28. August 2017, 14:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Israelische Forscher warnen vor Smartphone-Reparaturen: In den Ersatzteilen könnten spionierende Chips versteckt sein – mit denen Hacker auf das Smartphone zugreifen.
Einmal nicht richtig aufgepasst und schon ist das Handy kaputt. Vor allem einen Sturz auf den Boden überleben wohl die wenigsten Smartphones unbeschadet. Damit kein neues Telefon her muss, können Risse im Display und andere Schäden oftmals repariert werden und das Handy wieder voll funktionsfähig machen. In einer Studie warnen Wissenschaftler der Ben-Gurion-Universität nun aber genau davor!
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Vor allem wenn Handy-Besitzer hierfür nicht die Ersatzteile des Herstellers, sondern die eines Drittanbieters nutzen, könne das gefährlich werden. Der Grund: In den Ersatzteilen können Chips eingebaut sein, die anschließend Ihr Smartphone ausspionieren. Die Schuld dafür liegt nicht beim Reparatur-Service, denn die Chips sind so clever verbaut, dass selbst Experten diese übersehen und unbemerkt in das Handy des Kunden einbauen. Die gespickten Ersatzteile sehen nämlich genauso aus wie die echten.
Das Urteil der Wissenschaftler nach einem ausgiebigen Test der Chips: Angreifer können eingegebene Daten mitschneiden, auf die Kamera zugreifen, Apps installieren sowie auf gefährliche Internetseiten verlinken. Android- und iOS-Geräte waren außerdem in gleichem Maße betroffen.
Deshalb sollten Sie bei einer notwendigen Reparatur darauf achten, dass ausschließlich Original-Ersatzteile in Ihrem Smartphone verbaut werden. Verbraucher sollten die Bedrohung durch diese Spionage-Chips in jedem Fall ernst nehmen, raten die Experten, da Handy-Nutzer den Angriff meistens gar nicht bemerken. „Ein motivierter Gegner kann in der Lage sein, durch einen Einbau vollständig einen solchen Angriff in großem Maßstab oder gegen ein spezifisches Ziel auszuführen“, schlussfolgert die Studie.
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Das sollten Sie vor einer Reparatur beachten
Generell sollten Nutzer vor der Abgabe des Smartphones bei einem Reparaturservice einige Dinge beachten – auch wenn Sie Ihr Handy nicht von einem Drittanbieter instand setzen lassen. Sichern Sie unbedingt die Daten Ihres Smartphones. Ein Back-up kann Ihnen eine Menge Frust ersparen, falls die Daten nach der Reparatur weg sind, wenn der Reparateur zum Beispiel das Handy zurücksetzt.
Außerdem sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Daten auf Ihrem Handy löschen, damit diese auch wirklich privat bleiben. Ein bekanntes Beispiel: Womöglich offenbarte die Reparatur des Smartphones die Affäre von Sängerin Sarah Lombardi und führte schließlich im vergangenen Jahr zur Trennung mit Pietro. Kurz bevor die Bilder im Internet auftauchten, hatte die Sängerin ihr iPhone reparieren lassen, die Fotos drangen eventuell so an die Öffentlichkeit.
Denken Sie auch daran, den Code des Gerätes auszuschalten, da sonst der Reparatur-Service das Smartphone womöglich nicht testen kann.