ist seine geringe Größe für die Hersteller von Notebooks, Handys oder Tablets praktisch, da sie Geräte künftig flacher bauen können. Wie zuvor auch können Geräte per USB aufgeladen werden, auch Schnellladen ist möglich. Da der Anschluss eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt erlaubt, gilt das nicht nur für Smartphones, sondern auch für größere Notebooks.
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Auch kann USB-C als Schnittstelle für Displays und sogar Kopfhörer verwendet werden. So braucht es künftig keine speziellen Anschlüsse mehr, um etwa den Rechner mit einem Monitor zu verbinden. Was bei Apples iPhone 7 für Kritik gesorgt hat, könnte auch bald Android-Smartphones treffen: Die Klinkenbuchse könnte wegfallen, Kopfhörer würden dann ebenfalls an den USB-C-Anschluss passen.
Auch können USB-C-Stecker Daten weitaus schneller übertragen – vorausgesetzt, sie sind mit der Spezifikation USB 3.1 kompatibel, was noch nicht bei jedem USB-C-Anschluss der Fall ist. Im besten Fall werden bis zu 10 Gigabyte pro Sekunde übertragen – das reicht, um etwa einen 4K-Film zu übertragen und gleichzeitig das Handy aufzuladen.