1. September 2021, 16:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine einfache Tastenkombination reicht aus, um im Notfall das Leben eines Menschen zu retten. Nutzer können diese Funktion ganz leicht bei ihrem Android-Telefon einstellen.
In Gefahrensituationen kann es auf jede Sekunde ankommen. Darum gibt es auf Android-Smartphones die Möglichkeit, die bekannten Notfallrufnummern wie 110 oder 112 schneller zu wählen als mithilfe der klassischen Wähl-Funktion, und zwar mithilfe des Notfallmodus. Dieser erlaubt es, in einer brenzligen Lage, ohne umständliche Suche, Hilfe zu rufen.
Übersicht
Notfallmodus bei Android aktivieren: Anleitung
Den Notfallmodus haben Android-Smartphones ab der Version 5.0. Aktiviert werden kann er, wenn der Nutzer dreimal (bei einigen Geräten auch fünfmal) hintereinander den Hauptschalter drückt. Das Smartphone nimmt dabei ein Foto mit der Front- und Rückenkamera des Handys auf und versendet anschließend die Botschaft „Brauche Hilfe“ sowie den aktuellen Standort auf Google Maps an vorher bestimmte Kontakte.
Der Notfallmodus kann wie folgt eingerichtet werden:
- „Einstellungen“ des Handys öffnen
- Unter dem Menü-Punkt „System“ den Unterpunkt „Notfallassistent“ wählen
- Unter „Hilfenachricht senden“ den Schalter auf „Ein“ stellen
- Wenn Sie die Möglichkeit „Bilder anhängen“ auswählen, aktivieren Sie die Front- sowie Rückenkamera, die währenddessen ein Foto aufnehmen, wenn ein Notfall durch den Nutzer ausgelöst wird.
- Hinzugefügt werden kann auch die Option „Audioaufnahme anhängen“, wodurch zusätzlich beim Notruf eine kurze Audioaufnahme verschickt wird.
- Bis zu vier Kontakte können für einen Notfall festgelegt und unter „wichtige Kontakte“ gespeichert werden.
- Wenn der Smartphone-User nun dreimal auf den Power Button hintereinander tippt, erhalten die zuvor bestimmten Notfallkontakte eine Nachricht.
Aufgepasst: Diese nützliche Funktion hat ihre Tücken, denn Hilfenachrichten können schnell aus Versehen versendet werden.
Notfallmodus bei Android deaktivieren
- „Einstellungen“ des Handys öffnen
- Unter dem Menüpunkt „System“ den „Notfallassistent“ aufrufen
- Unter „Hilfenachricht senden“ den Schalter auf „Aus“ stellen
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Bei einem Samsung-Smartphone
Bei einem Samsung-Handy können Sie die Funktion aktivieren, indem Sie die Ein/Aus-Taste lange antippen und schließlich den Notfallmodus auswählen und diesen aktivieren. Nun wird der Aktivierungsvorgang in Gang gesetzt. Die Zahl der nutzbaren Apps sowie Funktionen ist eingeschränkt. Funktionen wie WLAN oder Bluetooth werden unter anderem deaktiviert. Dadurch wird insgesamt der Energieverbrauch verringert, was die Akku-Dauer erhöht. Dies wiederum verlängert den Zeitraum, um in Notfall-Situationen bspw. per GPS-Ortung aufgefunden zu werden. Weitere Einstellungen können innerhalb des Menüs noch angepasst werden.
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Apps für den Notfall
Im Play Store von Google gibt es eine Reihe von Apps, die im Notfall schnell und einfach Hilfe rufen sollen. Diese kann sogar individuell auf die entsprechenden Bedürfnisse der jeweiligen Person angepasst werden. Gerade für Android-Smartphones, die in ihren Einstellungen keinen Notfallmodus besitzen, ist dies eine gute Alternative. Bei einigen Apps ist ein Notruf mit einem Klick möglich. Diese Option bieten etwa die folgenden Apps:
- EchoSOS: Die App kann erkennen, in welchem Land sich der Nutzer befindet und zeigt die richtigen Notrufnummern an. Per Knopfdruck kann der Smartphone-User die notwendige Telefonnummer anwählen. Außerdem übermittelt die Anwendung die Position des Nutzers an den Notdienst.
- SOS Emergency: Über einen Emergency-Button kann der Nutzer mit dieser App Hilfe rufen. Das Smartphone verschickt eine Nachricht und wählt die Nummer einer zuvor bestimmten Kontaktperson sowie die des Notrufs.
Wichtige Informationen etwa für Ersthelfer bietet unter anderem die App Erste Hilfe DRK des Deutschen Roten Kreuzes an. Diese App für Android ermöglicht eine interaktive Begleitung in einer Notfallsituation. Andere Apps bieten die Möglichkeit, medizinische Informationen des Nutzers zu speichern, etwa die App Notfall-ID. Die App wurde von einem Team aus Ärzten und Feuerwehrleuten entwickelt, die im Einsatz immer wieder merkten, dass Notfalldaten eines Patienten wie Informationen zu Vorerkrankungen oder Medikamente fehlten.