24. Juli 2022, 11:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Video-Chat-Programme gibt es zwar schon länger, doch mit Corona haben sie einen Boom erlebt, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Und obwohl sich die Lage mittlerweile wieder beruhigt hat, nutzen viele Privatleute sowie Unternehmen den Video-Chat noch immer zur Kommunikation. TECHBOOK stellt die besten Video-Chat-Programme vor.
Wer mit seinen Lieben in Kontakt bleiben möchte, ohne das Haus verlassen zu müssen, hat verschiedene Möglichkeiten. Das geht zum einen übers Telefon oder Messenger. Besser ist es oftmals aber, den oder die Gesprächspartner live zu sehen. Genau hier setzen Video-Chat-Programme an, die die Live-Übertragung per Kamera auf dem Smartphone, dem Laptop oder Desktop-PC erlauben. Sie eignen sich für Einzelchats ebenso wie für Besprechungen in Gruppen.
Übersicht
WhatsApp: Video-Chat mit bis zu 8 Personen
WhatsApp ist für viele Nutzer sicherlich die einfachste Methode, mit Freunden und Familie in Kontakt zu treten. Immerhin ist der Messenger weit verbreitet und bietet neben dem klassischen Chat auch die Videotelefonie für Gruppen. Der Dienst ist kostenfrei und lässt sich dank WhatsApp Web auch auf dem PC nutzen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Verfügbarkeit sowohl auf Android- als auch iOS-Geräten, sodass Anwender plattformübergreifend chatten können. Bis zu acht WhatsApp-Nutzer können an einem Chat teilnehmen, was für Gespräche innerhalb der Familie oder Freunden ausreichend ist. Weniger gut eignet sich der Dienst aber für Besprechungen innerhalb eines großen Teams.
Um einen Video-Chat per WhatsApp zu starten, klicken Anrufer auf den gewünschten Kontakt und dann oben in der Leistung auf das Videokamera-Symbol. Innerhalb einer Gruppe müssen sie zunächst das Symbol mit dem Telefonhörer und dem Plus antippen und dann aus der Teilnehmerliste diejenigen Kontakte auswählen, die sie zum Video-Chat einladen möchten. Ist das erledigt, beginnt der Anruf mit einem Klick auf das Videokamera-Symbol.
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Microsoft Teams für die große Runde
Microsoft Teams erlebte 2020 einen Boom. Viele Unternehmen nutzen das Programm für die interne und externe Kommunikation mit Kollegen und Businesspartnern. Das Programm ist seit 2017 Teil von Office 365 und ersetzt die bis dahin angebotene Lösung Skype for Business. Im Vergleich zu Skype bietet Teams mehr Optionen für die HD-Videotelefonie aber auch für größere Videokonferenzen. Dazu gehören beispielsweise gemeinsam genutzte OneNote-Notizbücher und Dateiablagen via SharePoint und OneDrive. Auch eine mit dem Outlook-Kalender verknüpfte Terminplanung hat Microsoft in Teams integriert.
Aber auch privat ist Teams ein gutes Tool, um per Video miteinander zu chatten. Das Programm ist kostenlos und erfordert zur Anmeldung lediglich die Eingabe einer privaten oder geschäftlichen E-Mail-Adresse. Es lässt sich sowohl auf dem PC, aber auch auf Android-Smartphones und iPhones verwenden. Microsoft Teams erlaubt die Teilnahme von bis zu 300 Chatpartnern gleichzeitig und ist weltweit in 40 Sprachen verfügbar. Für Besitzer eines Office 365 Business Premium-Accounts gilt die Personenbegrenzung innerhalb Chats nicht, die Teilnahme ist unbegrenzt.
Google Meet, ehemals Hangouts
Ein Relikt aus früheren Zeiten? Mitnichten! Was früher Hangouts hieß, ist nun in Google Meet übergegangen. Der Dienst ist vor allem für Google-Nutzer interessant, denn mit einem Klick auf den Start-Button für einen Video-Chat bekommen sie sofort alle über Google gespeicherten Kontakte angezeigt. Über die neue App von Google Meet lassen sich zudem Besprechungen planen. Per Link können bis zu 250 Teilnehmer eingeladen werden. Das Programm lässt sich kostenlos auf dem Desktop, aber auch per App auf dem iOS- und Android-Smartphone nutzen.
Facetime: Die Lösung von Apple
Facetime ist die ideale Lösung für Apple-Nutzer. Die Sprach- und Videoanrufe-App ist auf allen Apple-Geräten vorinstalliert – und funktioniert auch nur mit ihnen. Dafür können Nutzer eines iPhone, iPad, Mac und Co. damit sehr einfach Videokonferenzen mit ihren Kontakten anstoßen. Das geht entweder aus der App selbst, aus Gruppenchats oder aus dem Kontaktverzeichnis. Gespräche über Facetime sind kostenlos, im Mobilfunknetz verbrauchen sie allerdings Datenvolumen. Bis zu 32 Personen können an einem Video-Chat teilnehmen.
Um Facetime nutzen zu können, benötigen Anwender mindestens ein iPhone 4 , ein iPad 2 oder iPad mini, einen iPod touch (4. Generation) oder einen Mac mit Mac OS X 10.6.6 oder neuer.
Skype, der Klassiker unter den Video-Chat-Programmen
Von Skype (nicht zu verwechseln mit Skype for Business) hat sicherlich jeder schon einmal etwas gehört. Den Dienst gibt es bereits seit 2003 und „skypen“ ist fast schon zum Synonym für Videotelefonie geworden. Skype lässt sich kostenlos nutzen und auf dem PC oder Smartphone installieren. Für eilige oder diejenigen, die nur ab und zu einen Chat via Skype starten möchten, bietet der Dienst aber auch die Möglichkeit, einen Videoanruf über den Browser zu starten – ohne Registrierung und mit bis zu 99 Teilnehmern. Nutzer generieren dafür einfach einen Link, den sie an alle Teilnehmer des Video-Chats weiterleiten.
Selbst Gehörlose können Skype problemlos nutzen, denn auf Wunsch lassen sich Untertitel anzeigen. Dabei wandelt der Dienst alle Wörter in Text um, die während eines Audio- oder Videoanrufs gesprochen werden.
Ad-hoc-Videokonferenz Videoanrufe per Skype jetzt ohne Anmeldung möglich
Im Basisangebot Zoom schaltet jetzt Werbung im Videokonferenz-Dienst
Arbeiten im Homeoffice Microsoft Teams und Slack tun sich zusammen
Jitsi Meet lässt sich in Slack einfügen
Dieser kostenlose und quelloffene Dienst Jitsi Meet (bulgarisch für „Drähte“ oder „Leitungen“) setzt zu großen Teilen auf den offenen Standard WebRTC und ermöglicht verschlüsselte Kommunikation zwischen Teilnehmern. Nutzer können es über Smartphone-Apps für iOS und Android nutzen oder im gleich im Browser am PC. Jitsi Meet lässt sich außerdem in Slack integrieren. Bis zu 15 Personen können an einem Video-Chat teilnehmen.
Der Dienst bietet Funktionen wie Textnachrichten, Bildschirm teilen und Videokonferenzen. Und auch die Anmeldung ist praktisch, da man kein Nutzerkonto braucht und Teilnehmer wie bei Skype einfach über einen Link einladen kann.