15. März 2018, 17:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Selbst die Kleinsten kennen sich heutzutage schon mit Smartphones aus. Bevor sie aber ein eigenes Gerät bekommen, sollten sie einiges über den Umgang mit ihnen lernen.
Das Smartphone erleichtert nicht nur den Alltag mit vielen Apps, es vernetzt den Benutzer auch mit vielen Informationen und Medien und dient als persönliche Festplatte mit Musik, Fotos und Videos. Und obendrauf ist es trotz aller Erweiterungen auch immer noch ein Telefon.
Dass Kinder ebenfalls über ein Smartphone verfügen wollen, ist also kein bloßes Nachrennen eines Hypes in der Schulklasse, sondern der verständliche Wunsch, Teil der digitalen Gesellschaft zu werden. Ein eigenes Smartphone für die Kleinen sollte jedoch eine wohl überlegte Entscheidung sein.
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Das empfohlene Alter
Der Ratgeber Schau hin rät Eltern, ihren Kinder erst mit elf oder zwölf Jahren ein eigenes Smartphone zu geben. In diesem Alter haben sie laut den Experten die dafür nötigen Fähigkeiten erlangt, etwa Verantwortungsgefühl, Medien-Umgang und eine gewisse emotionale Reife. Unter zehn Jahren sollten Kinder sich möglichst ohne Medien entwickeln, mit Freunden spielen und draußen herumtollen.
Laut Kristin Langer, Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt auf Medien, kann ein eigenes Smartphone jüngere Kinder sogar stressen, da sie zu jeder Zeit darauf aufpassen müssen, dass das teure Gerät nicht verloren geht, nicht gestohlen wird oder kaputt geht. Aber das angegebene Alter ist nur eine Empfehlung, kein allgemeines Maß. Da jedes Kind anders ist und sich unterschiedlich entwickelt, sollten Sie im individuellen Fall prüfen, ob Ihr Kind dafür bereit ist oder lieber noch ein weiteres Jahr ohne Smartphone auskommen sollte.
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Die besten Vorkehrungen
Bevor Sie sich dazu entschließen, dass Ihr Kind zum nächsten Geburtstag oder an Weihnachten sein erstes Smartphones jubelnd auspacken darf, sollten Sie gewisse Vorkehrungen treffen. Es muss nicht unbedingt das neueste, coolste oder teuerste Smartphone sein, sondern am besten eines, das auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten ist.
Damit es direkt versteht, was ein Smartphone ist, kostet und mit sich bringt, sollten Sie Ihr Kind am Kauf- und Vertragsprozess beteiligen. So fühlt es sich auch nicht unnötig bevormundet. Das Gerät sollte idealerweise:
- über einen Laufzeitvertrag mit monatlicher Kostenbegrenzung verfügen – (für die eigene und reflektierte Einteilung)
- durch die Sicherheitseinstellungen nur eingeschränkte Funktionen besitzen – (bezüglich Internet, App-Store und Anrufen)
- nur expertengeprüfte Kinder-Apps installiert haben – (Siehe Jugendschutz-Apps)
- über eine Anti-Virensoftware geschützt sein – (Weitere Informationen finden Sie hier)
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Regeln sind wichtig
Zuletzt ist es wichtig, dass Sie Regeln vereinbaren, die sowohl für das Kind als auch für Sie selbst gelten. Legen Sie bestimmte Zeiten fest, in denen das Kind das Handy benutzen darf. Das bedeutet aber auch, dass Sie selbst auch ab und zu das Handy zur Seite legen sollten, um Ihrem Kind ein gutes Vorbild zu sein.
Während das Smartphone vorab über bestimmte Vorkehrungen und Funktionsgrenzen verfügt, sind diese für die Privatsphäre des Kindes dann aber auch einzuhalten. Experten raten dringend davon ab, die Chatverläufe in Messenger-Apps oder Nutzungsweisen der Kinder zu überwachen, selbst wenn es bestimmte Apps dafür gibt.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind an das Thema Datensicherheit heranführen, so dass sie für ihr eigenes Wohl bestimmte Inhalte weder posten noch weiterleiten sollten. Was Mobbing angeht, wäre es ratsam und hilfreich, diese im schulischen Elternrat anzusprechen und zu diskutieren.