17. Dezember 2019, 16:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
iOS 13.3 beinhaltet mehrere Änderungen, die unter anderem die Sicherheit und die Kontrolle der Bildschirmzeit betreffen. Auch die wichtige Notrufortung ist nun freigeschaltet.
Seit dem Start des iPhone 11 ist kaum eine Woche ohne ein neues iOS-Update vergangen. Erst seit dem 10. Dezember wird die neueste iOS-Version 13.3 ausgespielt, das neunte Update seit Ende September. Auch iOS 13.3 ist wie die meisten anderen, kleineren Updates praktisch nur dazu gedacht, bekannte Sicherheitslücken zu schließen und Fehler zu beseitigen.
Schutz vor AirDrop-Schwachstelle
Sicherheitsforscher Kishan Bagaria hatte einen Bug im AirDrop-Dienst gefunden, der den drahtlosen Austausch von Daten zwischen Apple-Geräten erlaubt. Wie Techcrunch berichtet, ermöglicht der Fehler es Hackern, Nutzer von ihrem iPhone auszusperren, indem das Gerät in einer Schleife stecken bleibt.
In den AirDrop-Einstellungen können Nutzer auswählen, für wen sie sichtbar sein wollen, um Daten zu empfangen. Wenn festgelegt wurde, dass jeder Daten schicken kann, können sich auch Fremde diese Funktion zu Nutze machen. Das Problem dabei ist, dass iOS bei jeder Anfrage den Bildschirm mit einem großflächigen Pop-up-Fenster blockiert. Der Nutzer muss also die Übertragung entweder annehmen oder ablehnen. Bagaria hat nun aber herausgefunden, dass Hacker diesen Schutzmechanismus missbrauchen können, indem sie einfach wiederholt Übertragungsanfragen schicken. Das ist möglich, da die Zahl der Anfragen bei iOS bislang nicht limitiert war. Mit einem einfachen Tool ist es sogar möglich, wiederholte Anfragen an jedes Gerät innerhalb der Übertragungsreichweite zu schicken. Da es sich dabei um einen „Denial-of-Service“-Bug handelt, also ein Fehler, bei dem Nutzer nicht mehr auf ihr Gerät zugreifen können, hat Bagaria ihm den passenden Namen „AirDoS“ gegeben.
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Apple hat den Bug nun in iOS 13.3 gefixt, indem die Zahl der AirDrop-Anfragen begrenzt wurde. Nutzer, die das Update nicht installieren können, sollten darauf achten, dass in den AirDrop-Einstellungen die Option „nur Kontakte“ aktiviert ist, damit Fremde keine Anfragen schicken dürfen. Außerdem ist es bei Geräten, die in der AirDrop-Schleife gefangen sind, möglich, WLAN und Bluetooth über das Kontrollzentrum oder per Siri-Sprachbefehl auszuschalten.
Notrufortung endlich auch in Deutschland
Die „Advanced Mobile Location“ (moderne mobile Ortung, AML) ist schon seit längerem in einigen Android-Smartphones zu finden und kommt nun endlich auch auf iPhones. Die Technologie erkennt, wenn der Nutzer eine Notrufnummer wählt und aktiviert automatisch GPS, um den Standort an die Rettungskräfte zu übermitteln. iPhone-Besitzer müssen nichts tun, um AML zu aktivieren, da die Funktion bereits fest in iOS integriert ist. Appgefahren.de berichtet, dass die Leitstellen, die den Notruf entgegen nehmen, die Standortdaten für eine Stunde speichern und danach wieder löschen.
Neue Kontrollmöglichkeiten und neue Probleme
Mit iOS 13.3 wurde ein neues Feature eingeführt, mit dem Eltern die Kommunikation ihrer Kinder mit bestimmten Kontakten einschränken können. Kinder können damit weder mit Personen kommunizieren, die nicht im Adressbuch sind, noch neue Kontakte hinzufügen. CNBC hat jedoch herausgefunden, dass dieses Feature nur richtig funktioniert, wenn die Kontakte mit der Apple iCloud synchronisiert werden. Sind die Kontakte hingegen nur lokal auf dem iPhone oder iPad abgespeichert, können Kinder neue Nummer hinzufügen. CNBC hat dies getestet, indem eine Nachricht von einer unbekannte Nummer geschickt wurde. Selbst mit der Kommunikationssperre konnte die Nummer zu den Kontakt hinzugefügt werden.
Apple ist das Problem bereits bekannt und es wird an einer Lösung gearbeitet. In der Zwischenzeit können Nutzer unter Einstellungen>Passwörter&Accounts>iCloud die Synchronisierung der Kontakte mit der iCloud festlegen.
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Weitere Neuerung in iOS 13.3
Laut Forbes unterstützt Safari auf dem iPhone nun sogenannte „Security Keys“ mit FIDO2, die wie ein Schlüssel für das Smartphone funktionieren. Die Schlüssel können über NFC oder Lightning mit dem iPhone verbunden werden, um sich ohne Passwort in Webseiten anzumelden. Außerdem können beim Video-Schneiden nun neue Clips erstellt werden, anstatt den alten zu überschreiben. Ansonsten enthält das iOS-Update praktisch nur Bugfixes.