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Für iPhone-Nutzer

Die besten Neuerungen in iOS 14

Widget-Auswahl in iOS 14 Beta 2
Mit iOS 14 haben Widgets endlich den Sprung auf das iPhone geschafft Foto: TECHBOOK
Adrian Mühlroth
Redakteur

16. September 2020, 17:32 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die iOS-Version 14 ist offiziell verfügbar. TECHBOOK hat das Update bereits ausführlich getestet – und prüft, ob Sie es laden sollten.

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Widgets

Die wohl bedeutendste Neuerung in iOS 14 sind Widgets, die nun beliebig auf dem Home Screen platziert werden können. Widgets sind kleine Fenster, die Informationen wie das Wetter, Fitness-Tracking und den Kalender in einer Übersicht zeigen und Direktzugriff für bestimmt Dinge wie Musiksteuerung geben. Bislang gab es Widgets nur in der Heute-Übersicht, die sich links vom Home Screen befindet.

Das neue 4x4-Foto-Widget in iOS 14
Das 4×4-Foto-Widget in iOS 14 | Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Widgets in iOS 14 können einen direkten Einblick in erhaltene Mail, die Wettervorhersage für die nächsten Stunden, die neuesten Urlaubsbilder oder die zu erreichenden Fitnessziele geben – ohne dass dafür eine spezifische App geöffnet werden muss. Um den Home Screen nicht mit Widgets zu überladen, gibt es das „Smart Stack Widget“. Das zeigt unterschiedliche Widgets im Laufe des Tages an, basierend auf den meistgenutzten Apps und persönlichen Aktivitäten. Morgens etwa der Kalender und dann die News und später einen Musikplayer oder Workout-Tracker.

Neues Dateien-Widget iOS 14
Das Dateien-Widget | Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

App Library

iOS 14 fügt eine App Library hinzu – eine App-Übersicht, die Apps nach bestimmten Kategorien ordnet, wie etwa „kürzlich hinzugefügt“, „Vorschläge“, „Social“ und „Unterhaltung“. Das vereinfacht die Übersicht über Apps, anstatt durch mehrere Homescreen-Seiten scrollen zu müssen, um irgendwann bei richtigen App herauszukommen.

Die neue App Library in iOS 14 | Foto: TECHBOOK

Außerdem können in iOS 14 Home-Screen-Seiten mit Apps, die man nicht benutzt, nun einfach entfernt werden. Der Home Screen wird dadurch übersichtlicher und man kommt schneller zur gesuchten App.

Bild-in-Bild-Video, kompakte Anrufe, Mini-Siri

Die Bild-in-Bild-Funktion ermöglicht es, ein Video in einem kleinen Fester abzuspielen, das frei bewegbar ist und über andere Apps gelegt werden kann. Damit können Nutzer nun etwa ein Netflix-Video abspielen und nebenbei im Internet surfen.

Eingehende Anrufen erscheinen jetzt nicht mehr wie bisher auf dem kompletten Bildschirm, sondern werden als kleiner Balken am oberen Bildschirm angezeigt. Das funktioniert auch für FaceTime-Anrufe und Anrufe aus Dritt-Apps.

Eingehende Anrufe erscheinen als kleine Karte auf dem Bildschirm | Foto: TECHBOOK

Auch Siri nimmt nicht mehr den gesamten Bildschirm ein, sondern taucht nur noch als kleiner Punkt am unteren Bildschirmrand auf. Wird eine Antwort gezeigt, erscheint diese in einer kleinen Karte über dem gerade geöffneten Inhalt. Siri soll zudem klüger geworden sein und nun auch Suchergebnisse aus dem Internet besser interpretieren und als Antwort geben können. Ebenfalls neu: Siri Sprachnachrichten diktieren und direkt verschicken.

App Clips

Damit wir nicht für alles und jeden eine App installieren müssen, führt iOS sogenannte „App Clips“ ein. Die Clips sind ein einmaliger Code, die mit dem iPhone per NFC oder QR-Code gescannt oder in Safari, Maps oder aus einer Nachricht geöffnet werden und dann eine App aufrufen, die nicht installiert werden muss. Als Beispiele nennt Apple Fahrrad-Ausleihe, Parkscheine und Essen bestellen. Transaktionen in den App Clips können über Apple Pay abgehandelt werden.

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Noch mehr Sicherheit

Besonders hilfreich ist ein kleiner, kreisrunder Indikator, der nun am oberen rechten Bildschirmrand auftaucht, wenn eine der iPhone-Kameras oder eine Mikrofon genutzt wird. So merken Nutzer sofort, wenn eine App unerlaubter Weise und versteckt auf sensible Funktionen zugreift. Der Indikator ist grün, wenn die Kamera aktiv ist und orange-farben, wenn ein Mikrofon aktiv ist.

Ortungsdienste deaktiviert in Apple Maps
Apps zeigen nun an, wenn die Ortungsdienste deaktiviert sind | Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Wenn Apps geöffnet werden, denen der Standort-Zugriff verwehrt wurde, erscheint nun eine kleine Schaltfläche am oberen Rand, die darüber informiert, dass der Zugriff ausgeschaltet ist. Klickt man darauf, kann der Zugriff gewährt werden – oder weiterhin ausgeschaltet bleiben. Auch praktisch: Nutzer können Apps auch nur Zugriff auf den ungefähren Standort geben. Vor allem lokale Nachrichten und Wetter brauchen nicht den genauen Standort, um zu funktionieren.

