17. Juni 2019, 17:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Smartphone wird aus einer Höhe von 31.000 Metern abgeworfen. Doch es scheint unzerstörbar, landet nahezu unbeschadet auf der Erde.
Es scheint der ultimative Stresstest zu sein: 31 Kilometer über der Erde wird ein Handy fallen gelassen, damit aus der zweiten Erdschicht, der Stratosphäre. Der chinesische Hersteller Vivo hat sein Smartphone IQ00 diesem Sturz-Test unterzogen, um die Langlebigkeit des Gerätes unter Beweis zu stellen. In die galaktische Höhe wurde das Handy mit einem industriellen Wasserstoffballon befördert. Beim Falltest der extremen Art herrschten beim Start minus 56 Grad. Zusätzlich musste das Telefon mit Luftdruckschwankungen in den unterschiedlichen Höhen umgehen. Der mit Helium gefüllte Ballon transportierte das Handy in den Himmel, wo es an einer Plattform befestigt war. Beim Fall in die Tiefe wurde auf dem Smartphone außerdem ein Video abgespielt, um die Lebensdauer des Akkus unter extremen Bedingungen zu zeigen.
Natürlich handelt es sich bei der verrückten Idee auch um eine aufsehenerregende PR-Kampagne des Herstellers. Aber sehen Sie selbst:
Das Smartphone Vivo IQ00 ist ein spezielles Gaming-Handy, das im März auf den markt kam. Gut, warum ausgerechnet ein Gaming-Telefon gegenüber hohen Stürzen stand halten sollte, bleibt ein Rätsel. Vielleicht schmeißt der eine oder andere Gamer sein Handy vor lauter Frust bei einem verlorenen Spiel in die Ecke.
Nach dem tiefen Fall musste das Smartphone aber erst einmal gefunden werden – gar keine so leichte Aufgabe. Das Such-Team suchte das Handy mit mehreren Autos und Drohnen, versuchte es auf diese Weise zu lokalisieren. Um so größer war die Freude, als das Smartphone gefunden wurde! Und das nicht irgendwie, sondern in einem nahezu perfekten Zustand, sogar die Kamera zeichnete noch ein Video auf. Lediglich die Schutzfolie des Displays war ein wenig beschädigt, das Handy weiterhin funktionsfähig.
Vermutlich höchster Falltest
Immer wieder werden von Herstellern Falltest durchgeführt, bisher aber wohl nicht in dieser Höhe. Im Jahr 2011 erhielt der Telefonhersteller Sonim einen Eintrag in das Guinness-Buch der Weltrekorde für einen unbeschadeten Sturz aus 25 Metern des Telefons XP3300 Force. Diesen Weltrekord schnappte sich allerdings 2016 das Honor 8, welches aus mehr 18.000 Metern fiel. Ob Hersteller Vivo überhaupt einen Versuch unternommen hat, um diesen Test in einen Weltrekord zu verwandeln, ist nicht klar. Aber nicht nur im freien Fall macht das Handy eine gute Figur. Im Inneren steckt modernste Technik und dank eines Schnellladesystems kann es zum Beispiel in weniger als 45 Minuten geladen werden.
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Der chinesische Hersteller
Der Smartphone-Hersteller aus China sieht sich selbst als Trendsetter und hat in sechs Städten (Beijing, Nanjing, Hangzhou, Dongguan, Shenzhen und San Diego) Forschungs- und Entwicklungszentren, in denen an neuen Technologien gearbeitet wird, sowie vier Produktionsstandorte. Laut Vivo nutzen mehr als 200 Millionen Menschen weltweit die Produkte des Unternehmens. Insbesondere wirbt der Konzern damit, dass vor allem junge Leute auf Vivo-Produkte zurückgreifen würden. Speziell in Deutschland mag die hohe Nutzerzahl überraschen, ist der Hersteller hierzulande wohl deutlich unbekannter als im internationalen Vergleich. Im Jahr 2017 erreichte Vivo einen Marktanteil von sieben Prozent.
Vivo gehört zum Konzern BBK Electronics, auch OnePlus ist ein Tochterunternehmen. BBK Electronics kommt sogar auf 15 Prozent der Marktanteile im Smartphone-Segment, hat damit einen größeren Marktanteil als der amerikanische Konkurrent Apple. Allen voran in asiatischen Ländern sind die Handys beliebt. Dort nutzt Vivo aggressives Marketing, um den Smartphone-Markt für sich zu gewinnen. Das zeigte sich anderweitig auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, bei der Vivo-Banner die Stadien zierten.