20. März 2020, 15:36 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Vielerorts sitzen die Menschen zu Hause, manche sind sogar in Quarantäne. Umso wichtiger sind in diesen Zeiten das Telefon und Internet, um mit seinen Lieben in Kontakt zu bleiben. Die deutschen Netzbetreiber reagieren zum Teil sehr gut auf den Bedarf und stocken ihre Tarife für Kunden kostenlos auf.
Nicht nur stationär werden die Netze derzeit mehr genutzt, auch über Mobilfunk zeigt sich ein erhöhter Bedarf. Einige Menschen verwenden ihren mobilen Datentarif, um zu Hause per Hotspot ins Internet zu gehen, andere telefonieren vermehrt per Video. Haben Nutzer keinen unlimitierten Tarif, ist das inkludierte Datenvolumen so schnell aufgebraucht. Die Folge: Sie sind womöglich in ihrer Kommunikation eingeschränkt, was gerade jetzt besonders schwierig ist.
Das wissen auch die Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter, die mit erfreulichen Tarifanpassungen und Gratis-Datenvolumen reagieren. TECHBOOK verrät, wie die Telekom, Telefónica/O2 und Vodafone in der Coronakrise versuchen, ihren Kunden zu helfen.
Telekom verschenkt 10 GB Datenvolumen
Kunden mit einem MagentaMobil-Tarif der Deutschen Telekom – egal ob Laufzeit oder Prepaid – bekommen in diesem Monat vom Netzbetreiber pauschal 10 GB Datenvolumen geschenkt. Mit dem zusätzlichen Datenvolumen wolle die Telekom in der aktuellen Situation einen Beitrag leisten, damit Kunden mit ihren Liebsten in Verbindung bleiben können, so das Unternehmen.
Das Datengeschenk erhalten alle Kunden mit einem der folgenden Tarife bzw. Optionen:
- MagentaMobil (auch Young und Business)
- FamilyCard
- Data Comfort
- MagentaMobil Prepaid
- Kunden mit Combi Card
Aktivieren lassen die zusätzlichen 10 GB über die MagentaMobil-App. Auf der Startseite müssen Kunden unter ihrem jeweiligen Vertrag auf den Button „Ihr Geschenk ansehen“ und anschließend auf „Geschenk einlösen“ klicken. Kunden mit einem Business-Vertrag können das Datenpaket über den Link pass.telekom.de auf ihrem Handy buchen.
Die kostenlosen Zusatzdaten sind laut Telekom bis zum Monatsende gültig. Wenn die 10 GB vor Ende des Monats verbraucht werden, versurfen Kunden anschließend das Inklusivvolumen ihres Vertrags.
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Congstar: 5 GB Datenvolumen gratis
Congstar ist eine direkte Marke der Deutschen Telekom, geht beim Datengeschenk aber einen eigenen Weg. Der Mobilfunk-Discounter verschenkt zwar nicht 10 GB, immerhin aber 5 GB Datenvolumen an seine Kunden. Auch sind die kostenlosen Daten etwas länger nutzbar, denn sie gelten ab Buchung für 31 Tage.
Jeder, der einen Prepaid- oder Postpaid-Tarif des Anbieters nutzt, erhält einmalig 5 GB zusätzliches Datenvolumen geschenkt. Die Extra-Daten können laut Congstar ab sofort über die App, im Online-Kundencenter und unter datapass.de gebucht werden und sind anschließend für 31 Tage gültig.
„Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus wird den Alltag der nächsten Wochen massiv verändern. Das Smartphone wird für viele damit noch wichtiger, um mit Familie und Freunden etwa über Social Media oder Messaging in Verbindung zu bleiben. Mit den 5 GB Extra-Daten wollen wir unsere Kunden dabei unterstützen“, so Congstar-Geschäftsführer Dr. Peter Opdemom.
Auch Prepaid-Kunden mit Tarifen von ja!mobil, Penny Mobil, Norma Connect oder Edeka smart können sich das Datengeschenk sichern – unabhängig davon, welchen Prepaid-Tarif sie gebucht haben. Das zusätzliche 5 GB Datenvolumen kann ab sofort unter datapass.de gebucht werden und ist anschließend für 30 Tage gültig.
