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Kommentar

Steve Jobs hätte das iPhone Xs nicht gemocht!

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Steven Plöger

13. September 2018, 13:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Hätte Steve Jobs die neuen iPhones Xs, Xs Max und Xr auch so gebaut? TECHBOOK-Autor Steven Plöger sagt ganz klar: Nein! Dem Unternehmen fehlt es seit Jahren an Innovationskraft.

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Als Apple am 12. September seine neuen iPhones Xs, Xs Max und Xr vorstellte, erinnerte höchstens noch der Name der Veranstaltungshalle Steve Jobs Theatre an Zeiten, als das Unternehmen noch ganze Märkte neu geschaffen hat. In den Achtzigern war es der Macintosh, der erstmals eine grafische Benutzeroberfläche in Form eines Desktops hatte und Computern den Weg vom Nerd-Gagdet zum Massengerät ebnete. Ohne das erste iPhone im Jahr 2007 wäre der Hype um die Smartphones vielleicht erst viel später ausgebrochen, ohne iTunes würden wir vielleicht heute noch Musik auf CDs hören. Und auch das Tablet hätte es ohne Apple nie gegeben. Der kreative Kopf dahinter: Gründer Steve Jobs.

„Oftmals wissen Menschen nicht, was sie wollen, bis man es ihnen zeigt“, sagte er 1997 in einem Interview mit der „Business Week“. Jobs hatte ein Gefühl für die richtigen Produkte zur richtigen Zeit, hat trotz heftiger Gegenwehr seine Visionen verfolgt und auch erzwungen  – und war lange Zeit der Wegweiser der ganzen Branche.

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Innovationsmangel unter Cook

Die Innovationsarmut zieht sich durch die komplette Ära Tim Cook: Er veröffentlichte die Apple Watch zu einer Zeit, als die ersten Smart Watches längst da waren. Er führte Apple Music ein, als Spotify bereits uneinholbar war. Und er brachte mit dem Home Pod viel zu spät einen Smart Speaker auf den Markt, der im Vergleich zu Amazons Echo auch noch deutlich weniger Umfang bietet. Das Apple unter Cook rennt den Trends nur noch hinterher statt sie zu setzen. Der alte Apple-Slogan „Think different“ (z. Dt. „denke anders“) wurde schon vor Jahren aus Werbekampangen verbannt. Steve Jobs würde mit Sicherheit einen seiner berühmt-berüchtigten Wutanfälle kriegen.

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Woher kommt diese Entwicklung? Cook war in seiner Jugend kein Nerd wie Jobs, Bill Gates (Microsoft) oder Nolan Bushnell (Atari), die in ihrer Garage experimentierten und später Tech-Imperien gründeten. Er ist ein rationaler Zahlenmensch, kein von Emotionen geleiteter Querkopf. Er machte Apple zu einem Billionen-Unternehmen (einer Zahl mit zwölf Nullen!) – ein einzigartiger Wert an der US-Börse. Er schafft es, aus einem nicht mehr wachsenden Smartphone-Markt weiterhin Rekordumsätze zu pressen. Und das in erster Linie mit Produktpflege. Hat er also am Ende recht? Den Gesetzen des Kapitalismus nach sicherlich ja, denn noch läuft das Geschäft super und die Fans sind begeistert. Doch die Fragen bleiben im Raum: Wie lange zahlen die Nutzer jedes Jahr Hunderte Euro für größere Displays und noch mehr Kameras? Was kommt nach der Smartphone-Ära? Und wer soll sie prägen?

Apple ganz sicher nicht mehr. “Innovation macht den Unterschied zwischen einem Anführer und einem Anhänger aus”, sagte Jobs 2005 bei einer Rede in Stanford. Die Fans müssen sich wohl daran gewöhnen, dass Apple nun selbst zum Anhänger geworden ist.

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