26. Mai 2020, 11:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Apple arbeitet zusammen mit Google an einer Möglichkeit, die Ausbreitung von Corona nachzuverfolgen. Diese findet sich jetzt in iOS 13.5 – doch das ist nicht alles.
Das Update auf iOS 13.5 ist fertig und wird aktuell ausgerollt. TECHBOOK hat das Update heruntergeladen und zeigt, welche Neuerungen es gibt.
Da iOS 13.5 für alle Nutzer verfügbar sein wird, überspringt Apple die eigentlich schon fast fertige iOS-Version 13.4.5. Grund dafür sind dringend benötigte Neuerungen – Apple reagiert mit dem Update auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie. Zum einen wird der Entsperr-Prozess beim Tragen einer Gesichtsmaske vereinfacht, zum anderen legt Apple die Grundlage für Corona-Tracking-Apps, wie „9to5Mac“ berichtet.
+++Update (26.5.2020)+++
iOS 13.5 schließt Sicherheitslücke in der Mail-App
Anfang Mai ist durch einen Report der Sicherheitsfirma ZecOps bekannt geworden, dass die Apple-eigene Mail-App auf dem iPhone (und iPad) seit Jahren ein Schwachstelle hatte, von der Apple nichts wusste. Wie TECHBOOK berichtete, hatte Apple die Schwachstelle sofort bestätigt, ist aber nicht darauf eingegangen, ob sie tatsächlich für Angriffe genutzt wurde. Ein Sicherheits-Patch sollte bereits mit iOS 13.4.5 kommen, das Update wurde jedoch übersprungen. Stattdessen bekommen iPhone-Besitzer den Patch nun mit iOS 13.5.
—Ursprüngliche News (22.5.2020)—
Schnelleres Entsperren mit Gesichtsmaske
Leider bedeutet das Update nicht, dass es auf einmal einfacher wird, Face ID mit einer Maske zu benutzen. Die 3D-Gesichtserkennung kann weiterhin verdeckte Gesichter nicht erkennen. Das Update verkürzt jedoch den Zeitraum, in dem Face ID merkt, dass der Nutzer eine Maske trägt. In der Praxis bedeutet das, dass man mit der Wischgeste nach oben zum Entsperren nun direkt zur Passcode-Eingabe gelangt. Bislang war es so, dass Face ID noch ein paar Sekunden gescannt hat, ob nicht doch ein Gesicht erkennbar ist. Stattdessen springt das iPhone nun direkt zur Passcode-Eingabe, wenn das Gesicht durch eine Maske verdeckt ist.
Hier finden Sie eine Anleitung, wie das Entsperren per Face ID auch mit Maske funktioniert: iPhone und Android-Handy trotz Maske per Gesicht entsperren.
Grundlage für offizielle Corona-Tracking-App
Ebenfalls enthalten in dem Update ist die erste Version des Kontaktverfolgungs-API, das von Apple und Google entwickelt wurde. Das API (Application Programming Interface) kann von Gesundheitsbehörden zur Entwicklung von Apps genutzt werden, um die Verbreitung von COVID-19 in der Bevölkerung nachzuverfolgen. Apple und Google stellen jedoch sicher, dass nur offizielle Behörden tatsächlich Zugriff auf das Interface haben, damit sensible Daten nicht an Dritte gelangen.
In iOS 13.5 findet sich nun die neue Option „COVID-19-Kontaktprotokoll“ in den Datenschutz-Einstellungen. Dort haben Nutzer die Kontrolle darüber, ob Kontaktverfolgungs-Apps auf Bluetooth-Daten zugreifen können. Außerdem wird hier Protokoll über alle Anfragen geführt, die von den Apps getätigt wurden. Das Kontaktprotokoll speichert Daten 14 Tage lang ab, kann aber auch bereits vorher vom Nutzer selbst gelöscht werden. Die Option ist unter Einstellungen>Datenschutz>Health zu finden.
Die Kontaktverfolungs-API benutzt laut „9to5Mac“ Bluetooth-Daten von Smartphones, um herauszufinden, wenn sich zwei Personen annähern. Die Smartphones haben anonymisierte Identifikationsnummern (IDs), die von einem Smartphone auf das andere übertragen werden, um alle Kontaktpunkte nachzuverfolgen. Wird eine Person mit COVID-19 diagnostiziert, kann sie dies in einer offiziellen, behördlichen App angeben. Über die Cloud werden dann alle IDs von Personen, mit denen die infizierte Person in Kontakt war an die Gesundheitsbehörden übertragen. Jeder, der die App benutzt, kann dann nachverfolgen, ob in seiner Region jemand infiziert ist. War man mit einer infizierten Person in Kontakt, weist die App ebenfalls darauf hin und empfiehlt, die Gesundheitsbehörden zu informieren.
Während die Kontaktverfolgungs-API nun die Entwicklung von offiziellen Apps erlaubt, sollen iPhone- und Android-Nutzer in Zukunft die Möglichkeit haben, ohne App an der Kontaktverfolgung teilzunehmen. Mit kommenden Updates werden Nutzer der Verfolgung aktiv zustimmen können.
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In Zeiten von Corona iPhone und Android-Handy trotz Maske per Gesicht entsperren
Diese Neuerung gibt es außerdem
Auch eine Funktion, die nicht direkt etwas mit Corona zu tun hat, kommt mit iOS 13.5. Normalerweise hebt FaceTime in einem Videoanruf automatisch die Person hervor, die gerade redet. Doch gerade in Konferenzen mit vielen Teilnehmern kann das schnell stören. Deswegen erlaubt eine neue Option in den FaceTime-Einstellungen, die Hervorhebung zu deaktivieren.
Die Option ist unter Einstellungen>FaceTime>Automatische Hervorhebung zu finden.