18. Mai 2020, 9:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Notebook suchen, hochfahren, die Bankseite aufrufen und aufwendig anmelden. Und das alles nur, um den Kontostand zu checken. Flotter geht’s per mit Banking-Apps fürs Smartphone. Doch sind diese auch sicher?
Gute Banking-Apps sind rar gesät. In einem Vergleich der Stiftung Warentest erhielten diese Note nur jeweils 4 von 19 geprüften Android- und 19 geprüften iOS-Anwendungen („Finanztest“-Ausgabe 6/20). Alle anderen Apps schnitten insgesamt „befriedigend“ oder „ausreichend“ ab.
Die Apps mit guter Gesamtnote sind bei beiden Betriebssystemen dieselben: Zum einen die App der Sparkassen und die der GLS-Bank. Zum anderen die Anwendungen Finanzblick Online-Banking und Numbrs, mit denen sich Konten mehrerer Banken verwalten lassen – das sogenannte Multibanking. Beide waren zudem die einzigen Drittanbieter-Apps im Test.
Die Hausbank-App ist kein Muss
Die Warentester raten Nutzerinnen und Nutzern, zu diesen Drittanbieter-Apps zu greifen, wenn eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sind: Sie sind mit der App ihrer Hausbank nicht zufrieden, diese wurde nicht gut getestet, oder die Hausbank-App bietet kein Multibanking, obwohl dieses benötigt wird.
Allerdings mussten die Experten feststellen, dass es durch die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) deutlich schwieriger geworden ist, Konten fremder Banken in andere Apps einzubinden.
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Push-Nachricht bei Geldeingang
Interessante Komfortfunktionen von Banking-Apps sind etwa Push-Nachrichten zu Geldeingängen und Abbuchungen oder das automatische Vervollständigen von Einträgen bei Überweisungen. Zudem ist es häufig möglich, sich Überweisungen durch das Abfotografieren von Überweisungsträgern oder QR-Codes oder durch das Laden von PDF-Rechnungen in die App zu erleichtern.
In Sachen Sicherheit gibt der Test Entwarnung. Alle Apps im Test sind laut der Stiftung Warentest umfassend gegen Fremdangriffe geschützt. Sicherheitslücken, über die sich Hacker Zugang zu Bankdaten verschaffen könnten, fanden die Experten nicht.
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Werbetracker selbst beim Banking
Mittelpunkt der Testkriterien waren Funktionen und Handhabung. Trotzdem prüften die Experten auch Datenschutzerklärungen, Geschäftsbedingungen und das Datensendeverhalten der Apps. Bei sehr deutlichen Mängeln werteten sie das Ergebnis um eine halbe Note ab. Acht der Android- und elf der iOS-Apps senden beispielsweise Informationen über den Provider oder den Gerätetyp des Smartphones an den Anbieter. Oder sie lassen Rückschlüsse auf das Alter, den Verdienst oder Hobbys des Nutzers zu.
Überrascht hat die Warentester in diesem Zusammenhang etwa, dass sich in den iOS-Versionen der Apps durchschnittlich mehr Werbetracker fanden als in den Android-Pendants. Trotzdem waren deutlich mehr als die Hälfte der getesten Apps frei von Werbeeinblendungen.