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Meinung

Warum ich nie ein Huawei-Smartphone kaufen würde

Meine Smartphone-Karriere startete im Jahr 2011 mit dem ersten Samsung Galaxy S – eine Offenbarung. Tolles Design, tolle Möglichkeiten und irgendwie einfach edgy, also allen anderen voraus. Das Gefühl, das beste Smartphone auf dem Markt zu besitzen, war großartig und verstärkte sich beim Nachfolger Samsung Galaxy SII noch. Während Apples iPhones noch im lahmen 3G-Netz surften, war ich bereits im schnellen HSDPA+-Netz unterwegs. Doch dann kam das Galaxy SIII auf den Markt, ich fand es hässlich und entschied mich stattdessen für ein elegantes iPhone 5. Seitdem blieb ich Apple treu, Samsungs Designentscheidung habe ich den Südkoreanern nie verziehen. Jetzt sind Huaweis Smartphones der neue heiße Scheiß: Wertig verarbeitet, die beste Kamera und viel Speicher. Eigentlich wieder Zeit für einen Wechsel. Doch warum sträube ich mich so dagegen? Ein Erklärungsversuch.

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Huawei ist technisch spitze

Sieht man sich die nackten Zahlen an, spricht viel für Huawei. Während Apple seit Jahren Innovationen vermissen lässt und auch technisch in vielen Bereichen nicht mehr vorne mitspielt, überzeugen die Chinesen auf ganzer Linie. Das jüngst erschienene P30 Pro führt bei den Kollegen von Computer Bild das Ranking der besten Smartphones an. Vor dem ersten iPhone in der Rangliste, dem iPhone Xs an Position 13, platzieren sich noch drei weitere Huawei-Smartphones. Das P30 Pro ist außerdem mit der besten Kamera auf dem Markt ausgestattet. Einen Titel, den vor vielen Jahren noch iPhones innehatten.

Das Huawei P30 Pro ist auch von außen eine Augenweide
Foto: Huawei

Auch beim Design haben sich die Chinesen Gedanken gemacht. Als ich nach jahrelanger überzeugter iPhone-Nutzung das P30 Pro zum ersten Mal in der Hand hielt, kam die große Überraschung: Das fühlt sich ja richtig gut an! Glasrückseite, angenehmes Gewicht und eine einwandfreie Verarbeitung. So ganz anders, als ich es von Android-Smartphones erwartet habe. Zur Erklärung: Tests zu Android-Geräten liegen fest in der Hand meines TECHBOOK-Kollegen Adrian Mühlroth, weshalb ich damit sonst nicht oder nur selten in Kontakt komme. Er wird ganz nervös, wenn man sich seinen Testgeräten nur nähert.

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iPhone überzeugt mit Usability

Usability ist schon ein klasse Wort. Es beschreibt die Benutzerfreundlichkeit eines Geräts. Eine Mischung aus subjektiven und objektiven Merkmalen eines Smartphones. Im Falle von Apples iPhones überzeugen mich folgende Punkte so sehr, dass Huawei für mich ausscheidet. Auf der subjektiven Seite trifft das auf den Aufbau des Betriebssystems iOS zu. Menüanordnung, Icons und Schriftarten gefallen mir einfach weitaus besser als bei der Android-Konkurrenz und vor allem bei Huawei. Die Chinesen haben Googles mobiles Betriebssystem mit einem eigenen Aufbau modifiziert – für mich absolut unübersichtlich und nicht ansprechend. Doch auch objektiv gibt es Vorteile beim iPhone. Die Prozessoren sind immer noch spitze, und das Arbeitstempo ist damit unerreicht. Selbst kleine Hänger beim Navigieren bringen mich auf die Palme. Vielleicht lass ich meinem iPhone den ein oder anderen Hakler aber auch einfach durchgehen.

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Sicherheit kann eine Rolle spielen

Wenn von chinesischen Herstellern die Rede ist, schwebt immer auch die Angst im Raum, die Daten landen bei der Regierung in Fernost. Endgültige Beweise dafür gibt es nicht, Huawei versicherte mehrfach, keine Daten an die Volksrepublik China weiterzugeben. Wo und wie die Daten verwendet werden, kann trotzdem nicht sichergestellt werden. Auch nicht, ob sich dieses Versprechen irgendwann ändert. Spätestens seit dem NSA-Skandal, im Zuge dessen die flächendeckende Überwachung deutscher Datenverbindungen durch US-Behörden aufgedeckt wurde, sollte sich der Blick aber nicht nur gen Osten richten. Ich persönlich fühle mich daher mit einem iPhone auch nicht sicherer als mit jedem anderen Gerät.

Bin ich nur ein Apple-Fanboy?

Diese Frage stellt sich trotz meiner Argumente irgendwie doch. Wieso ist mir als Technik-Journalist klar, dass das Huawei P30 Pro in den meisten Punkten besser als jedes iPhone ist, aber privat rücke ich einfach nicht von Apple ab? Vor einer Umstellung graut es mir auf jeden Fall nicht. Ich liebe neue Dinge und habe keinerlei Probleme, meine Gewohnheiten zu ändern. Ist es der soziale Druck? Der einzige Huawei-Besitzer in meinem Freundeskreis wird gerne Mal von meinen iPhone-Freunden wegen seines Smartphones aufgezogen. Auch das stört mich nicht weiter. Zu zweit würden wir es den Apfel-Jüngern schon zeigen. Als Apple-Fanboy würde ich mich aber nicht bezeichnen, da ich mich nicht scheue, wenn nötig auch Kritik an dem Konzern zu üben. So auch in folgendem Text:

Warum Apple uns mit seinem Zubehör für dumm verkauft

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Fazit

Vernünftigerweise müsste ich mir als Fotofan ein Huawei P30 Pro holen. Am Ende ist die Entscheidung für das iPhone eine rein emotionale Entscheidung, wie so oft beim Kauf. Damit gehe ich Apples Strategie voll auf den Leim und das auch noch wissentlich. Und trotzdem kann ich mir weder vorstellen ein Huawei zu kaufen noch irgendein anderes Android-Smartphone.

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