Telefónica/O2 reduziert Drosselung
Der Netzbetreiber Telefónica/O2 verschenkt zwar keine Daten, macht aus all seinen Angeboten aber quasi Unlimited-Tarife. Werden O2-Tarife nach Verbrauch des inkludierten Datenvolumens normalerweise auf 32 kBit/s gedrosselt, erhöht der Netzbetreiber die Geschwindigkeit nach der Drosselung auf 384 kBit/s. Die Änderung gilt bis Ende April für alle O2- Privat- und Geschäftskunden sowie Kunden der Zweitmarke Blau (beides Prepaid und Postpaid). Auch Aldi Talk und NettoKom ziehen mit.
Mit der Erhöhung der Geschwindigkeit nach der Drossel können Kunden viele Dienste wie WhatsApp, Social Media und E-Mails wie gewohnt nutzen. Einziges Manko: Die Umstellung kann mitunter etwas dauern. So sollen Postpaid-Kunden innerhalb der nächsten Tage automatisch umgestellt werden. Prepaid-Kunden müssen womöglich aber bis zu zwei Wochen warten, bis die Änderungen aktiv werden. Haben Kunden noch einen Tarif mit der Weitersurf-Garantie von O2, so ändert sich für sie nichts. Ihnen steht wie gehabt auch nach der Drossel noch eine Geschwindigkeit von 1 Mbit/s zur Verfügung.
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Vodafone: Gratis Social Pass
Vodafone als weiterer großer Netzbetreiber in Deutschland zeigte sich lange Zeit zurückhaltend, was Corona-basierte Anpassungen von Tarifen oder Gratis-Leistungen anging. Via Twitter verwies der Anbieter zunächst lediglich auf seine Unlimited-Tarife.
Auch auf eine Frage von TECHBOOK, ob wir mit besonderen Leistungen oder Anpassungen rechnen können, blieb der Netzbetreiber schuldig. Nun wurde aber bekannt, dass Vodafone hinsichtlich der Coronakrise doch reagiert.
Update vom 23. März 2020:
Ab dem morgigen Dienstag, so Vodafone, können Privat-Kunden mit aktuellen Red-, Red+ und Young-Tarifen oder Business-Kunden mit Red Business Prime und Red Business+ den Social Pass kostenlos buchen. Für die Nutzung von Social-Media-Diensten wie Facebook, Instagram, Snapchat und Co. berechnet der Anbieter somit keine Daten. Um an der Aktion teilzunehmen, müssen sich Vodafone-Kunden in der App für den Pass registrieren.
Ebenfalls gratis gibt es für zwei Monate TV-Angebote aus dem Kinder- und Entertainment-Bereich, für die sonst Gebühren anfallen würden. Kostenlos zu empfangen sind beispielsweise die Sender Boomerang, Cartoon Network und Disney Junior für Kinder oder SpiegelTV, Discovery Channel, RTL Crime und Geo für Erwachsene.
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Drillisch verweist auf laufende Aktionen
Der im O2-Netz arbeitende Anbieter Drillisch – zu dem unter anderem Marken wie winSIM, PremiumSIM und sim.de gehören – verweist auf seine ständigen Aktionen. Immer wieder starten die Marken Tarife zu günstigeren Preisen oder erhöhen das Datenvolumen. Die Änderungen kommen allerdings nicht automatisch sondern bedürfen eines Tarifwechsels. Diesen können auch Bestandskunden im Online-Kundenportal jederzeit durchführen, soweit ihre Laufzeit einen Wechsel zulässt. Ein solcher Tarifwechsel kostet einmalig knapp 20 Euro.
Auf TECHBOOK-Anfrage gab Drillisch bekannt, wie Vodafone keine automatischen Anpassungen zu Zeiten von Corona vornehmen zu wollen. An der Drossel wird somit ebenso wenig geändert, wie es Gratis-Datenvolumen gibt. Der Konzern gab folgendes Statement:
„Gerade in der aktuellen Situation finden die Kunden bei den Marken von Drillisch Online für jeden Bedarf die richtige Menge Datenvolumen zum besten Preis. Bei unserer Marke winSIM haben wir beispielsweise die Preise um 23 Prozent gesenkt und gleichzeitig das Datenvolumen um 60 Prozent erhöht – statt 5 GB gibt es 8 GB mobiles Datenvolumen für 9,99 EUR über die gesamte Vertragslaufzeit. Durch die Auswahl zwischen verschiedenen Vertragslaufzeiten von 24 Monaten oder monatlich kündbaren Tarifen erhalten die Kunden zusätzlich eine außerordentliche Flexibilität.“