6. März 2017, 12:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Handy-Akku lädt oft mehr als eine Stunde und hält oft nur einen Tag. Eine neue Technologie aus den USA kann da deutlich mehr: Innerhalb von ein paar Minuten soll ein Akku aufgeladen sein und die Akku-Laufzeit verlängern. Erfunden hat es ein Team um John Goodenough (94), der auch schon den Lithium-Ionen-Akku, der inzwischen wohl Bestandteil jedes Smartphones ist, mitentwickelt hat. Der Mann kennt sich also aus. Entwickelt haben die Forscher den neuen Super-Akku mit Hilfe von Glas.
Da hat der 94-jährige John Goodenough gut Lachen! Wie es scheint, hat er zum zweiten Mal die Technikwelt grundlegend verändert. Der Physiker und Materialwissenschaftler hat bereits wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung des Lithium-Ionen-Akkus geliefert.
Jetzt haben er und sein Team an der Universität Texas eine neue Schnelllade-Technologie erfunden. Mit der Erfindung könnten vor allem Smartphone-Akkus günstiger, ökologischer und haltbarer werden. Und: Innerhalb nur weniger Minuten soll den Akku geladen werden können!
Aber der wissenschaftliche Durchbruch wird wohl auch mobile Geräte sowie die Elektromobilität revolutionieren. Denn der neue Akku hat im Vergleich zu einem herkömmlicher Lithium-Ionen-Akku eine dreimal höhere Energiedichte. Deshalb könnte mit dieser Technik die Reichweite von Elektroautos enorm gesteigert werden, die Autos so längere Strecken fahren. Außerdem halten die Akkus bei bis zu Minus 20 Grad und länger, weil mehr Ladezyklen möglich sind.
„Kosten, Sicherheit, Energiedichte, Tarif-, Entlade- und Zykluslebensdauer sind entscheidend für batteriebetriebene Autos, die weit verbreitet sind. Wir glauben, dass unsere Entdeckung viele der Probleme löst, die den heutigen Batterien innewohnen“, sagt John Goodenough in einer Erklärung der Universität Texas in Austin.
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So funktioniert der Super-Akku
Die größte Neuerung des Akkus sind die Elektrolyte. Normalerweise werden dafür flüssige Elektrolyte verwendet. Die texanischen Forscher aber benutzten Glas als Elektrolyte, die Alkali-Metall-Anoden zulassen. Der Vorteil: Explosionen und Brände durch Akkus gehören damit der Vergangenheit an.
Da die Glaselektrolyte das kostengünstige Natrium anstelle von Lithium als Material ermöglichen, ist der Akku so umweltfreundlich wie Sand im Meer. Daraus, nämlich aus Meerwasser, kann Natrium extrahiert werden. Derzeit verhandeln die Forscher mit Akku-Herstellern über den Einsatz ihrer Technologie.