Weitere Neuerungen

Chats

In der Nachrichten-App können Chats nun nach oben gepinnt und in Gruppen-Chats Antworten als Thread (Strang) dargestellt werden. Außerdem sind Gruppen-Chats jetzt mit Fotos und Memojis individualisierbar. Wie in Slack ist nun einstellbar, dass Benachrichtigungen über neue Nachrichten in Gruppen-Chats nur erscheinen, wenn der eigene Name genannt wird.

Übersetzen

Die Übersetzen-App hat jetzt eine Dolmetscher-Funktion, die in Echtzeit von einer in die andere Sprache übersetzen kann – ähnlich wie bei Google Translate. Apropos übersetzen: Safari hat einen integrierten Übersetzer für sieben Sprachen bekommen. Öffnen Sie eine Seite, die Safari übersetzen kann, erscheint ein Icon in der Suchleiste.

Im Landschaftsmodus kann die Übersetzer jetzt simultan dolmetschen
Im Landschaftsmodus kann die Übersetzer jetzt simultan dolmetschen | Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

iPhone als Autoschlüssel

Mit iOS 14 kann das iPhone als Autoschlüssel für kompatible Fahrzeuge verwendet werden. Als erstes ist BMW mit von der Partie, der Autoschlüssel erscheint einfach als Karte in der Apple Wallet und kann sogar ausgeliehen werden. Praktisch: Ist der Akku leer, funktioniert das iPhone noch fünf Stunden lang als Schlüssel.

Apple Maps

Apple Maps bekommt nun endlich eine Option zur Routenplanung mit dem Fahrrad, über die wir bereits in unserem Artikel zum neuen watchOS berichtet haben. Die Fahrrad-Routenplanung ist noch nicht überall verfügbar. Auch neu in Karten ist die EV-Option, die eine Strecke danach plant, wo elektrische KFZ geladen werden können. Für ein paar Städte, darunter San Francisco, New York, London und Los Angeles, bietet Apple Maps ab sofort kuratierte Stadtführer mit Empfehlungen zum Essen, Shoppen und Erkunden. Die Guides werden stetig aktualisiert und können vor einer Reise offline gespeichert werden.

Bei uns ist die Routenplanung für Fahrräder noch nicht verfügbar | Foto: TECHBOOK
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Neue App-Icons

Das letzte Mal, dass Apple die Icons der System-Apps geändert hat, war 2013 mit iOS 7 – das ist mittlerweile ganze sieben Jahre her! Konkret gibt es neue Icons für den Kalender und die Uhr. Das Kalender-Icon zeigt die Tage nun nicht mehr ausgeschrieben, sondern abgekürzt an. Außerdem ist die Zahl etwas dicker geworden. Gleiches gilt für die Uhr, deren Zeiger nun etwas breiter sind.

Neue App-Icons in iOS 14 Beta 2
Neue App-Icons (rechts) in iOS 14 | Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Auch interessant: Apple hat mit iOS 14 bei Android abgeschaut

AirPods

Futuristisch ist ein ebenso einfaches wie geniales Feature für AirPods-Nutzer, die iPhone und iPad haben: Mit iOS 14 und iPadOS 14 schalten die AirPods nun automatisch um, wenn Sie zwischen iPhone und iPad wechseln – das kann nur das Apple-Ökosystem. Die AirPods Pro unterstützen jetzt außerdem räumliches Audio, d. h. die Surround-Sound-Kanäle werden immer richtig platziert – selbst wenn Kopf oder iPhone/iPad bewegt werden. Weniger erstaunlich aber dennoch praktisch: Nehmen Sie die AirPods aus dem Case, erscheint auf dem iPhone eine kurze Meldung, wie hoch der Akkustand ist. Haben Sie einen Apple TV 4K zu Hause, können Sie nun zwei Paare AirPods zeitgleich damit verbinden und so zusammen einen Filme schauen, ohne andere zu stören.

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Fazit: Das Update lohnt sich

2020 ist ein verhältnismäßig gutes Jahr für iOS. Das Betriebssystem hat ungewöhnlich viele neue Funktionen bekommen – nach den eher zurückhaltenden Versionen 12 und 13. Die Beta-Phase ist zudem ohne größere Zwischenfälle verlaufen, die Chancen, dass iOS 14 bei den meisten Nutzern stabil läuft, sind also relativ hoch.

Allein für die erhöhte Sicherheit durch den Kamera- und Mikrofon-Indikator und die feinere Abstimmung bei Berechtigungen lohnt sich iOS 14 meines Erachtens. Die App Library hat es mir zudem ermöglicht, meinen Home Screen endlich aufgeräumter zu gestalten – ohne etliche Ordner anlegen zu müssen. Zum aufgeräumtere Aussehen tragen auch die Verfeinerungen bei, das Siri und eingehende Anrufe nicht mehr den ganzen Bildschirm einnehmen. App Clips, Widgets und Bild-in-Bild-Funktion sind sehr praktisch, auch wenn ich noch nicht abschätzen kann, wie häufig ich sie verwenden werde.

Alles in allem kann ich nur zu dem Update auf iOS 14 raten, allein schon, um mal mit den neuen Widgets und der App Library vertraut zu werden und von der besseren Sicherheit zu profitieren.

Themen Apple iPhone
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