25. Mai 2021, 14:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Am am 11. November hat Google grundlegende Änderungen Google Fotos und Drive bekannt gegeben. Ab 1. Juni treten die neuen Bestimmungen in Kraft – mit weitreichenden Folgen für Betroffene.
Mit Google Fotos hat das Unternehmen vor nunmehr sechs Jahren Cloud-Speicher revolutioniert. Unbegrenzte Backups für Fotos und Videos und eine einfache Integration in Android und iOS. Damit war es so einfach wie nie, Speicherplatz auf dem Smartphone zu sparen. Das ist nun vorbei – wer ab Juni das neue Backup-Volumen überschreitet, muss zahlen.
Google zieht die Speicher-Bremse
Doch Google Fotos geht den Weg zahlreicher andere Apps und Dienste des Unternehmens und wird seiner einzigartigen Stellung beraubt. Ab 1. Juni 2021 wird der unbegrenzte Google-Fotos-Speicher in „hoher Qualität“ gestrichen. Das gab das Unternehmen in einem Post auf dem Google-Blog bekannt. Ab dann ist man auf die 15 GB kostenlosen Speicher begrenzt, die es mit Google Drive gibt. Es sei denn, man zahlt. Die Ankündigung ist nur ein Teil der Änderungen, die Google an seinem Cloud-Speicher vornimmt.
Bis zum Stichtag am 1. Juni nächstes Jahr haben Nutzer noch Zeit, so viele Fotos und Videos in Google Fotos zu laden, wie sie können. Google erklärt, dass bis dahin hochgeladene Dateien auch in Zukunft nicht gegen das 15-GB-Limit zählen. Erst Fotos und Videos, die man ab dem 1. Juni 202 in die Fotos-Cloud lädt, belasten das Speichervolumen.
Von der Änderung sind auch Googles eigene Pixel-Smartphones betroffen. Bislang konnten sie Fotos und Videos in Original-Qualität in Google Fotos laden – unbegrenzt. Nun schränkt Google den Upload auf die Stufe „Speichersparer“ ein. Diese Option hieß bislang „hohe Qualität“ und war für alle kostenlos. Bei dieser Stufe werden Bilder und Videos komprimiert und damit die Qualität etwas reduziert. Für Fotos bedeutet das eine maximale Auflösung von 16 Megapixel und für Videos maximal 1080p-Auflösung (Full-HD). Nur das originale Google Pixel von 2016 behält als einziges Modell die Option für Backups in Original-Qualität – auch nach dem 1. Juni.
Hier finden Sie eine Übersicht zu Cloud-Alternativen zu Google Fotos: 5 Cloud-Dienste, die kostenlosen Speicherplatz anbieten
Google Drive | Google Fotos | Apple iCloud | Microsoft OneDrive | Amazon Photos | Dropbox | |
---|---|---|---|---|---|---|
kostenloser Speicherplatz | 15 GB | unbegrenzt für alle Uploads bis 1. Juni 2021, danach 15 GB | 5 GB | 5 GB | 5 GB, Prime: unbegrenzter Foto-Speicher, 10 GB bei Videos | 2 GB |
verfügbare Pakete | Google One: 100 GB: 1,99 Euro / Monat 19,99 Euro / Jahr 200 GB: 2,99 Euro / Monat 29,99 Euro / Jahr 2 TB: 9,99 Euro / Monat 99,99 Euro / Jahr | 100 GB: 1,99 Euro / Monat | 50 GB: 0,99 Euro / Monat 200 GB: 2,99 Euro / Monat 2 TB: 9,99 Euro / Monat | 100 GB: 2 Euro / Monat 1 TB: 7 Euro / Monat 69 Euro / Jahr (inklusive Microsoft Office Single) 6 TB: 10 Euro / Monat 99 Euro / Jahr (inklusive Microsoft Office Family) | 100 GB: 1,94 Euro / Monat 19,94 Euro / Jahr 1 TB: 9,99 Euro / Monat 97,47 Euro / Jahr 2 TB: 19,99 Euro / Monat 194,94 Euro / Jahr Weitere: 3 TB bis maximal 30 TB für 2924,08 / Jahr | Privat: 2 TB: 11,99 Euro / Monat 3 TB: 19,99 Euro / Monat Teams: 12 TB: 9,99 Euro / Monat und Nutzer unbegrenzt: 18 Euro / Monat und Nutzer |
Verschlüsselung auf Server | ja | nein | ja | nein | nein | ja |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung | ja | ja | ja | ja | nein | ja |
gemeinsames Bearbeiten | ja | nein | ja | ja | nein | ja |
Server-Standort | EU | EU | USA/EU | USA/EU | EU | USA/EU |
Apps | Android, iOS, Windows/Mac | Android, iOS, Windows/Mac | iOS, Windows/Mac | Android, iOS, Windows/Mac | Android, iOS, Windows/Mac | Android, iOS, Windows/Mac |
Neue Werkzeuge sollen helfen, mit weniger Speicher umzugehen
Bis zum 1. Juni bleibt noch Zeit, die Dateien runterzuladen und auf einen anderen Cloud-Dienst umzusteigen – oder den Speicher aufzustocken. Google zufolge reichen die 15 GB kostenfreier Speicher bei 80 Prozent der Google-Fotos-Nutzer noch drei Jahre aus, um Fotos und Videos hochzuladen. Außerdem hat das Unternehmen ein neues Speicher-Management-Tool eingeführt. Damit können Nutzer herausfinden, wie lange der Speicher bei ihnen voraussichtlich noch genügen wird. Nähert sich das Speichervolumen dem Ende zu, informiert Google darüber per App-Benachrichtigung und E-Mail.
Damit Nutzer nach dem 1. Juni sorgsamer mit ihrem Speicher umgehen, hat Google noch ein weiteres Tool vorgestellt. Dieses soll große Videos, unscharfe und dunkle Bilder sowie Screenshots, die nicht mehr benötigt werden, erkennen und zur Löschung vorschlagen.
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Unbegrenzter Speicher in Google Fotos nicht mehr wirtschaftlich
Die Einstellung des kostenlosen Google-Fotos-Speichers ist vermutlich Teil der Strategie, den Google-One-Dienst populärer zu machen. Google One hat vor zwei Jahren die kostenpflichtigen Optionen von Google Drive ersetzt. Wer seinen kostenlosen 15-GB-Speicher in Google Drive aufstocken möchte, bekommt nun automatisch Google One. 100 GB gibt es für 1,99 Euro pro Monat, 200 GB für 2,99 Euro, 2 Terabyte für 9,99 Euro und ganze 30 TB für 149,99 Euro.
Ein weiterer Grund ist die exorbitante Datenmenge, die Google-Fotos-Nutzer angehäuft haben. Google schreibt auf seinem Blog, dass mittlerweile 4 Billionen Fotos und Videos auf den Unternehmensservern liegen und jede Woche 28 Milliarden neue dazu kommen. Die Abschaffung der kostenlosen Upload-Funktion sei notwendig, „um mit dem wachsenden Speicherbedarf mithalten zu können“.
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Weitere Änderungen in Google Drive
Ab 1. Juni 2021 werden auch mit Google Drive erstellte Dateien wie Dokumente, Tabellen, Präsentationen, Zeichnungen und Formulare von den 15 GB Inklusivspeicher abgezogen.
Außerdem löscht Google nun inaktive Gmail-Accounts nach 24 Monaten. Überschreiten Nutzer ihr Speicherlimit für zwei Jahre, behält sich das Unternehmen vor, Inhalte aus Gmail, Drive und Fotos zu löschen.